Essen. Ganz gleich, wie viele Blind Auditions von „The Voice of Germany“ man sich anschaut, eins ist sicher: Immer ist es ein Hochgenuss für die Ohren. Bei der dritten Blind Audition von “The Voice of Germany“ stachen gleich mehrere Talente hervor. Unumstrittener Star war aber wieder einmal Jury-Mitglied Samu Haber.

Es ist schon beeindruckend, wie viele großartige Sänger „The Voice of Germany“ pro Staffel auf die große Bühne befördert. Auch in der dritten Blind Audition der dritten Staffel ist die Faszination ungebrochen. Das liegt nicht nur an den Kandidaten, die alle als spannende Persönlichkeiten inszeniert werden, sondern auch an der neuen Jury-Zusammenstellung, die einmal mehr überzeugte. Samu Haber, finnischer „Sunrise Avenue“-Sänger und neu in der Jury, bleibt in der Castingshow unangefochtener Star. Seit der ersten Audition lässt der Blonde mit den blauen Augen nicht nur Frauenherzen höher schlagen, sondern kann auch viele der Kandidaten für sein Team gewinnen.

Das dritte Vorsingen am Donnerstag bildete da keine Ausnahme, charmant wie immer zog der Finne sofort das erste Talent auf seine Seite. Die 25-jährige Tabea, von ihren Eltern mit dem klangvollen Spitznamen „Hollywood“ bedacht, zeigte am Klavier, warum sie in die nächste Runde gehört. Die Hannoveranerin mit den rotbraunen Haaren hatte schon einmal bei „The Voice of Germany“ mitgemacht, konnte damals aber nicht bei der Jury punkten. „Die haben dein Talent nicht erkannt, und ich war ja noch nicht dabei“, meinte Samu Haber grinsend.

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Er bat Tabea, die auch in einer Band singt, etwas selbst Geschriebenes vorzustellen. Ein Volltreffer, denn ihre Ballade „Never Alone Again“ haute Jury und Publikum endgültig vom Hocker. Auch wenn ihre Entscheidung sich Samus Team anzuschließen schon nach dem ersten Song feststand, den zweiten Auftritt der Frau mit der Powerstimme durfte man keinesfalls verpassen.

Frauenpower bei „The Voice of Germany“

Noch mehr Frauenpower gab's mit Katja aus Wiesbaden. Die blonde Gesangslehrerin, die ebenfalls in einer Band singt, brachte eine unfassbar schöne Version von Sia's „She Wolf (Falling to Pieces)“ auf die Bühne. Langsamer gesungen als der ursprüngliche Song kam Katjas Stimme voll zur Geltung, sie hatte die Version selbst eingespielt. „Ich hatte Gänsehautattacken, du bist ein singender Engel“, lobte „The Voice of Germany“-Juror Alec von der Band The BossHoss die 29-Jährige. „Wenn du ein Album machst, kaufe ich das sofort“, kündigte Samu an. Katja schien als eine der wenigen aber resistent gegen den Charmebolzen zu sein und wählte Nenas Team. Die Rockröhre hatte als erstes für Katja gedrückt und sich begeistert von ihrer speziellen Stimme gezeigt. „Ich glaube, wir sind beide sehr emotional, das wird sicher spannend im Team“, sagte die Kandidatin.

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Ganz anders, aber mindestens genauso toll, präsentierte sich die 27-jährige Judith. Bei der Münchenerin war schon die Vorgeschichte beeindruckend. Um etwas mehr Geld auf dem Reisekonto zu haben, schnitt sich Judith ihre langen Dreadlocks ab und verkaufte diese auf Ebay. „Das war schon ein ordentliches Sümmchen“, erzählte sie schmunzelnd. Mit frisch rasierter Glatze, unzähligen Tattoos am ganzen Körper und einigen Piercings dazu war Judith der Blickfang der Sendung. „Ich sehe aus wie der Punkrocktyp, aber eigentlich hängt mein Herz an purer Akkustikmusik.“ Die Jury bekommt von Äußerlichkeiten ohnehin erst einmal nichts mit, sie kehrt den Kandidaten bei „The Voice of Germany“ schließlich den Rücken zu. Judith nahm mit ihrer tiefen, ungewöhnlichen Stimme alle für sich ein. Ihre Version von Frank Turner's „The Way I Tend To Be“ stieß vor allem bei Samu auf große Zustimmung, Judith wählte dann auch sein Team.

