Hagen. Seit der Einführung von Parkzonen hat der Druck auf dem Ischeland in Hagen extrem zugenommen. Den Höing-Platz freizugeben, ist kompliziert.
Das Problem zeichnete sich ab, als noch über die Einführung von Parkzonen in Hagen diskutiert wurde: Was eigentlich ist mit Menschen, die in den Quartieren arbeiten? Und vor allem auf dem Ischeland und in Altenhagen - in der Parkzone F - ist das, was einst in der Theorie beschrieben wurde, längst Realität: Die Mitarbeiter des Josefs-Hospitals, die Patienten und die Besucher finden keine Stellplätze mehr.
Die einigermaßen katastrophale Situation hatte Dr. Jonas Park, der ärztliche Direktor der Klinik, jüngst in der Bezirksvertretung Mitte beschrieben. Eine Situation, die in Teilen auch gewollt sein mag, weil man ja Menschen dazu bewegen möchte, auf den öffentlichen Personennahverkehr umzusteigen. Aber diese Idee hat an der viel besuchten Klinik, noch dazu einer der größten Arbeitgeber der Stadt, Grenzen. Gerade älteren Patienten sei es nicht zuzumuten, an der Altenhagener Straße auszusteigen und dann den steilen Berg zu erklimmen.
Gemeinsamer Vorstoß
All das hat nun die Politik zu einem Vorstoß bewogen, der die Not am Ischeland zumindest lindern soll. In einem gemeinsamen Antrag machten sich CDU, SPD, Hagen Aktiv und FDP dafür stark, dass der Otto-Ackermann-Platz, eine große Freifläche zwischen Rheinstraße, Funkestraße und „Am Sportpark“ für das Parken freigegeben wird.
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Das ist bislang nur im Randbereich der Fall. Und da wiederum sind es vor allem die Polizisten, die im provisorischen Präsidium im ehemaligen Telekom-Hochhaus ihren Dienst verrichten, die die Fläche mit ihren Autos belegen.
Parksituation angespannt
Also erklären die Fraktionen: „Die mehr als angespannte Parksituation im Bereich Ischeland/Altenhagen erfordert, dass der im größten Teil des Jahres ungenutzte Platz den Anwohnern, Besuchern und Mitarbeitern der in der Nähe liegenden Einrichtungen und Betriebe zur Verfügung gestellt wird.“ Darüber hinaus soll der Platz als „Park & Ride“-Parkplatz insbesondere in der Weihnachtszeit zur Verfügung stehen.
Was einfach klingt, birgt gleich mehrere Stolpersteine. Dabei geht es zunächst um eine sogenannte „Baulast“. Die hat mit dem Thema „Bauen“ nichts zu tun. Aber: „Die Fläche dient als Stellplatznachweis für die Ischelandhalle“, erklärt Michael Kaub, Sprecher der Stadt Hagen. Das bedeutet: Unabhängig davon, ob bei Heimspielen von Eintracht oder Phoenix - in letzterem Fall passen mehr als 3000 Zuschauer in die Halle - der Platz tatsächlich jemals in Anspruch genommen wird: zumindest theoretisch muss er für diesen Zweck zur Verfügung stehen. Das wäre eben nicht der Fall, wenn er für Anwohner oder Mitarbeiter, Patienten und Besucher freigegeben würde.
Landeplatz muss erhalten bleiben
Darüber hinaus muss der Platz als Landefläche für Helikopter zur Verfügung stehen. Ein Bereich ist gekennzeichnet und müsste ausgeklammert werden.
„Wir sind bestrebt, die Baulasten aufzuheben.“
Letztlich schwelt noch ein Streit zwischen Politik und Verwaltung. Dabei geht es weniger um Inhalte als vielmehr um die Zuständigkeit. Während die Verwaltung der Auffassung ist, eine Entscheidung über eine Widmung der Fläche sei ihre Aufgabe, glaubt die Politik, dass dem Rat eine Entscheidung zustehe.
Baudezernent kündigt Lösung an
Immerhin hat Baudezernent Keune angekündigt, dass man sich des Themas annehmen werde: „Wir sind bestrebt, die Baulasten aufzuheben“, so Henning Keune im Rat, „durch die Einführung der Parkzone haben wir eine neue Situation. Wir werden eine ausführliche Vorlage erstellen.“
Mit der Parksituation in den Zonen beschäftigt sich übrigens auch ein Antrag der AfD. Sie fordert, dass das Kurzzeitparken in dem betroffenen Quartier künftig auch Pflegekräften erlaubt ist. Im Umwelt- und Verkehrsausschuss soll darüber weiter beraten werden.