Das Terrornetzwerk El Kaida hat seit den Anschlägen vom 11. September 2001 weltweit zu Dutzenden Attentaten angestachelt - oder diese selbst verübt. Die Arme der Gruppe ragen krakengleich in Staaten weltweit. Die Mitglieder arbeiten geheim.
Die Anfänge von El-Kaida (“Das Fundament“) werden im Jahr 1988 vermutet, dem Jahr vor dem sowjetischen Abzug aus Afghanistan. Anfangs setzt sich das Netzwerk aus Mudschaheddin zusammen, die in Afghanistan gegen die Sowjets kämpfen. Erst Anfang der 90er Jahre ziehen westliche Geheimdienstler Verbindungslinien zwischen der Gruppe und Anschlägen auf die US-Streitkräfte in Saudi-Arabien, Jemen und Somalia.
1998 tritt El-Kaida als internationales Terroristen-Kollektiv offiziell in Erscheinung, das sich mit islamistischen Gruppierungen in aller Welt verbündet. Im Mai 1998 verkündet Bin Laden vor Journalisten, er habe eine Front gegründet, um in den sogenannten Heiligen Krieg, den Dschihad, gegen Christen und Juden zu ziehen und US-Bürger zu töten. Damit entsteht nach Einschätzung der Ermittler eine neue Form des Terrorismus: An die Stelle einer einzelnen, klar abgegrenzten Organisation trat ein globales Geflecht verschiedener Terrorgruppen.
Anschläge auf US-Botschaften in Afrika
Auch 1998 bekennt sich Bin Ladens Netzwerk zu zwei Anschlägen auf US-Botschaften in Afrika - in Kenia und Tansania. Mindestens 224 Menschen sterben. Auch der Angriff auf den US-Zerstörer „Cole“ im November 2000 im jemenitischen Aden mit 17 Toten wird El Kaida zugeschrieben. Durch den Terroranschlag mit gekidnappten Passagiermaschinen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington am 11. September 2001 greift das Netzwerk die USA darauf auf eigenem Boden an. Fast 3000 Menschen sterben.
In den vergangenen Jahren mutierte Bin Laden vom Organisator von Anschlägen immer mehr zur Inspirationsquelle seiner Anhänger, die ihre Attentate nun in seinem Namen verüben. Bin Ladens rechte Hand war der Ägypter Aiman el Sawahiri. Der El-Kaida-Vize galt schon lange als das eigentliche Hirn des Terrornetzwerkes und könnte nun auch offiziell bin Ladens Nachfolge antreten. (afp)