Samu Haber beginnt Kleinkrieg mit The BossHoss 

Dass er auf die weiblichen Kandidaten bei "The Voice of Germany" eine besondere Anziehungskraft ausübt, bewies der Finne noch bei zwei weiteren Frauen. Die 19-jährige Joy aus Königswinter, die sehr kraftvoll „Here's To Never Growing Up“ sang, konnte sich dem „Sunrise Avenue“-Sänger nicht entziehen. „Du bist es, was diese Show braucht“, schmeichelte der Juror und holte die selbstbewusste Abiturientin ebenfalls in sein Team. So ganz geheuer war das Alec und Sascha von The BossHoss nicht, zu viel Frieden in der „The Voice of Germany“-Jury wollten sie wohl auch nicht verbreiten.

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Lange Gesichter machten die beiden, als auch noch die bildhübsche Tesiree aus Köln in Samus Team abwanderte. „Dass Samu immer von der großen Hollywood-Karriere redet, ist doch langsam affig“, fand das Duo. Tatsächlich kam das sich ständig wiederholende „Komm zu Papa“ von Samu ein wenig anstrengend herüber. Verziehen hat man dem Blondschopf aber schnell, ist er doch im positiven Sinne musikverrückt.

Nach der 29-jährigen Tesiree, die ursprünglich aus Ruanda kommt und schon in einer Band Songs gegen Rassismus gesungen hat, konnte Samu auch ein männliches Talent in sein Team befördern. Und wieder konnten die Unterschiede zwischen den einzelnen „The Voice of Germany“-Sängern nicht größer sein.

Mario aus Köln beschrieb sich selbst als Typen, neben den sich ältere Damen im Bus nicht unbedingt setzen würden. „Aber man muss mich nehmen, wie ich bin“, so der 25-Jährige mit dem langen dunklen Zopf. Erstaunlich gefühlvoll sang Martin dann Lady Antebellum's „Need You Know“. „Mein Leben steht und fällt mit der Musik“, gab der Kölner preis und so ernst, wie er das sagte, glaubte man das auch.

Kaum jemand fliegt bei „The Voice of Germany“ raus

Kaum anders war das bei David aus Washington D.C., der jetzt in Stuttgart lebt. Der 40-jährige arbeitete bereits als Vocal Coach für Sängerin Cassandra Steen, die hinter der Bühne mit dabei war, und auch für Max Herre, der bekanntlich Jury-Mitglied ist. Der Dunkelhäutige mit der auffälligen schwarzen Brille sang „Looking For Freedom“, und das war schlichtweg phänomenal.

Max Herre rührte das beinahe zu Tränen. „Du hast Cassandra und mir alles beigebracht“, meinte er. „Ganz stark, dass du heute hier bist.“ Für sein „The Voice of Germany“-Team konnte er ihn trotz dieses emotionalen Ausbruchs jedoch nicht gewinne, David schloss sich Alec und Sascha an.

Nena besorgt sich Telefonnummer von Kandidat 

The Voice of GermanyWenn dann doch einmal jemand nicht ganz den hohen Ansprüchen der Jury genügte, so wurde der Kandidat wie gewohnt auf die netteste Art und Weise herauskomplimentiert. Gianni aus Berlin war so ein Fall. Seiner Interpretation von Emelie Sande's „Beneath Your Beautiful“ fehlte das gewisse Extra. Keiner drehte sich um, eine Entscheidung, die Nena im Nachhinein bereute: „Ich verstehe mich selbst nicht, können wir Telefonnummern tauschen?“

Gianni, der Nena vorher als sein Jugendidol angegeben hatte, war begeistert. The BossHoss-Sänger Sascha schlug vor, dass alle den Saal verlassen. „Dann könnt ihr alleine sein.“ Spätestens am Freitag, wenn die Castingshow „The Voice of Germany“ von ProSieben und Sat.1 in die vierte Audition geht, wird das Studio aber wohl wieder voll sein.