Breckerfeld. Am 1. August feiert Sandra Schüler, Kämmerin von Breckerfeld, Jubiläum. Was das Arbeiten in einer Stadt ohne Schulden ausmacht.
Traumjob Kämmerin - so einfach ist das. Denn was kann es Schöneres geben, als keine Schulden zu haben? Als verantwortlich zu sein für die Finanzen in einer Stadt, die einen Haushalt aufstellen und völlig frei entscheiden kann, in welchen Bereichen sie Geld investieren möchte?
In Zinsen jedenfalls nicht. Im Gegenteil: Zinsen fließen ein in den Haushalt Breckerfeld. Und zwar auf der Einnahmeseite, weil sogar Millionen auf der hohen Kante liegen.
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Sandra Schüler, 44 Jahre alt, lächelt. Vielleicht mag es ein Glücksfall sein, dass die Dahlerin ihr Büro im Rathaus der Hansestadt Breckerfeld hat. Aber: Mit der so oft gepriesenen Schuldenfreiheit hat es nichts zu tun, dass sie am 1. August 1999 - also vor genau 25 Jahren - ihren ersten Arbeitstag im Rathaus hatte. Davon war nämlich vor der Jahrtausendwende noch nichts in Sicht.
Schuldenfreiheit vollbracht
2015 - als Sandra Schüler als Kämmerin übernahm - war das Werk der Schuldenfreiheit längst vollbracht. „Ja“, sagt sie und lächelt, „es macht die Sache mit Sicherheit einfacher, dass man sich nicht mit dem Thema Schulden beschäftigen muss. Aber es ist auf der anderen Seite ein hoher Anspruch, diesen Zustand zu erhalten. Dabei sind auch wir abhängig von Rahmenbedingungen.“
Positiv sind die letzten Jahresabschlüsse. Und positiv ist demnach auch die Stimmung im Rathaus. „Auch für das Jahr 2023 sieht es nach derzeitigem Stand gut aus“, verrät Sandra Schüler, die zwischen 2005 und 2007 einen Lehrgang zum Verwaltungsfachwirt Fachrichtung Betriebswirtschaftslehre absolviert hat und unter ihrem Vorgänger Markus Tempelmann bereits stellvertretende Leiterin der Kämmerei war. „Und auch für die mittelfristige Finanzplanung sieht es gut aus.“
Sportliche Kämmerin
Das sagt eine Frau, die leidenschaftlich gern joggt und Tennis spielt, sich beim TuS Volmetal engagiert und von sich selbst behauptet, dass Mathe ihr schon immer gelegen habe, und die das Rathaus in den Mittelpunkt ihres Berufslebens gestellt hat. „Ich schlage hier jeden Morgen um 7 Uhr auf, mache die Fenster auf und spüle“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Die Gewerbesteuer beschäftigt sie gerade. Und vertragliche Vereinbarungen rund um den Radweg. „Ein Schwerpunkt ist auch das Akquirieren von Zuschüssen. Es gibt viele Förderprogramme auf dem Markt. Darum muss man sich intensiv kümmern. Dazu braucht es nicht nur jemanden, der aus baufachlicher, sondern auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht auf Projekte blickt.“
Sehr genau sei sie. Gewissenhaft. Das sagt mit André Dahlhaus jemand, der selbst für die Finanzen zuständig war, bis er 2015 zum Bürgermeister gewählt wurde. „Sandra hat noch unter Werner Bühren gelernt. Das merkt man.“ Geprägt hätten sie die Jahre 2008 und 2009. Da sei im Rathaus umgestellt worden auf das NKF - das Neue Kommunale Finanzmanagement. „Das“, sagt Dahlhaus, „war eine wilde Zeit. Teilweise haben wir an den Wochenenden im Rathaus gearbeitet.“
Fasziniert von Zahlen
Damals wie heute sind es die Zahlen, die Sandra Schüler faszinieren: „Es gibt kein grau“, sagt sie, „es gibt nur richtig oder falsch.“ Falsch wäre es aus Sicht der Stadt Breckerfeld, Schulden zu haben. Aber mit diesem Thema muss sich die Jubilarin nicht beschäftigen.