Hagen. Beim Anfahren in einem Linienbus hat eine Seniorin das Gleichgewicht verloren und ist gestürzt. Seitdem kämpft sie mit der Versicherung.
Diesen Dienstag im April wird Rosemarie Aßmann kaum vergessen: Am 2. des Monats stiegt die 88-Jährige um 11.05 Uhr an der Bushaltstelle Franzstraße mit ihrem Rollator mühsam in den Bus 516 in Richtung Hagener Innenstadt. Während sie ihre rollende Gehhilfe in der Mitte des Busses abstellte, stand bereits ein junger Mann auf, der ihr seinen Platz anbot.
Doch diesen erreichte sie nicht mehr. Mit einem Ruck fuhr das Fahrzeug an, Frau Aßmann taumelte und stürzte mit einem Aufschrei unkontrolliert zu Boden. Drei Männer halfen der korpulenten Seniorin nur mühsam auf die Beine, die vor Schmerzen wimmerte.
Ein Fall fürs Krankenhaus
Die Fahrt führte bis zum Sparkassen-Karree, wo ihr eine Dame aus dem Bus und direkt ins gegenüberliegende Service-Center der Hagener Straßenbahn AG half. Dort beschwerte sich Frau Aßmann nicht bloß über die Ignoranz und den heißen Reifen des Busfahrers, sondern wurde von dort aus gleich per Rettungswagen zur Untersuchung ins AKH gebracht.
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Die Diagnose: Prellungen an Knie und Rippen – erhebliche Schmerzen begleiten die Dame bis heute. „Ich schlafe noch immer in meinem Aufsetzsessel, weil ich es aus eigener Kraft gar nicht mehr ins Bett schaffe.“ Außerdem müsse sie regelmäßig zur Physiotherapie.
Welche Zeugen können helfen?
Deutlich schwerer wiegt für Rosemarie Aßmann jedoch der Kampf gegen die Versicherungen, den sie, begleitet von einem Anwalt, führt: Denn sie kann bis heute nicht zweifelsfrei beweisen, inwiefern sie tatsächlich Opfer eines Busunfalls wurde, für den letztlich ein Subunternehmer der Hagener Straßenbahn AG verantwortlich zeichnet.
Daher bittet sie um die Unterstützung potenzieller Beobachter, die an dem fraglichen April-Vormittag mit ihr in dem Bus gesessen und den Sturz gesehen haben. Vor allem die drei Männer, die ihr wieder aufhalfen, könnten hier eine wichtige Rolle spielen. Menschen, die die 88-Jährige konkret als Zeugen unterstützen möchten, sollten sich telefonisch bei ihr melden: 02331/56871.