Essen. Kreißsaal mit angeschlossener Kinderklinik, in der Wohlfühl-Atmosphäre eines Geburtshauses oder gar zu Hause: Was Schwangere beachten sollten.

An welchem Ort bringen wir unser Kind zur Welt? Eine Frage, die viele werdende Eltern umtreibt. Das wissen auch Andrea Vossbrink und Désirée von Bargen: Mit ihrem Team der Essener Beratungsstelle Donum Vitae helfen sie im Jahr rund 500 Schwangeren.

Der beste Berater bei normalem Schwangerschaftsverlauf sei das eigene Bauchgefühl, empfiehlt Andrea Vossbrink: „Man muss sich wohl fühlen – sowohl mit den Räumen als auch mit dem Personal“, sagt die Schwangerschaftsberaterin. Vor allem aber müssten werdende Eltern wissen, wie viele Möglichkeiten zur Entbindung es gebe – auch abseits der klassischen Klinik: „Der Trend geht wieder zurück zur möglichst natürlichen Geburt, deswegen haben Geburtshäuser einen so großen Zulauf“, hat Vossbrink beobachtet.

Bonding spielt auch in Kliniken immer größere Rolle

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Gleichzeitig versuchten auch die großen Klinik immer mehr, Zeit und Raum für das so genannte Bonding zu geben, also die gezielte körperliche Bindung zwischen Eltern und Baby zu stärken. „Man sollte sich früh über die Möglichkeiten in seiner Umgebung informieren, etwa bei Kreißsaalführungen“, empfiehlt auch Hebamme Désirée von Bargen. Eine wichtige Frage sollten Eltern dann stellen: Wie viele Hebammen pro Schicht im Einsatz sind: „Leider wurde in der Geburtshilfe in den vergangenen Jahren enorm gekürzt“, weiß von Bargen.

Beraterin Andrea Vossbrink von Donum Vitae.
Beraterin Andrea Vossbrink von Donum Vitae.

Nicht allzu sehr verlassen sollte man sich hingen auf die Erfahrungsberichte anderer Mütter: „Jede Geburt ist genau so individuell wie das Kind. Und jede Frau erlebt sie anders. Während sich die eine Frau im Krankenhaus sehr gut betreut gefühlt hat, haben andere vielleicht negative Erfahrungen gemacht.“ Deswegen sei es wichtig, sich schon im Vorfeld der Geburt einen persönlichen Eindruck vor Ort zu machen. „Wo wird wie auf meine Bedürfnisse eingegangen? Das sollten sich die Mütter fragen“, empfiehlt von Bargen.

Quartiershebammen versuchen den Beratungsbedarf aufzufangen

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Generell beklagt sie den dramatischen Hebammen-Rückgang: Wer für die Zeit nach der Geburt eine Fachkraft suche, sei in der 16. bis 18. Schwangerschaftswoche oft schon zu spät dran. Mit Projekten wie den „Quartiershebammen“ werde versucht, den Beratungsbedarf ein Stück weit aufzufangen. Bei verschiedenen Trägern wie Awo, SkF oder eben Donum Vitae sind die Projektstellen angesiedelt. Die Hebammen beraten Schwangere, vor allem solche in Konfliktsituationen. Ein Großteil der Kosten trägt das Land NRW. „Die Finanzierung endet aber leider Ende 2020“, bedauert von Bargen.

Alles zum Kreißsaal-Check

Diese Krankenhäuser in der Region haben im Kreißsaal-Check unsere Fragen beantwortet:

Bocholt

Kreißsaal-Check: Das St. Agnes-Hospital in Bocholt

Bochum

Kreißsaal-Check: Die Augusta-Kranken-Anstalt in Bochum

Kreißsaal-Check: Das St. Elisabeth-Hospital in Bochum

Bottrop:

Kreißsaal-Check: Das Marienhospital in Bottrop

Dinslaken:

Kreißsaal-Check: Das St. Vinzenz-Hospital in Dinslaken

Duisburg:

Kreißsaal-Check: Das Bethesda Krankenhaus in Duisburg

Kreißsaal-Check: Die Sana Kliniken in Duisburg

Kreißsaal-Check: Das Krankenhaus St. Anna in Duisburg

Kreißsaal-Check: Die St. Johannes Klinik in Duisburg

Düsseldorf:

Kreißsaal-Check: Das Evangelische Krankenhaus in Düsseldorf

Kreißsaal-Check: Das Sana Krankenhaus in Düsseldorf-Benrath

Kreißsaal-Check: Das Florence-Nightingale-Krankenhaus Düsseldorf

Essen:

Kreißsaal-Check: Das Elisabeth-Krankenhaus in Essen

Kreißsaal-Check: Das Marienhospital in Essen-Altenessen

Kreißsaal-Check: Das Universitätsklinikum in Essen

Kreißsaal-Check: Das Alfried Krupp Krankenhaus in Essen

Geldern:

