Breckerfeld. Seit 2009 ist Breckerfeld schuldenfrei. Stattdessen hat sich ein beträchtliches Vermögen angesammelt. Was mit den Millionen passiert.
Es gibt diese wunderbare Vokabel, von der ein Kämmerer in Hagen nur träumen kann. Schuldenfreiheit. Was im Grunde bedeutet, dass eine Stadt dauerhaft mehr Geld einnimmt als sie ausgibt. Über Jahre hinweg. Und es bedeutet übrigens auch, dass man noch reichlich Geld auf der hohen Kante hat.
Beispiel Breckerfeld: Schuldenfreie Hansestadt nennt sich das Örtchen auf den Höhen gern. Was für Hagener im Angesichte eines Schuldenbergs in Milliardenhöhe wie eine Provokation wirken mag, bestätigt sich bei einem genaueren Blick auf die Finanzen.
22 Millionen längerfristig angelegt
„Mit gut fünf bis sechs Millionen Euro arbeiten wir“, formuliert es Bürgermeister André Dahlhaus (CDU) mit Blick auf das Vermögen, und Kämmerin Sandra Schüler, Nachfolgerin von Dahlhaus in diesem Amt und Hüterin über den Breckerfelder „Reichtum“, nickt. „22 Millionen haben wir längerfristig angelegt.“ Auch weil es Phasen gab, in der der Stadt gar Negativzinsen in der Bilanz drohten.
Angelegt ist das Vermögen der Hansestadt in unterschiedlichen Bereichen: in Zinsanleihen (festverzinsliche Wertpapiere), in Tilgungsanleihen (bereits während der Laufzeit erhält man Geld zurück) und schließlich in Fonds bei der Dekra. „Das sind Fonds, die für Stiftungen geschaffen wurden und die sich durch ein niedriges Risiko auszeichnen“, erklärt Dahlhaus. „Trotzdem muss man sagen, dass diese Fonds auch Kursschwankungen unterliegen.“
Geld in Fonds angelegt
Was dazu führen kann, dass Fonds zumindest zeitweise auch negative Ergebnisse ausweisen, was allerdings nicht weiter ins Gewicht fällt, so lange man sie nicht zu einem solchen Zeitpunkt wieder abstößt. Auch kurzfristig kann die Stadt also theoretisch über diese Fonds-Gelder verfügen. „Allerdings verfolgen wir bei niedrigem Risiko eine langfristige Anlagestrategie“, sagt Dahlhaus. „So erwarten wir regelmäßig die Ausschüttung von Dividenden.“
120.000 Euro waren das in den letzten beiden Jahren. Während Städte wie Hagen für ihr geliehenes Geld immer höhere Zinsen zahlen müssen, wird die Ausschüttung im Haushalt auf der Ertragsseite wirksam.