Hohenlimburg. Ralf Kriegel, Landesfachwart für Kanu-Slalom, erhielt am Wochenende beim Verbandstag die goldene Ehrennadel für sein zehnjähriges Engagement.

Kanu-Slalom an der Lenne – das ist ohne Ralf Kriegel schon lange nicht mehr vorstellbar. Nun wurde der gebürtige Duisburger auch für sein Engagement im Kanuverband NRW ausgezeichnet. Seit zehn Jahren ist Kriegel hier Landesfachwart für Kanu-Slalom. Vor fünf Jahren wurde er mit der silbernen Nadel ausgezeichnet, am Wochenende nun mit der goldenen. „Die hat schon ihren Ehrenplatz an der Pinnwand“, berichtet Kriegel stolz.

Kriegels ehrenamtliches Wirken beschränkt sich aber nicht auf die zehn Jahre. Schon zuvor war er in stellvertretender Position aktiv, und im heimischen Kanu-Club ist er seit 1999 im Vorstand nicht mehr wegzudenken. Auch hierfür fanden die Verantwortlichen beim Verbandstag lobende Worte.

32 Vereine und über 500 Sportler

Kriegel ist Funktionär mit Leib und Seele. „Wie sich ein Sportwart im Verein um die Sportler kümmert, so kümmere ich mich um die 32 Vereine im Landesverband. Da geht es darum, neue Regelungen durchzusetzen, aber auch das Training mit den drei Kadertrainern, die mir unterstellt sind, zu koordinieren. Ich habe zudem einen Etat zur Verfügung und kümmere mich um die Ausgaben oder organisiere Veranstaltungen für die Vereine“, erklärte Kriegel. „Und natürlich vertrete ich unseren Verband auf Bundesebene. Wir in NRW sind mit 32 Vereinen und über 500 Sportlern in zehn Bezirken der größte Verband in Deutschland und somit bin ich auch in der Hinsicht ein Schwergewicht. Jede Entscheidung läuft über mich.“

Kriegel ist als allgemein Sportinteressierter beruflich in einer traumhaften Position. Als Sportbeauftragter der Stadt Hagen sitzt er im Hohenlimburger Rathaus, fast mit Blick auf den Wildwasserpark. „Leider hinken wir hier noch hinter dem Zeitplan her. Ich bin auch von den Fragen, wann es endlich losgeht, schon angenervt“, gestand Kriegel. Für die Kaderathleten war die Winterzeit ohnehin verkorkst, da im Kanal kein Training möglich war. Jetzt gilt es, die Anlage bis Ende Juni fertigzustellen, denn dann sollen in Hohenlimburg die Deutschen Meisterschaften im Kanu-Slalom stattfinden.

Kooperation mit Schulen

Doch auch langfristige Ziele beschäftigen den langjährigen Funktionär. So sei es eine Vision von ihm, am Leistungsstützpunkt an der Lenne ein Internat oder eine Sportschule zu installieren, wo Schüler dann parallel trainieren können und für entsprechende Sportveranstaltungen problemlos freigestellt werden. „Dazu haben wir schon angefangen, mit den Schulen der Umgebung zu kooperieren. Aber sowas muss wachsen und wird sicherlich fünf bis zehn Jahre Geduld in Anspruch nehmen“, vermutet Kriegel, der von altbekannten Problemen berichtete, die auch den Hohenlimburger Kanu-Club längst ereilt haben: „Wir haben durch den demografischen Wandel ein Loch in der Nachwuchsarbeit.“ Zudem sei die lange Schulzeit der Kinder ein großes Problem: „Früher konnten Kinder um halb vier zum Training kommen, heute sitzen sie zu der Zeit noch im Unterricht.“