Hagen. Marvin Leif ist gelernter Dachdecker. Warum der 28-Jährige nun in Hagen eine Ausbildung zum Restaurantfachmann macht und was er über Gäste denkt.

Das ordentliche Herrichten und Dekorieren sieht er nicht als lästige Aufgabe an, sondern es macht ihm Spaß: Marvin Leif hat ein geschultes Auge für schöne Dinge, strahlt Ruhe aus und tritt freundlich, aber nicht aufgesetzt auf. Ideale Voraussetzungen also, ein guter Fachmann für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie (bisher bekannt als Restaurantfachmann) zu werden.

Der 28-Jährige hat im August seine Ausbildung im Mercure-Hotel im Wasserlosen Tal in Hagen begonnen. Dabei kommt er ursprünglich aus einer ganz anderen Richtung. Marvin Leif lächelt. „Ich bin gelernter Dachdecker, hab’ einige Jahre in dem Job gearbeitet, bekam dann aber gesundheitliche Probleme.“

Warum er gerade ins Hotel- und Gaststättengewerbe gewechselt ist? „Mein Mann Oliver arbeitet seit sieben Jahren hier im Mercure-Hotel. Er ist ,Chef de Rang’, also für den Service bei Tisch zuständig, und die Arbeit liegt ihm total. Da habe ich mir gedacht, dass das auch was für mich sein könnte.“

Entscheidung nicht bereut

„Der Gast sieht und spürt, wenn man sich Mühe gibt“, sagt Marvin Leif mit überzeugter Stimme. Freundlich und „nah am Gast sein“ lautet daher seine Devise.
„Der Gast sieht und spürt, wenn man sich Mühe gibt“, sagt Marvin Leif mit überzeugter Stimme. Freundlich und „nah am Gast sein“ lautet daher seine Devise. © Michael Kleinrensing

Die Entscheidung hat Marvin Leif ein halbes Jahr nach Ausbildungsbeginn nicht bereut. Was ihm an der Tätigkeit im Restaurant besonders gefällt? „Der Gast sieht und spürt, wenn man sich Mühe gibt. Man muss aufmerksam gegenüber dem Gast sein, dann fühlt er sich wohl.“

Die Ausbildung zur Fachfrau/ zum Fachmann für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie besteht aus dem Besuch der Berufsschule und der Arbeit vor Ort im Hotel und Restaurant. „Derzeit hab’ ich zweimal pro Woche Unterricht in der Käthe-Kollwitz-Schule, später dann noch einmal“, erläutert Marvin Leif.

Welche Fächer an „der Käthe“ gelehrt werden? „Wir haben zum Beispiel ,Gastorientiertes Handeln’ und ,Erstellen von Produkten und Angeboten’. Und Deutsch- und Englischunterricht.“ Gutes Englisch sei in der Branche wichtig, „wir haben schließlich auch ausländische Gäste sowie Kollegen, mit denen wir uns auf Englisch besser unterhalten können.“

Als Restaurantfachmann arbeitet Marvin Leif im Schichtdienst. Die Frühschicht beginnt um 5.30 Uhr. Marvin Leif grinst verschmitzt: „Auch daran gewöhnt man sich.“ Brötchen backen, Rührei zubereiten – alles rund um die Bereitstellung des Frühstücks steht dann an, später werden Vorbereitungen fürs Mittagsessen getroffen.

Hotel-Direktorin Christiane Straube schätzt den Einsatz von Marvin Leif im Restaurantbereich.
Hotel-Direktorin Christiane Straube schätzt den Einsatz von Marvin Leif im Restaurantbereich. © Michael Kleinrensing

Christiane Straube, seit zwei Jahren Direktorin im Mercure-Hotel in Hagen, nickt: „Herr Leif braucht längst keine Anleitung mehr. Er sieht einfach sofort, welche Arbeiten erledigt werden müssen.“

Der Frühdienst endet um 14 Uhr. Die Spätschicht beginnt um 14.30 Uhr und endet um 22.30 Uhr/23 Uhr. „Da geht’s dann unter anderem ums ,Räume aufklaren’, also im Prinzip ums klar Schiff machen“, spricht der 28-Jährige Tacheles.

In der Branche bleiben

Und nach seiner Ausbildung? „Nach heutigem Stand würde ich hier gern als Restaurantfachmann weiterarbeiten. In der Branche kann man sich auch gut weiterbilden. Zum Beispiel könnte ich eine Zusatzausbildung zum Barista-Experten oder Bartender machen. Mal schauen, was noch alles auf mich wartet.“

>>>> Der Unternehmenspass: Das Mercure Hotel

Mitarbeiter: 30

Standorte: 3

Branche: Hotel- und Gaststättengewerbe

Bezahlung: Nach Haustarif

Arbeitszeit: 39-Stunden-Woche

Kooperation: Stadthalle Hagen

Benefits: Am Geburtstag einen Tag Sonderurlaub, eigenes Fitnesstudio, kostenfreies Essen und dienstbedingtes Übernachten im Hotel, Sachbezugskarte

Weiterbildung: Schulungen in den Bereichen Bankett, Vertrieb und Kommunikation mit dem Gast, Training für Konfliktsituationen mit Gästen.