NRW. Auf jedem Weihnachtsmarkt gibt es Glühwein und andere Getränke. Aber was bedeuten „Tote Tante“, „Lumumba“ und „Pharisäer“? Und was ist drin?
- Glühwein ist nicht das einzige Getränk auf NRWs Weihnachtsmärkten.
- Es gibt viele Alternativen mit seltsamen Namen, aber wo kommen sie her?
- Wir haben nachgeforscht: Das verbirgt sich hinter Egnogg, Glögg und Toter Tante.
Glühwein gehört zum Weihnachtsmarkt, wie die Currywurst zum Ruhrgebiet. Dabei gibt es so viele andere Heißgetränke auf den Märkten zu genießen. Doch meist tragen seltsame Namen, wie „Tote Tante“, „Lumumba“ oder „Pharisäer“. Was steckt hinter diesen Namen? Was dampft dort in den Tassen? Und wie kommt eine tote Tante auf den Weihnachtsmarkt?
Getränke auf NRWs Weihnachtsmärkten: Der Eggnog
Der Eggnog stammt aus den USA und ist eng mit dem Eierpunsch verwandt. Laut dem Portal bonappetit.com handelt es sich hierbei um eine Emulsion aus Milch oder Sahne, Zucker und Eiern. Diese wird meist mit Alkohol ergänzt, muss sie aber nicht. Eierpunsch hingegen wird meist mit Eierlikör angesetzt.
Laut dem Onlineportal ist das Getränk aus Europa in die USA exportiert worden und kommt nun langsam wieder in die alte Heimat. Was genau Eggnog bedeutet, ist nicht überliefert. Während das „egg“ eindeutig für das Ei steht, bleibt das „nog“ ungeklärt. Möglicherweise leite es sich vom britischen/norddeutschen Wort „Grog“ ab, so das Portal.
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Retro-Klassiker mit Filmvorlage: Die Feuerzangenbowle
Den Namen Feuerzangenbowle werden viele aus dem gleichnamigen Filmklassiker mit Heinz Rühmann kennen. Doch was hat es mit dem Getränk auf sich?
Die Feuerzangenbowle besteht aus Rotwein, der mit Säften und Gewürzen versetzt und in einem Punschgefäß warmgehalten wird. Auf dem Gefäß wird ein Zuckerhut auf einer Feuerzange platziert, mit Rum übergossen, angezündet und tropft in den Punsch. Wer bei der Feuerzange an ein zweischenkliges Werkzeug denkt, der irrt.
Dabei handelt es sich vielmehr um eine Halterung aus Metall, welche den Zuckerhut auf dem Punschgefäß fixiert. Während Zucker heutzutage säckeweise in kleiner Korngröße verkauft wird, war dies früher anders. Damals gab es den Zucker produktionsbedingt am Stück zu kaufen, dessen Form entfernt an einen Hut erinnerte.
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Getränke auf NRWs Weihnachtsmärkten: Der Glögg
Glögg, Gløgg oder Glögi ist eine finnisch-skandinavische Glühweinvariante. Der große Unterschied zum deutschen Glühwein liegt im Alkoholgehalt. Während man beim Glühwein den Schuss Hochprozentiges meist extra zahlt, kommt der Glögg von Haus aus mit Korn oder Wodka. Mittlerweile gehört der Trend aus Norden auf den Weihnachtsmärkten mit dazu. Selbst Supermärkte bieten den Schwedenpunsch an. Einen großen Vorteil hat er übrigens noch: Der einsilbige Name geht auch nach der fünften Tasse noch flüssig über die Lippen.
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Export aus dem hohen Norden: Der Grog
Wie viele Heißgetränke stammt auch der Grog aus dem hohen Norden. Seine Historie geht auf die britische Seefahrtstradition zurück. Laut der Gesellschaft für Schleswig-Hollsteinische-Geschichte entstand das Getränk im 18. Jahrhundert. Um seine Mannschaft unter Kontrolle zu halten, habe der Navy-Admiral Edvard Vernon angeordnet, die tägliche Rumration mit Wasser zu strecken. Dieser Trend hielt sich und so wurde das Mixgetränk mit dem Spitznamen seines Schöpfers Edvard „Old Grog“ Vernon benannt.
Die heutige Version des Grogs wird allerdings heiß und gesüßt getrunken. Zudem kann der Rum auch durch Weinbrand, Whiskey oder Tequila ersetzt werden.
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Abenteuerliche Geschichte: Tote Tante/Lumumba
Die Geschichte der Toten Tante beginnt - wie kann es anders sein - mit einer toten Tante. Diese sei, laut einer Legende, zu Lebzeiten von der Insel Föhr nach Amerika ausgewandert, wollte aber in ihrer Heimat beerdigt werden. Weil eine klassische Überführung aber zu teuer gewesen sein soll, habe man die Überreste der Tante in einer Kakao-Kiste in die alte Heimat geschickt. Auf der Insel sei sie dann würdevoll beerdigt worden, so die Legende.
Die Basis für eine Tote Tante ist ein heißer Kakao. Dieser wird meist mit einem Schuss Rum, alternativ auch mit Weinbrand oder Amaretto verfeinert und mit einer Sahnehaube versehen. An so mancher Bude wird das gleiche Getränk unter dem Namen „Lumumba“ angeboten. Die Gründe für die Namensdopplung sind nicht geklärt. Auch nicht, warum das Getränk den Namen eines kongolesischen Politikers trägt. Fest steht: Im Jahr 2011 stieß der Medienkritiker Simon Inou nach einem Kaffeehausbesuch eine Rassismusdebatte in Österreich an.
Getränke auf NRWs Weihnachtsmärkten: Pharisäer
Der Pharisäer ist sozusagen der koffeinhaltige Verwandte der Toten Tante. Laut einer Legende stammt das Getränk von der Insel Nordstrand. Weil es bei den Friesen Brauch war, in Gegenwart des Pfarrers keinen Alkohol zu trinken, wurden sie erfinderisch. Sie haben ihrem Rum einfach mit Kaffee gemischt. Die Sahnehaube verhinderte die Verdunstung und strengen Alkoholgeruch.
Als die Schummelei eines Tages auffiel, soll der Pastor seine Gemeinde als „Pharisäer“ bezeichnet haben, was so viel wie Heuchler bedeutet.
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