Essen. Eine neue Regel sorgt für zusätzliche Spannung in den Battles von “The Voice of Germany“. Schon früh kristallisiert sich ein großer Favorit in dieser Staffel heraus. Derweil kämpft Samu Haber mit dem “immer grünen“ Evergreen, und die Duisburgerin Anja Lerch fegt über die Bühne.
Mit den ersten Battles hat "The Voice of Germany" einen imposanten Start in die nächste Phase der dritten Staffel hingelegt. Nach dem Ende der "Blind Auditions" und dem ausschließlichen Fokus auf die Stimme verliert das Casting-Format ein außergewöhnliches Element, was als Grundstock des Erfolgs von "The Voice of Germany" gilt.
Deshalb hatte bisher das Interesse der Fernsehzuschauer beim Wechsel in die Battles stets etwas nachgelassen. Um diesmal einen Knick in der Kurve zu vermeiden, musste mit den "Steal Deals" eine neue pfiffige Regel her, die geschickt in die Dramaturgie des ersten Battle-Zusammenschnitts bei ProSieben am Donnerstag eingebunden wurde.
Andreas Kümmert ist der Star bei den "The Voice of Germany"-Fans
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Mit "Rocket Man" Andreas Kümmert ließ Max Herre gleich sein bestes Pferd in den Battle-Ring. In der Blind Audition hatte der 27-Jährige mit dem Rauschebart nicht nur das Publikum und alle Coaches von den Stühlen gerissen - er steht für das Konzept der Show, in der die Stimme das Wichtigste sein soll. Da er optisch nicht dem klassischen Popstar entsprach, wartete er noch auf den Durchbruch. Bei den "The Voice of Germany"-Zuschauern kam er direkt so gut an, dass er auf Anhieb die meisten Facebook-Fans (über 25.000) der 71 noch verbliebenen Kandidaten sammelte.
Zu einem starken Duell gehörte auch ein idealer Gegenpart: In dem Fall war es die 23-jährige Janine Hecht aus Erding. "Als ob Janis Joplin und Joe Cocker ein Duett singen würden", versprach Coach Max Herre - und hielt Wort. Ihr Duett zu "To Love Somebody" von den "Bee Gees" sorgte bei vielen Zuschauern für Gänsehaut - oder "Hühnerhaut, wie Samu Haber zu sagen pflegt. "Du bist ja ein Gesangsmonster", war Alec Völkel von "The BossHoss" sichtlich beeindruckt. Nicht überraschend, dass sich Max Herre für Andreas Kümmert entschied und den "Rocket Man" aus Gemünden für die Showdowns nominierte.
Janine Hecht wird per "Steal Deal" in die Showdowns gerettet
In den vergangenen beiden Staffeln von "The Voice of Germany" hätte die Entscheidung das Aus für Janine Hecht bedeutet. Weil so viele starke Stimmen schon vor den Liveshows verloren gingen, wurden erstmals die "Steal Deals" eingeführt. Hier können die Coaches der anderen Teams für den Verlierer aus den Battles buzzern. Nena und The BossHoss waren so beeindruckt von Janine Hechts Leistung, dass sie beide um das Talent warben: "Genau so eine spezielle Stimme können wir noch gut gebrauchen", meinte Alec Völkel - und bekam schließlich den Zuschlag.
The Voice of GermanyDas hohe Gesangsniveau unter den Talenten unterstrich das Duell zwischen Anja Lerch aus Duisburg und John Noville aus Waiblingen. Die beiden für Castingsshows mit 45 und 59 Jahren schon etwas älteren Semester brachten Woodstock-Atmosphäre zu "The Voice of Germany". Während Anja Lerch als rockendes Hippiemädchen durchgeht, erinnert John Noville an einen entspannten Jimi Hendrix.