Kreißsaal-Check: Das St.-Clemens-Hospital in Geldern

Gelsenkirchen:

Kreißsaal-Check: Das Marienhospital in Gelsenkirchen

Kreißsaal-Check: Sankt Marien-Hospital Buer in Gelsenkirchen

Herne:

Kreißsaal-Check: Das Marien Hospital in Herne

Kreißsaal-Check: Das St. Anna Hospital in Herne

Kleve:

Kreißsaal-Check: Das St. Antonius-Hospital in Kleve

Moers:

Kreißsaal-Check: Das Krankenhaus Bethanien in Moers

Kreißsaal-Check: Das St. Josef Krankenhaus in Moers

Mülheim:

Kreißsaal-Check: Das Evangelische Krankenhaus in Mülheim

Oberhausen:

Kreißsaal-Check: Das Evangelische Krankenhaus in Oberhausen

Kreißsaal-Check: Das Katholische Klinikum in Oberhausen

Velbert:

Kreißsaal-Check: Das Helios Klinikum Niederberg in Velbert

Wesel:

Kreißsaal-Check: Das Marien-Hospital in Wesel

Witten:

Kreißsaal-Check: Das Marien Hospital in Witten

Kreißsaal-Check: Unsere weitere Berichterstattung zum Thema:

  • Während zahlreiche Kliniken aus Kostengründen ihre Kreißsäle und Geburtsstationen schließen, prangert der Hebammenverband in NRW nun eine „mehr als unzureichende“ Versorgung von Schwangeren in Nordrhein-Westfalen an. „Überall fehlen gleichermaßen Hebammen in den Kliniken und in der ambulanten Wochenbettbetreuung“, sagt die Landesverbandsvorsitzende Barbara Blomeier. Lesen Sie hier mehr.
  • Fallpauschalen für Geburten sorgen dafür, dass sich Geburtsstationen für kleinere Krankenhäuser nicht rechnen. Lesen Sie hier den Kommentar von Karoline Poll dazu.
  • Die kleine Lavea kam mit gerade einmal 900 Gramm Geburtsgewicht und 14 Wochen zu früh auf die Welt: Bald darf die kleine Kämpferin nach Hause. Lesen Sie hier mehr.
  • Ein Heiratsantrag mittels Babybody und eine Frau, die 24 Kinder zur Welt brachte: in 20 Jahren als Chefarzt hat Dr. Dariusz Michna viel erlebt. Lesen Sie hier unser Interview mit ihm.
  • Die Stadt Hattingen hat seit 2007 keine Geburtsstation mehr. Werdende Eltern sollten die Entbindung und Betreuung durch eine Hebamme sehr früh planen. Lesen Sie hier mehr.
  • Hebamme Regine Hoffmann aus Witten begleitet bis zu 300 Schwangere jährlich – seit mehr als 40 Jahren. In ihren Vorbereitungskursen räumt sie mit längst überholten Weisheiten auf: „Hecheln ist mega-out!“ Lesen Sie hier mehr.
  • In Dortmund und Duisburg können werdende Mütter ihren Nachwuchs im Fußball-Kreißsaal auf die Welt bringen. Die Nachfrage bei den Fans ist groß. Lesen Sie hier mehr.
  • Adina Stracke ist Hebamme in Sprockhövel. Sie erklärt, warum es immer weniger freiberufliche Hebammen gibt und wie Eltern die Bürokratie spüren. Lesen Sie hier mehr.
  • Eine Hebamme erklärt, warum der Babyblues nicht ungewöhnlich, eine Wochenbett-Depression aber gefährlich ist. Lesen Sie hier mehr.
  • Das Baby von BVB-Star Marco Reus kam in Witten zur Welt. Ein BVB-Fan tröstet sich damals im April 2019 so: „Solange sie nicht in Gelsenkirchen geboren ist, ist alles gut. Hauptsache, im Meisterschaftsjahr.“ Lesen Sie hier mehr.
  • Die Elternschule Essen hat in Rüttenscheid Räume gefunden. Die hohe Kurs-Nachfrage zeigt: Auch in Essen gibt es einen Hebammenmangel. Lesen Sie mehr.
  • Im Marienhospital Bottrop bahnt sich ein Geburtenrekord an. Schon im Oktober zählte das Krankenhaus die 1000. Geburt am MHB. So lautet seine Prognose für 2019.
  • In Deutschland sind Hausgeburten eher Ausnahme als Norm, in den Niederlanden sind es hingegen 13 Prozent. Warum Hausgeburten in den Niederlanden beliebter sind.

Kreißsaal-Check: Geburtsstationen aus der Region:

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