Hagen. Die Stadt Hagen verlangt für das Parken auf den Lehrerparkplätzen ab Januar deutlich mehr Geld von den Pädagogen.
Die Stadt Hagen will die Gebühr für die Lehrerparkplätze erhöhen. Ab Januar müssen Pädagogen, die ihr Auto auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz nahe ihrer Schule abstellen, 35 Euro pro Monat zahlen. Bislang lag die Gebühr bei 25 Euro. Das bedeutet ein Plus von 40 Prozent.
Durch die Gebührenerhöhung dürften sich auch die Einnahmen für die Stadtverwaltung deutlich erhöhen. Im vergangenen Jahr verbuchte die Kämmerei 104.325 Euro für 329 vermietete Stellplätze.
In acht Jahren nicht ein Stellplatz vermietet
Allerdings stellt sich die Situation an den 14 Schulen, an denen die Lehrerparkplätze kostenpflichtig sind, ausgesprochen unterschiedlich dar. Während die Hälfte der Parkplätze sehr gut ausgelastet ist, werden andere überhaupt nicht angenommen. Unrühmlichstes Beispiel ist weiterhin der gemeinsame Parkplatz der Grundschule Emst und des Rahel-Varnhagen-Kollegs am Schwelmstück, auf dem in der zurückliegenden acht Jahren noch nicht ein einziger Stellplatz vermietet wurde. Nicht einen Cent hat die Stadt Hagen dort bislang eingenommen.
Vielmehr stellen die Pädagogen ihre fahrbaren Untersätze auf dem nahen Emster Marktplatz oder in einer der Straßen der Umgebung ab, denn dort ist das Parken umsonst. Der mit einer Schranke versehene Lehrerparkplatz ist in den Kollegien der beiden Schulen dagegen längst zum „running gag“ mutiert. Den Parkplatz einfach aufzuheben und die Fläche anderweitig zu nutzen, ist der Stadt nicht möglich. Aus rechtlichen Gründen müssten für Schulen Lehrerparkplätze vorgehalten werden.
Ratsbeschluss hat nach wie vor Gültigkeit
Außerdem gibt es seit 2016 den nach wie vor gültigen Beschluss des Stadtrates, für das Parken an allen städtischen Schulen in Hagen Gebühren zu erheben und die Parkplätze gegen ein Entgelt an Lehrer zu vermieten. Bewirtschaftet werden müssen demnach mit der Zeit alle Parkplätze, die sich auf städtischem Boden befinden und auf einem Schulgrundstück oder in dessen Nähe liegen.
Jedem Lehrer bleibt es überlassen, einen Parkplatz anzumieten und dazu einen Mietvertrag mit der Stadt abzuschließen. Lehrer, die diesen Schritt gehen, erhalten einen Parkausweis sowie einen Schlüssel für die Zufahrt zum Parkplatz, denn viele Flächen sind mit einer Schranke abgeriegelt. Die Stadt verweist darauf, dass auch alle anderen städtischen Mitarbeiter, allen voran die Beschäftigten im Rathaus, für ihre Parkplätze bezahlen müssen.
Falschparker werden bei Anruf abgeschleppt
Allerdings hat die Stadt seit 2020, als der Lehrerparkplatz am Gymnasium Hohenlimburg kostenpflichtig wurde, keine weiteren Parkplätze mehr einer Bewirtschaftung unterzogen. Das Programm sei zwar nicht gestoppt worden, teilte Michael Kaub, Sprecher der Stadtverwaltung, mit: „Allerdings ist die Schaffung neuer Lehrerparkplätze mit einem hohen personellen Aufwand verbunden. In der aktuell herausfordernden Schulsituation in Hagen wurden die Prioritäten in Richtung der Schaffung neuer Schul- und OGS-Plätze verschoben.“ Sobald das Programm wieder aufgenommen wird, soll zunächst der Parkplatz der neu gegründeten Grundschule Wehringhausen bewirtschaftet werden.
Falschparker auf den Lehrerparkplätzen werden abgeschleppt, wenn der betroffene Lehrer der Stadt mitteilt, dass sein Parkplatz unberechtigterweise belegt wurde. Diese Herangehensweise habe sich bewährt und funktioniere gut, so Kaub. In der Regel wird das fremde Parken auch durch die Schranken unmöglich gemacht oder erschwert. Denn auf den Lehrerparkplätzen dürfen auch nur Lehrer parken. Die einzige Ausnahme stellt der Lehrerparkplatz an der Sekundarschule in Altenhagen dar, auf dem auch Plätze an Mitarbeiter des benachbarten St.-Josef-Hospitals vermietet wurden. „Dies aber nachrangig zu den Lehrern“, betont Kaub.