Duisburgerin Anja Lerch rast durch den Battle-Ring
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Da Nena dem Duo auch einen Hendrix-Song gab, hatte Noville einen kleinen Vorteil. "Du hast mich etwas berührt", sagte Nena bei ihrer Entscheidung zu John. Aber auch für Anja Lerch, die in Mülheim an der Ruhr durch ihre Singabende bekannt wurde, ist an dieser Stelle der Weg bei "The Voice of Germany" noch nicht zu Ende. Als Max Herre auf den Buzzer bei den "Steal Deals" rast Anja Lerch vor Freude schreiend über die Bühne.
Da die Coaches nur wenig Möglichkeiten haben, Verlierer aus den Battles aufzunehmen, gab es dann doch einige lange Gesichter. So setzte sich Anina Schibli aus Osnabrück in einem knappen Duell gegen Lisette Whitter aus Troisdorf durch, weil sie Max Herre emotional mit ihrem Gesang näher kam. Die Rettung für Lisette Whitter blieb bei "The Voice of Germany" anschließend ebenso aus wie für Agatino Sciurti aus Neu-Isenburg. Der stand im Battle des Teams Samu Haber trotz guter Leistung gegen die außergewöhnliche Johnny-Cash-Stimme des Berliners Chris Schummert aus verlorenem Posten.
Samu Haber und der "immer grüne" Evergreen
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Bei den Rockröhren Tiana Kruskic und Astrid Lonergan gab es am Ende ebenfalls keinen echten Sieger im Battle. Stattdessen begründete Nena ihre Entscheidung für Tiana einzig mit der Stimmfarbe. Am meisten Farbe brachte bei diesem Duell allerdings Coach Samu Haber rein. Der schwärmte von einem "Evergreen" und übersetzte das mit "immer grün".
Die mangelnden Deutschkenntnisse des Finnen sorgten bereits für einige unterhaltsame Momente in den "Blind Auditions". Seine Aussprache gepaart mit seinem Charme machten Samu Haber bisher zum Liebling bei den Fans. Auch während der ersten Battle-Runde flogen zig Herzen und Liebesbekundungen an den Frontman der Gruppe "Sunrise Avenue" durch die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter.
"Cat Fight" als Schlusspunkt bei "The Voice of Germany"
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Einen klaren Sieger gab es beim Battle aus dem Samu-Haber-Team zwischen Ashonte "Dolo" Lee, Marco Musca und Tesirée Priti. Obwohl es "Dolo" mit seiner tiefen Stimme am schwersten hatte bei dem "One Republic"-Song, stellte er seine Konkurrenten in den Schatten. Zudem entschied sich Samu Haber für Tesirée Priti aus Köln, die wohl von den flirtenden Jungs von "The BossHoss" per "Steal Deal" aufgefangen worden wäre. Für Marco Musca ist dagegen der Traum von "The Voice of Germany" geplatzt.
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Den Schlusspunkt der ersten Battle-Show setzten "The BossHoss" mit einem "Cat Fight". Zu dem Song "Black Cat" von Janet Jackson fuhren einige junge Kätzchen der Cowboys die Krallen aus. Bei Aalijah Tabatha Hahnemann (18), aus Grünwald, Debbie Schippers (16) aus Geilenkirchen und Romina Amann (22) aus Blaubeuren hätte Dieter Bohlen für DSDS seine wahre Freude gehabt.
Samu Haber klaut sich Talent von "The BossHoss"
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Die energiegeladene Performance des Trios begeisterte Max Herre so sehr, dass er die Nachfolger von "En Vogue" vor sich sah. Nena beschwor die Talente: "Macht irgendetwas zusammen". Aalijah Tabatha Hahnemann und Debbie Schippers schafften es direkt in die Showdowns.
Die Verlierer-Stimme aus dem Battle von Romina Amann sicherte sich Samu Haber per "Steal Deal". Diese neue Regel hat sich direkt bewährt - bringt sie doch ein zusätzliches Spannungs-Moment und sorgte bereits mehrfach dafür, dass herausragende Stimmen nicht schon in den Battles verloren gehen.