Berlin. Im Bieterstreit um Opel hat der Zulieferer Magna mit dem Finanzinvestor RHJ International gleich gezogen. Auch Magna hat sich mit dem früheren Opel-Mutterkonzern General Motors auf einen unterschriftsreifen Vertrag geeinigt. Als nächstes müsse das GM-Direktorium eine Empfehlung abliefern.

Im Übernahmepoker um die Adam Opel GmbH haben der Zulieferer Magna und der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) ihre Streitpunkte einem Pressebericht zufolge ausgeräumt. GM habe sich in der Nacht zum Donnerstag nun auch mit dem von Bund und Ländern favorisierten Bieter Magna auf einen unterschriftsreifen Vertrag zum Einstieg bei Opel geeinigt, berichtete das «Handelsblatt» unter Berufung auf Verhandlungskreise. Es liege ein unterschriftsreifer Vertrag vor, sagte der Opel-Betriebsratsvorsitzende Klaus Franz am Donnerstag auf Anfrage.

Zuvor hatte GM bereits mit dem Finanzinvestor RHJ International Übereinstimmung erzielt. Damit wäre nun die Grundlage geschaffen, auf der das GM-Direktorium eine Empfehlung für einen der beiden Interessenten abgeben kann. Eine Empfehlung von GM gilt als eine wichtige Vorentscheidung in dem seit Monaten andauernden Bieterwettbewerb um Opel, in dem inzwischen nur noch Magna und RHJ International im Rennen sind. Opel ist nach der Insolvenz von GM mittlerweile in den Händen einer Treuhandgesellschaft, die den Verkauf des Rüsselsheimer Autobauers letztlich genehmigen muss.

Eine Sprecherin von GM Europe wollte den Bericht nicht bestätigen. Die Verhandlungen liefen nach wie vor weiter. Jedoch hoffe GM auf eine schnelle Lösung für Opel. Beide Opel-Interessenten seien aber noch immer im Rennen.

Wende in den Verhandlungen

GM-Verhandlungsführer John Smith hatte noch vor wenigen Tagen betont, dass mit dem österreichisch-kanadischen Autozulieferer noch etliche Punkte offen seien. Magna will gemeinsam mit der russischen Sberbank bei Opel einsteigen und benötigt 4,5 Milliarden Euro Staatshilfe, während RHJ seine Ansprüche auf staatliche Garantien zuletzt auf weniger als drei Milliarden Euro herunterschraubte.

Magna wollte sich zu dem Bericht auf Anfrage zunächst nicht äußern. Bei GM Europe sagte eine Sprecherin, es gebe gegenüber der vergangenen Woche keinen neuen Stand.

Opel beschäftigt in Deutschland 25 000 Mitarbeiter, 5000 davon in Bochum. (afp/ddp)