Hagen. Mit der Nominierung des CDU-Kandidaten für den OB-Posten steigt die Spannung, wen die übrigen Parteien ins 2025er-Rennen schicken.
Eines ist sicher: Wer in Hagen sich für den Job des Oberbürgermeisters bewirbt, muss eine gehörige Portion Leidensfähigkeit und Fatalismus mitbringen, um in einer Stadt voller Mängel und Defizite gepaart mit einer zunehmend explosiven Sozialstruktur diese Rolle übernehmen zu wollen.
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Der Hagener Unternehmerrat hat jüngst aus der Sicht der Wirtschaft eine ambitionierte Erwartungshaltung formuliert: Demnach seien visionäres, strategisches Denken, Management-Fähigkeiten, Wirtschafts- und Stadtplanungskenntnisse sowie Führungskompetenz gepaart mit Teamfähigkeit, Kommunikations- und Kritikfähigkeit, Kooperationsbereitschaft und eine klare Haltung gefragt. Als weniger relevant werden dort kommunalpolitische Erfahrung, juristische Expertise, Kenntnisse im Sozialwesen, regionale Verbundenheit oder auch emotionale Gelassenheit angesehen. Reine Verwaltungs- und Politik-Karrieristen fallen somit eher durchs Raster. Jetzt mag jeder selbst beurteilen, ob und inwiefern Dennis Rehbein in dieses Anforderungsprofil passt.
Obwohl er natürlich eng im Geflecht der Hagener CDU verwoben ist und aktuell in der Bezirksvertretung Nord, im WBH-Verwaltungsrat sowie im Stadtentwicklungsausschuss sich als Teil des Politik-Apparats engagiert, kann er als Newcomer noch immer für sich in Anspruch nehmen, sich noch relativ unverbraucht und unvoreingenommen auf dem lokalen Parkett der Entscheider zu bewegen. Diese Qualität dürfte angesichts der verkrusteten Strukturen des Rathauses sehr gefragt sein, um endlich mal wieder den Horizont des Handelns zu weiten und die Themen nicht stetig durch die Brille eines Verwaltungsverwalters anzugehen. Diese Stadt kann nichts dringender gebrauchen als frische Impulse und Ideen gepaart mit ausgeprägtem Mut zum Querdenken.
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Noch bleibt abzuwarten, wen die übrigen Fraktionen für den OB-Job zu plakatieren gedenken. Aber es wäre äußerst wünschenswert, dass die Qual der Wahl bei den Bürgern nicht wieder darin besteht, den am wenigsten ungeeigneten Kandidaten – oder Kandidatin – herauspicken zu müssen.