Hagen. Meinolf Schewe sagt, er habe auf dem Parkplatz des TSV Hagen 1860 nur kurz verschnaufen wollen. Doch dann erschien ein übereifriger Aufpasser...

Für eine Pause von zehn Minuten hielt der Hagener Meinolf Schewe sein Auto in der vergangenen Woche auf dem Parkplatz des TSV Hagen 1860 an. Doch er bliebt nicht lange allein, wie er berichtet: „Ein Herr, wahrscheinlich ein Mitarbeiter oder Mitglied vom TSV, sprach mich an und meinte, dass dieser Parkplatz nur für Mitglieder bestimmt sei.“ An der Einfahrt würden Schilder darauf hinweisen.

Er habe die Beschilderung nicht gesehen und es tue ihm leid, er bitte um Entschuldigung, entgegnete Schewe. „Und dass ich gleich weiterfahren werde“, habe er hinzugefügt.

An dieser Stelle hätte die kleine Szene als belangloser Dialog enden können. Doch der Herr vom TSV habe erwidert, dass das Kennzeichen notiert sei. Wenn er noch einmal auf dem Parkplatz stehen sollte, werde er angezeigt. „Ich war entsetzt über die Art und Weise und kam mir wie ein Krimineller vor.“ Das hätte man ganz bestimmt auch in einem normalen Gespräch klären können, lautet Schewes Fazit.

Große Probleme mit unbefugten Parkern

Wohl war. Wie oft macht doch in einem Gespräch der Ton die Musik. Allerdings muss man zum Schutz des eifrigen TSV-Mannes einräumen, dass der TSV Hagen 1860 mit unbefugten Nutzern des Parkplatzes große Probleme hat. Immer wieder würden dort Spaziergänger oder Hundehalter parken, um im Wald ihre Runden zu drehen, erklärt Vorsitzender Atila Tasli. Und das sorgt für Verdruss bei den Mitgliedern, von denen der TSV nun mal sehr viele hat. Rund 3000 sind es, und die finden, wenn sie zum Trainieren an der Hoheleye vorfahren, oft keinen Parkplatz.

Deshalb reagiert man beim TSV ausgesprochen sensibel, wenn es um Fremdparker geht, zumal der Parkplatz auch noch häufig als illegale Müllhalde missbraucht werde, sagt Vorsitzender Tasli: „Das nimmt alles überhand. Die Beschilderung steht dort nicht ohne Grund.“

Dennoch: Es tue ihm leid, wenn Herr Schewe dort eine missliebige Begegnung gehabt habe. Er biete ihm ein persönliches Gespräch an, um die Situation zu klären. Gleichwohl habe die Beschilderung dort ihren Sinn, der Parkplatz sei ausschließlich TSV-Mitgliedern vorbehalten.

Auch in diesem Fall gilt eben: Der Ton macht die Musik.

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