Hagen. Hagens Kämmerer Christoph Gerbersmann hat einen neuen Job: Heute ist sein erster Arbeitstag an neuer Wirkungsstätte.
Jetzt ist er weg. Endgültig. Christoph Gerbersmann hat am Montag sein Kämmerer-Büro im sechsten Stock des Hagener Rathaus-Hochhauses geräumt, nachdem er die letzten persönlichen Unterlagen gepackt oder durch den Schredder gejagt hatte. Alles Wichtige für seinen Nachfolger schlummert ohnehin digitalisiert auf diversen Festplatten.
Heute tritt er seinen neuen Job als Vorstand für Finanzen beim Ruhrverband in Essen an. Dort wird er zugleich die Bereiche Recht und Liegenschaften sowie Informationstechnik verantworten. Eine Aufgabe, die nicht bloß deutlich besser bezahlt wird, sondern zugleich eine herausfordernde Pendler-Leidenschaft einfordert. Diese möchte der 59-Jährige vorzugsweise auf der Schiene bewältigen, zumal der Fußweg zum Büro – der „Lange“ beherrscht bekanntlich den raumgreifenden Schritt – vom Hauptbahnhof der Ruhrmetropole sich in nur zehn Minuten bewältigen lässt.
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Zuletzt hat es ihm die Hagener Politik durchaus leicht gemacht, nach fast 19 Jahren an der Spitze des Finanzdezernats Hagen den Rücken zu kehren. Dass die Mehrheit des Rates bei der Aufstellung des Doppelhaushaltes 2024/25 seinen Vorschlag in den Wind schlug, an der Grund- und Gewerbesteuerschraube zu drehen, hat ihn schon erheblich zweifeln lassen, ob die Vertrauensbasis für sein Wirken noch passe. Dass Hagen damit noch tiefer im Schuldensumpf versinkt – zumal die immer wieder geforderte Altschulden-Lösung in Berlin weiterhin auf Widerstände trifft – ist für Gerbersmann angesichts der jüngsten Zahlen längst absehbar.
Der Ur-Hagener wird dennoch künftig in Hagen präsent bleiben: Zum einen wohnt er weiterhin im Hochschulviertel, zum anderen fühlt er sich dem St.-Elisabeth-Gemeindekarneval sowie der örtlichen CDU eng verbunden. Und sollte es Dennis Rehbein, aktueller CDU-Bewerber für den vakanten Oberbürgermeister-Posten, tatsächlich gelingen, sich bei der Kommunalwahl 2025 durchzusetzen, wäre niemand ernsthaft überrascht, wenn Christoph Gerbersmann als leidenschaftlicher Strippenzieher an der lokalen Unionsspitze wieder in einer Führungsrolle in Hagen auftaucht.