Hagen. Er hat die Nordsee gegen die Volme getauscht: Was Hotel-Chef Thomas Schmidt an Hagen reizt und was der gebürtige Aachener im Mercure verändert.
Er ist ordentlich rumgekommen, aber das muss in der Branche wohl auch so sein: Thomas Schmidt, gelernter Hotelfachmann, seit 20 Jahren in der Hotellerie tätig und seit gut sechs Wochen (19. Februar) Direktor im Mercure-Hotel in Hagen, lacht: „Ja, ich hab‘ einige Stationen schon hinter mir. Der Job ist schon spannend.“
In Ferien- und Stadthotels im Einsatz
In der Steigenberger Akademie in Bad Reichenhall hat Thomas Schmidt „den Diplom-Hotel-Ökonom“ gemacht, er war im Grandhotel Schloss Bensberg, in Ferienhotels in Österreich, in Stadthotels in München und Frankfurt und in den vergangenen vier Jahren im Strandhotel Gerken auf der Nordseeinsel Wangerooge beschäftigt. Und jetzt in Hagen.
Zurück nach NRW
„Das Hotel auf Wangerooge hatte ich kurz vor Corona übernommen, es folgten pandemiebedingte Öffnungen und Schließungen. Vor ein paar Monaten hab‘ ich dann aber gedacht: ,Jetzt muss mal wieder etwas Neues kommen‘“, blickt der 42-Jährige zurück.
Christiane Straube, bis vor kurzem Chefin im Mercure in Hagen, kannte er schon länger, „und dann kam eins zum anderen“. Seine Vorgängerin veränderte sich innerhalb der Langdor-Gruppe/Somnoo (Christiane Straube betreut nun etliche Hotels), und Thomas Schmidt nutzte die Chance einer neuen Herausforderung und zog zurück nach NRW. Der gebürtige Aachener ist froh, nun wieder näher an der Heimat zu sein, „außerdem stammt die Familie meines Vaters aus Bottrop, und der Ruhrpott und die Westfalen haben mir immer gefallen“.
„Die Familie meines Vaters stammt aus Bottrop, und der Ruhrpott und die Westfalen haben mir immer gefallen.“
146 Zimmer mit 280 Betten
Apropos Herausforderungen: Das Hotel auf Wangerooge hatte 81 Zimmer, das Mercure-Hotel verfügt über 146 Zimmer mit 280 Betten, und dort sind 35 Mitarbeiter beschäftigt, „das ist schon eine Hausnummer“.
Langeweile wird der 2,03 Meter große, stämmige Mann im Wasserlosen Tal nicht haben, „wir hatten einen Wasserschaden hier im Haus und beginnen daher in ein paar Tagen mit der Renovierung unserer Bar“. Heißt: Die Decke wird erneuert, der Fußboden ebenso. Die Wände werden neu gestrichen, „alles wird freundlicher und moderner gestaltet“, schwärmt Thomas Schmidt. Mitte Mai soll die neue Bar eingeweiht werden.
Großinvestition steht an
In Kürze wird auch der in die Jahre gekommene Teppichboden in den Fluren ausgewechselt, „und im laufenden Jahr steht auch noch eine richtige Großinvestition an“. Damit spielt der 42-Jährige auf die Anschaffung einer neuen Heizung mit zwei Brennwertkesseln sowie einem Blockheizkraftwerk an, für die eine halbe Million Euro veranschlagt wird. Alle Arbeiten in dem 1981 eingeweihten Hotel werden bei laufendem Betrieb durchgeführt, „wir haben schließlich 365 Tage im Jahr geöffnet“.
Thomas Schmidt geht strammen Schrittes in Richtung Konferenzräume, begleitet wird er von Leo. Der dreieinhalbjährige Rüde - ein Mix aus Appenzeller Sennenhund, Labrador und Border Collie - gehorcht aufs Wort, ist hellwach und aufmerksam. „Leo ist im Hotel aufgewachsen, er kennt das Leben hier und wird von den meisten Mitarbeitern und Gästen geliebt“, versichert Schmidt. Über drei kleine Konferenzräume, die für jeweils maximal zehn Personen vorgesehen sind, verfügt das Haus, außerdem über fünf große Konferenzräume, die durch Schiebetüren verbunden werden können, „dadurch können bei uns Tagungen mit 250 Gästen stattfinden“.
Auslastung liegt bei etwa 60 Prozent
Die Langdor-Gruppe ist im Besitz der Mercure-Häuser in Hagen, Lüdenscheid und Hamm. Die Muttergesellschaft der Langdor-GmbH ist Somnoo. Somnoo besitzt insgesamt 61 Hotels, davon befinden sich 55 in Frankreich und sechs in Deutschland.
Vor etlichen Jahren wurde das Schwimmbad des Mercure-Hotels im Wasserlosen Tal in ein Fitness-Center samt 90-Grad-Sauna umgestaltet.
Die Auslastung des Mercure-Hotels liegt bei durchschnittlich 60 Prozent, „das ist normal für ein Hotel, das im Business-Leger-Mix, also auf Tagungs- und Privatgäste setzt, betrieben wird“, so Hotel-Direktor Thomas Schmidt.
Das Restaurant mit 130 Innen- und 40 Außenplätzen wird hauptsächlich von Hotelgästen genutzt, „obwohl wir auch für externe Gäste parat stehen“.
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Um dies zu unterstreichen, will Thomas Schmidt ein paar Veränderungen in der Küche vornehmen, „ich möchte eine kleine Karte für private Gäste anbieten und Events wie einen Muttertagsbrunch“. Auf jeden Fall sollten sich Hotel samt Restaurant lebendiger präsentieren und dadurch auch bewusster von Hagener Bürgern wahrgenommen werden.
Zum Entspannen mit Leo in den Wald
Was Thomas Schmidt, der seit einigen Wochen in Hagen wohnt, an der Volmestadt schätzt? „Die Lage zu den hiesigen Autobahnen ist top, und die Nähe vom Hotel zum Elbersgelände ist ebenfalls super.“ Und die frische Nordseeluft - vermisst die der 42-Jährige nicht doch ab und zu? Der „Hüne“ lächelt: „Auf Wangerooge bin ich zum Entspannen mit Leo am Starnd spazieren gegangen, in Hagen marschieren wir beide über Haßley oder durch den Wald. Also alles gut.“