Witten. The Last Kumite zeigt wilde Kämpfe im Stil von Jean-Claude Van Damme. Wichtige Szenen wurden an der Burgruine Hardenstein in Witten gedreht.

  • „The Last Kumite“ ist ein Kampfsportfilm im Stil der 80er Jahre
  • Wichtige Szenen wurden an der Burgruine Hardenstein gedreht
  • Das Filmteam ist hochkarätig besetzt
  • Ein Wittener hat die Stars in Licht gesetzt

Stellen Sie sich vor, Sie gehen ins Kino und Bilder aus ihrer Heimatstadt flimmern über die Leinwand. Für Menschen, die in Hollywood leben, mag das völlig normal sein, für Wittener eher nicht. Die Burgruine Hardenstein kommt derzeit ganz groß raus. In „The Last Kumite“, einer Hommage an Kampfsportfilme der 80er Jahre im Stil der Van-Damme-Klassiker „Bloodsport“ und „Karate Tiger“, dient das Gemäuer als Trainingsgelände. Tolga Sefer Karakaruk (36) aus Witten war als Oberbeleuchter mittendrin. Worum geht es eigentlich in dem Film?

Nach seinem Sieg in einem Karateturnier wird Michael Rivers (Mathis Landwehr) vom exzentrischen Ron Hall (Matthias Hues) zu einem „Kumite“ in Osteuropa eingeladen - einem Wettkampf ohne Regeln. Weil Michael sich weigert, lässt Hall seine Tochter entführen, um ihn zur Teilnahme zu zwingen. Der Karate-Champion lässt sich darauf ein. Doch um das Turnier zu gewinnen, muss er am Sieger des vergangenen Kumites vorbei, dem übermächtig wirkenden „Dracko“. Dafür wird Rivers an der Burgruine von Loren (Billy Blanks) trainiert, der mit Hall auch noch eine Rechnung offen hat. Wie man es aus den 80er-Jahre Kampfsportfilmen kennt, ist die Handlung hier eher ein Beiwerk. Im Vordergrund stehen die actiongeladenen Kämpfe.

Mathis Landwehr kommt mit dem Kanu zum Dreh

Tolga Sefer Karakaruk hat mit Scheinwerfern, Reflektionsplatten und mehr dafür gesorgt, dass alle Schauspieler im richtigen Licht stehen. Allein sein Lichtequipment füllte einen ganzen Sprinter, der sich mühsam unter der kleinen Brücke am Fähranleger hindurchquetschen musste. Den Rest habe ein 7,5-Tonnen-Lastwagen in den Wald gebracht.

Als Fotograf hat Karakaruk schon an der Burgruine gearbeitet, doch dass ein Mitproduzent ausgerechnet diesen Ort für den Film auswählt, sei „reiner Zufall“ gewesen, beteuert Karakarus. Sie habe einfach gut zu den anderen Drehorten (unter anderem in Dortmund, Hamburg und Schwerte) gepasst. Gedreht wurde nicht nur in und um das historische Gemäuer, sondern auch in der Ruhr. Für eine Trainingssequenz mitten im Wasser musste Hauptdarsteller Mathis Landwehr mit dem Kanu übersetzen, die Bilder hat eine Drohne festgehalten.

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Ab und an bekam das rund 40-köpfige Filmteam Besuch von neugierigen Wanderern und Radfahrern. Die wollten natürlich wissen, was vor Ort passiert und warum sie nicht auf das Gelände durften. „Das hat nicht jeder direkt verstanden“, erinnert sich Karakaruk und muss lachen. „Dabei hatten wir das ganze Gelände angemietet.“

Filmcrew bekommt unerwarteten Besuch

An einem Drehtag kam der Besuch mit einem ganz besonderen Gefährt: Als Mitarbeiter der Gleiswartung mit ihrer Bahn den Dreh an der Ruine bemerkten, machten sie kurzerhand Halt, um sich das Treiben im Gemäuer näher anzusehen. Bei ihrem kurzen Besuch versuchten sich die Eisenbahner sogar als Fotografen und schossen ein Gruppenfoto vom gesamten Team.

Kurios: Dieses Mannschaftsfoto des Filmteams sollen neugierige Bahnangestellte aufgenommen haben.
Kurios: Dieses Mannschaftsfoto des Filmteams sollen neugierige Bahnangestellte aufgenommen haben. © WAZ | Mitarbeiter der Bahn

Die größte Herausforderung waren aber nicht die Besucher, sondern Kampfszenen. „Die Choreografie der Kämpfe hat sich etwas gezogen. Manche Szenen haben wir mehrmals wiederholt, weil zum Beispiel ein ‚Kick‘ nicht gepasst hat.“ Geplant hat die Szenen Mike Möller, der auch schon an Filmen wie „John Wick 4“ und „Matrix Resurrections“ mitgewirkt hat.

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Cynthia Rothrock und Mathis Landwehr im emotionalen Dialog auf der Burgmauer. Hier lernt Landwehrs Charakter, wie er seinen Gegner besiegt.
Cynthia Rothrock und Mathis Landwehr im emotionalen Dialog auf der Burgmauer. Hier lernt Landwehrs Charakter, wie er seinen Gegner besiegt. © WAZ | Tolger Sefer Karakaruk

„Das ist ein Film von Fans für Fans“, fasst Tolga Sefer Karakaruk zusammen. Das Drehbuch stammt von Sean David Lowe, der unter anderem auf Youtube alten Filme und Serien vorstellt. Finanziert wurde das Projekt über Online-Spendenplattformen. Neben Mathis Landwehr, den einige noch aus der RTL-Serie „Lasko - Die Faust Gottes“ kennen, spielen die Genregrößen Cynthia Rothrock („Karate Tiger 2“), Kurt McKinney („Karate Tiger“), Billy Blanks (der Erfinder der Trendsportart „Tae Bo“), Matthias Hues („Kickboxer 2“) und Mohammed Quissi („Bloodsport“) mit. Regie und Kamera hat Ross W. Clarkson („Expendables 2“) übernommen.

Seit Mai dieses Jahres kann man den Film auf Blu-ray und unter anderen bei den Streamingdiensten Google Play, Apple TV, Amazon Prime Video, Maxdome, Sky und Youtube sehen.

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