Hagen. Die Veranstaltungsstätte „Loft Creative“ in Hagen hat keine Genehmigung für Abend-Events. Und längst gebuchte Feiern? Das sagt Betreiber Knappik:
Ein Blick ins Industriegebiet. . . Die Lage ist verzwickt: Etliche Hagener Privatleute und Unternehmer haben in den letzten Monaten die schicken Räumlichkeiten der Event-Location „Loft Creative“ im Lennetal zum Feiern angemietet, doch dann kam das „Aus“. Die Räume dürften, befand die Stadt Hagen im Frühsommer, vorerst nicht mehr für Partys, sondern nur noch für Tagungen genutzt werden.
Zwangspause für die schicke Veranstaltungs-Stätte
Betreiber Markus-Sven Knappik, Eigentümer der Werbeagentur WAK in der Rohrstraße 17 (dort ist auch das „Loft Creative“ ansässig), könne aber eine Nutzungsänderung beantragen. Knappik wurde seitens der Stadt also quasi eine Zwangspause verordnet.
Buchungen werden weit im Vorfeld getätigt
Bekanntlich werden Räumlichkeiten für runde Geburtstage, Jubiläen oder Betriebs- und Weihnachtsfeiern weit im Vorfeld gebucht. Knackpunkt: Die feierfreudigen Gastgeber wussten von jetzt auf gleich nicht, ob zu ihrem gebuchten Termin das „Loft Creative“ überhaupt schon wieder als Feierstätte genutzt werden darf. Nach der Berichterstattung gingen einige Anfragen in der Stadtredaktion ein, wie es mit der Event-Stätte im Industriegebiet weitergehe. Und auch momentan, wo die Adventszeit näher rückt, fragen Bürger bei uns nach. „Wir haben uns um jeden Kunden gekümmert. Wir lassen niemanden im Regen stehen“, versichert Markus Knappik gegenüber unserer Zeitung.
Bedauerliches Missverständnis
Rückblick: Anfang September beteuerte der Geschäftsmann auf Nachfrage der Stadtredaktion, er bedauere das Missverständnis rund um die Betriebserlaubnis und er werde alles tun, um offene Fragen zu klären und benötigte Unterlagen nachzureichen. Im Sommer habe er den Antrag auf Nutzungsänderung bei der Stadt eingereicht.
„Der Bauantrag/Antrag auf Nutzungsänderung ist weiter in Prüfung und Bearbeitung“, teilte Stadtsprecher Michael Kaub vor einigen Tagen auf Nachfrage der Redaktion mit. Und Markus Knappik? Näheres wisse er auch nicht, sagt der 50-Jährige und ergänzt: „Aber ich bin in guten Gesprächen mit dem Bauamt und habe wie gefordert ein neues Brandschutzkonzept eingereicht.“ Das von ihm in Auftrag gegebene Lärmschutzgutachten läge ihm noch nicht vor, „aber alles sieht gut aus“.
Alternative Veranstaltungsstätten vermittelt
Er halte seine Kunden auf dem aktuellen Stand und er habe sich in den vergangenen Wochen auch um alternative Veranstaltungsstätten gekümmert. Nach Informationen unserer Zeitung sind Knappik-Kunden u.a. ins Arcadeon sowie ins „Strandhaus am Hengsteysee“ ausgewichen. Er, Knappik, habe als Vermittler fungiert.
Der Unternehmer, der laut eigener Aussage über eine Million Euro in das Loft investiert hat und mit der Stadtverwaltung gut auskommt, beschreibt seine Kunden als freundlich und geduldig: „Die meisten zeigen großes Verständnis für meine Lage, und wir versuchen gemeinsam, eine angenehme, praktikable Lösung zu finden. Einige haben sich dazu entschieden, ihre bei mir geplante Feier aufs nächste Jahr zu verschieben. Sie möchten eben gern im Loft in der Rohrstraße feiern.“
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Fehler beim Stellen des Bauantrags
Zum Hintergrund: Seit 2022 fanden im Loft private und geschäftliche Treffen auch an Wochenenden und in den Abendstunden statt, doch dem Betreiber lag lediglich die Genehmigung vor, seine Räume als Seminarstätte zu nutzen. Seinem Architekten sei damals beim Bauantrag wohl ein Fehler unterlaufen, sagt Knappik, dieser habe wohl aus Versehen einen Antrag für eine Tagungsstätte anstatt für eine Event-Stätte gestellt.
Beschwerden über Lärm liegen vor
Stadtsprecher Michael Kaub teilte Anfang September mit: „Für die Nutzungsänderung einer Gewerbefläche in eine Event-Location (ohne bauliche Veränderungen) ist bei uns Ende Juli 2024 ein Bauantrag eingegangen.“ Die Vorprüfung der eingereichten Unterlagen hätte allerdings ergeben, dass der Antrag unvollständig sei. Die für die Prüfung erforderlichen Unterlagen seien daraufhin nachgefordert worden. Außerdem bestätigte Kaub, dass bei der Stadt Beschwerden über Lärm vorliegen. Das „Loft-Creative“ befindet sich zwar im Industriegebiet im Lennetal, doch einige Wohnhäuser sind dort auch zu finden.