Hohenlimburg. Vandalismus stört die Kanuten in Hohenlimburg beim Training für die Deutschen Meisterschaften. Für sie nicht das einzige Ärgernis:

Eigentlich könnte Anna Tessin vom Kanu Club Hohenlimburg (KCH) viel darüber erzählen, wie sich der Verein auf die Deutschen Meisterschaften im Kanu-Slalom vorbereitet, die im Oktober im Wildwasserpark stattfinden. Doch in jüngster Zeit wird das Training oft erschwert. Denn die exponierte Lage der Trainingsstätte im Herzen Hohenlimburgs, in und an der Lenne, wird auch als Freizeitareal genutzt - und nicht von jedem Gast wertgeschätzt. Es sind nicht nur der Müll, die Glasscherben und der Hundekot auf der Wiese vor dem Wildwasserpark, die die Kanuten ärgert.

„Es ist echt schade, dass vor allem Kinder und Jugendliche, die sich draußen im Verein bewegen wollen, daran durch Vandalismus gehindert werden und uns irgendwelche Idioten hier Steine in den Weg legen.“

Yannick Wytelus, Trainer beim Kanu-Club Hohenlimburg

Toraufhängung beschädigt

Immer wieder schneiden Unbekannte auch die Schnüre an den Toraufhängungen ab, so berichten die Kanuten. Zuletzt sei das häufiger passiert. „Es ist echt schade, dass vor allem Kinder und Jugendliche, die sich draußen im Verein bewegen wollen, daran durch Vandalismus gehindert werden“, ärgert sich Kanut Yannick Wytelus, der beim KCH auch als Trainer für die Jugend aktiv ist, „und uns irgendwelche Idioten hier Steine in den Weg legen.“

Unbekannte haben die Seile an den Toraufhängungen der Kanu-Strecke in Hohenlimburg gekappt. Die Kanuten mussten deshalb die Seile aufwendig austauschen.
Unbekannte haben die Seile an den Toraufhängungen der Kanu-Strecke in Hohenlimburg gekappt. Die Kanuten mussten deshalb die Seile aufwendig austauschen. © WP Hagen | Kanu-Club Hohenlimburg

600 Euro für neue Seile

Schließlich sind die Schnüre, an denen die einzelnen Tore über der Strecke im Fluss hängen, essenziell für die Kanuten. Darüber wird die Position der Tore bei jedem Training neu eingestellt - je nach Situation, die für den Slalom geübt werden soll. Mehrfach kam es jedoch zuletzt vor, dass Unbekannte die Schnüre gekappt haben, sodass die einzelnen Tore nicht mehr verstellt werden konnten. Die Folge: Die beschädigten Seile müssen durch neue Seile ausgetauscht werden.

Eine unnötige finanzielle Belastung, weiß Ralf Kriegel, zweiter Vorsitzender im KC Hohenlimburg. Rund 600 Euro habe man für 500 Meter neue Seile zahlen müssen, beziffert er. „Es handelt sich um spezielle Seile aus dem Segelsport.“ Egal ob trocken oder nass, diese Seile bleiben stramm und können die Tore in der Kanu-Strecke stabil auf Höhe halten.

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Kriegel: Videokameras zwecklos

Am vergangenen Wochenende rückten einige Vereinsmitglieder an der Anlage an, um beschädigte Seile durch die neu beschafften Seile auszutauschen. Wie lässt sich der Vandalismus verhindern, der solche unnötigen Arbeitseinsätze nötig macht? Die Anlage mit Videokameras bewachen, das habe keinen Zweck, meint Ralf Kriegel. Damit die Täter ihre Identität verbergen, genüge bereits ein Kapuzenpullover bei Nacht. „Auf den Bildern ließe sich wenig erkennen. Das Geld für die Kameras kann man sich sparen.“ Vielmehr will er die Anwohner sensibilisieren, im Wissen um den Vandalismus die Kanu-Strecke im Blick zu haben.

Mitglieder des Kanu-Clubs Hohenlimburgs tauschen die beschädigten Seile an der Kanu-Strecke durch neue Seile aus.
Mitglieder des Kanu-Clubs Hohenlimburgs tauschen die beschädigten Seile an der Kanu-Strecke durch neue Seile aus. © KCH | Kanu-Club Hohenlimburg

Viel Hundekot auf der Wiese

Sensibilisieren wollen die Kanuten auch für einen besseren Umgang mit der Wiese an der Anlage. Oft liegen Glasscherben und Müll im Gras, berichtet Anna Tessin vom Kanu-Club. Besonders der Hundekot mache den Sportlern zu schaffen. „Beim Kanuslalom werden keine Schuhe im Boot getragen“, sagt Tessin. „Die Paddler laufen deshalb immer barfuß über die Wiese - und treten in den Hundekot.“

„Wir werden nicht müde, die Hundehalter anzusprechen. Aber nur zehn Prozent der Leute zeigen Verständnis.“

Ralf Kriegel, Vorstand Kanu-Club Hohenlimburg, über das Hundekot-Problem am Wildwasserpark

Auslauf für Hunde im Lennepark

Kein schönes Aushängeschild für die gut frequentierte Kanu-Strecke in Hohenlimburg, sagt sie. Zumal die Anlage auch von Kanusportlern aus dem Ausland genutzt wird. Wer seinen Hund auf der Wiese laufen lasse, der solle die Hinterlassenschaften des Tieres auch mitnehmen. „Außerdem gibt es als Alternative nicht weit entfernt auf der anderen Flussseite den Lennepark. Dort können die Hunde viel Auslauf haben.“

Auch Ralf Kriegel weiß um die Probleme mit dem Hundekot. „Wir werden nicht müde, die Hundehalter anzusprechen“, sagt er. „Aber nur zehn Prozent der Leute zeigen Verständnis.“

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Deutsche Meisterschaften im Oktober

Bei zwei großen Wettbewerben in diesem Jahr rückt der Wildwasserpark Hohenlimburg wieder ins Zentrum des Kanusports landes- und bundesweit. Zum Rodeo Cup NRW kommen am 7. September zahlreiche Sportler an die Lenne, um ihr Können zu präsentieren. Vom 3. bis 6. Oktober kommen Kanuten aus dem ganzen Bundesgebiet, um die Deutsche Meisterschaft im Kanu-Slalom auszutragen.

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