Detroit. Eine schnelle Lösung für Opel ist nicht in Sicht: Das sagte Tony Wilkinson, Sprecher der Opel-Mutter General Motors (GM), vor einer zweitägigen Sitzung des GM-Verwaltungsrates. Die Frage, welcher Bieter den Zuschlag für Opel bekommen soll, sei "kompliziert".

Die Opel-Mutter General Motors (GM) hat die Erwartungen an eine rasche Entscheidung über den Verkauf des Rüsselsheimer Unternehmens gedämpft. "Es ist noch viel Arbeit zu erledigen, um die bestmögliche Lösung zu erzielen", sagte GM-Sprecher Tony Wilkinson am Montagabend (Ortszeit) vor der Sitzung des GM-Verwaltungsrates.

Dieser will unter seinem neuen Vorsitzenden Edward Whitacre über die Angebote für den angeschlagenen Autohersteller beraten, wie aus Unternehmenskreisen in Deutschland verlautete. Dabei läuft es auf eine Entscheidung zwischen dem kanadisch-österreichischen Autozulieferer Magna und dem belgischen Finanzinvestor RHJ International hinaus.

Lösung bis Ende September in Aussicht gestellt

Am Dienstag ist in Berlin auch ein weiteres Gespräch zwischen GM, Bund und Ländern sowie den beiden Bietern für Opel im Wirtschaftsministerium in Berlin geplant. Die Gespräche seien weit vorangekommen, es gebe ermutigende Signale, sagte ein Regierungssprecher am Montag. Deutschland hat einen Bürgschaftsrahmen von bis zu 4,5 Milliarden Euro für Opel in Aussicht gestellt.

GM hat aus seiner Präferenz für RHJ International keinen Hehl gemacht, will aber auch weiter mit Magna verhandeln. Mehrere deutsche Politiker bekräftigten am Wochenende, sie würden nur Magna als Opel-Eigner akzeptieren. Hintergrund ist die Befürchtung, GM könnte Opel an einen Investor verkaufen, der massiv Arbeitsplätze abbaut und dann das Unternehmen an GM zurückgibt. GM-Vizechef John Smith hatte in der vergangenen Woche die Hoffnung geäußert, bis Ende September eine Vereinbarung mit einem der Bieter abzuschließen.