Hohenlimburg. Auch Olympiasiegerin Elena Lilik ist mit ihrem Boot auf der Lenne zu sehen. Alles zum Top-Event.
Das Wort Mythos klingt so groß. Dabei trifft es so gut, wofür die Wildwasserstrecke in der Lenne in Hohenlimburg steht. Für die große, national bedeutende Geschichte des Kanusports in Hohenlimburg. Für die Legenden, die hier paddelten. Für den Stolz und den Ruhm, den jene mit dieser Strecke verbinden, die es in Hohenlimburg mit dem Kanusport halten. Vom kommenden Donnerstag bis einschließlich Sonntag (3. bis 6. Oktober) findet auf der Wildwasserstrecke die Deutsche Meisterschaft im Kanu Slalom statt. An den Start geht auch die frischgebackene Olympia-Silbermedaillengewinnerin Elena Lilik.
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Deutschlandweite Beachtung
Die Bilder der 25-Jährigen flimmerten im Sommer über alle deutschen Fernseher. Ihr weit aufgerissener Mund, die großen Augen, das unglaubliche Erstaunen. „Es ist verrückt“, sagte sie, nach dem sie aus ihrem Boot gestiegen war. „Es hat mich komplett überrascht und überwältigt, auch schockiert irgendwo. Der Lauf an sich war unwirklich. Ich habe meinen Kopf ausgeschaltet und einfach gemacht.“ Auf der schwierigen Strecke von Paris hatte sie ihr Olympia-Debüt gefeiert und war gleich mit einem fehlerfreien Lauf zu einer Medaille gepaddelt.
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„Ich freue mich, dass sie doch noch zugesagt hat“, sagt Hohenlimburgs Kanuclub-Chef Ralf Kriegel. „Das hat sie erst letzte Woche gemacht. Nach Olympia und dem letzten Weltcuprennen sind viele Spitzen-Kanuten platt und brauchen Erholung. Trotzdem ist das Starterfeld immer noch sehr stark.“ Mit nach Hohenlimburg kommt auch der zweifache Weltmeister Stefan Hengst. Ebenfalls ein Olympia-Teilnehmer von Paris.
Hohenlimburg Top-4-Strecke in Deutschland
Der Standort Hohenlimburg gehört in Deutschland weiterhin zu den Top-4-Strecken. Die bekannte Hohenlimburger Strecke, in der Vergangenheit oft Ausrichtungsort deutscher und internationaler Meisterschaften, ist die einzige natürliche Wildwasserstrecke dieser Art in Deutschland. Sie entstand vor rund 40 Jahren. Wurde sie zunächst händisch kanalisiert, wurde sie nach Hochwasser-Zerstörungen 1986 und 1987 hochwasserfest ausgebaut. 2002 und 2003 wurde die Strecke noch einmal modernisiert. Genauer: das Lennewehr, das heute mit zwei hydraulischen Klappwehren auf der rechten Lenneseite insbesondere dem Hochwasserschutz dient und eine immer konstante Wassermenge in der Wettkampfstrecke garantiert.
Der exakte Zeitplan
Die Deutschen Meisterschaften im Kanu-Slalom von Donnerstag bis Sonntag finden in der Jugend-, Junioren- und Leistungsklasse statt. In allen Kategorien (Kajak/Canadier) auf der Lenne hinter dem Hohenlimburger Rathaus. Erneut wurde der Kanu-Club Hohenlimburg damit vom Deutschen Kanu-Verband mit der Durchführung der nationalen Titelkämpfe betraut. Die Ausrichtung der letzten „Deutschen“ hier in Hohenlimburg ist tatsächlich fünf Jahre her, weil die angesetzten Meisterschaften in 2021 dem Hochwasser und in 2022 der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen sind.
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Zehnte „Deutsche“ seit Gründung
Damit geht es im Jubiläumsjahr des Vereins, 1999 gegründet, bereits zum zehnten Mal um nationale Titel in der olympischen Sportart Kanu-Slalom. 45 Vereine aus der ganzen Republik haben gemeldet. Es werden am langen Wochenende ca. 350 Sportler an den Start gehen, um die Wildwasserstrecke zu befahren. Vom ausrichtenden Verein KC Hohenlimburg werden auch acht Aktive am Start sein. Jannik Wytelus und Magnus Wagner können sich dabei Medaillenhoffnungen machen.
Die meisten Teams werden aufgrund des Feiertags bereits am Mittwoch anreisen und sowohl in den Beherbungsbetrieben in Hagen und Umgebung unterkommen, aber auch auf der Lennewiese und rund ums Hohenlimburger Rathaus campieren. Die größte Delegation, die des Leipziger KC (rund 50 Leute) übernachtet im Arcadeon. Der Kanuclub Hohenlimburg bietet auch Essen und Getränke an der Strecke an (es wird auch gegrillt), der Eintritt zu den Deutschen Meisterschaften ist frei.
Schwierige Strecke
Bereits Anfang des Jahres hatte eine Streckenkommission des Deutschen Kanuverbands in Hohenlimburg die Strecke für das Event „hängen“ lassen. „Der Schwierigkeitsgrad ist schon nicht ohne“, beschreibt Ralf Kriegel den Ritt auf der 250 Meter langen Strecke, bei der fünf Kubikmeter Wasser pro Sekunde auf einem Gefälle von 2,90 Metern fließen.
Während am Donnerstag auf der Lenne noch freies Training und eine große Besprechung im Hohenlimburger Ratssaal stattfindet, geht es am Freitagmorgen mit dem sportlichen Wettkampf los. Der letzte Lauf am Freitag beginnt um 16.30 Uhr. Der Samstag startet mit den Läufen um 8.45 Uhr. Ab 14.15 bis 17.45 Uhr läuft das Halbfinale. Ab ca. 18 Uhr: Offizielle Siegerehrung der Mannschaftsrennen und der Gesamtsieger des Deutschlandcup (und DC U18) an der Strecke. Beginn am Sonntag: 9.15 Uhr. Das Finale startet um 11.10 Uhr. Siegerehrung: ca. 16.15 Uhr.