Witten. Mit einem Tag Verspätung konnte das Ruhrpicknick in Witten zum Glück doch noch stattfinden. Was war an der Burgruine Hardenstein los?

Fast wäre das Ruhrpicknick an der Burgruine Hardenstein buchstäblich ins Wasser gefallen. Wegen schlechter Wetterprognosen musste das „Bankett“ an der Burg zweimal verschoben werden. Am Sonntag, 16. Juli, hatte das Wetter ein Einsehen. Trotz einiger Windböen, die über das Gelände wehten und die ein oder andere Frisur durch wirbelten, blieb das Wetter trocken und warm.

Ideale Bedingungen also, um rund um die Burg zu schlemmen oder einfach das mittelalterliche Flair des über 600 Jahre alten Gemäuers zu genießen. Hans Dieter Radke, der Vorsitzende der Burgfreunde Hardenstein, schätzt, dass im Laufe des Tages über 1000 Menschen aus Witten und der Umgebung gekommen sind. Die Stimmung auf dem Gelände ist gelassen und familiär. Viele Besucher sind mit dem Rad gekommen, der große Fahrradständer neben der Infotafel ist rappelvoll.

Tropische Klänge sorgen für Urlaubsstimmung in Witten

Die Wiese ist übersät mit Decken. Mitten in einer der größten Gruppen fläzt sich Anne Sauer auf einem Liegestuhl und genießt mit ihren Freunden die Atmosphäre und das leckere Essen. „Wir kennen uns alle aus der Kneipe. Das Picknick war für uns die ideale Gelegenheit, uns mal wieder zu treffen. Jeder hat etwas Leckeres mitgebracht und wir machen uns hier eine schöne Zeit“, freut sich die Wittenerin. Auch wer keine Zeit hatte, den Picknickkorb zu packen, musste am Sonntag nicht hungern.

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Ganz entspannt verbrachten Mutter Eva und Vater Andreas den Tag mit Sohn Max auf ihrer Picknick-Decke.
Ganz entspannt verbrachten Mutter Eva und Vater Andreas den Tag mit Sohn Max auf ihrer Picknick-Decke. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Gegen den ein oder anderen Taler gab es süße oder herzhafte Crêpes – wahlweise auch vegan, Pommes mit Currywurst und natürlich auch Kaltgetränke an der Cocktailbar. Die beliebtesten Cocktails an diesem Tag sind „Sex on the Beach“ und „Tequila Sunrise“. Und natürlich dürfen auch tropische Rhythmen von DJ Tribemaster nicht fehlen. Hinter seinem Pult erhebt sich die Burgruine. Auf ihr tummeln sich allerlei Besucher und genießen den Ausblick ins Ruhrtal. Andere schießen Selfies und nutzen das historische Gemäuer als Hintergrund für das nächste Foto auf Social Media.

Burgfreunde sammeln Spenden

Aber nicht alles, was am Sonntag passiert, ist im Sinne von Hans Dieter Radke. Der Burgfreund sieht es gar nicht gerne, wenn beispielsweise die Mauerkronen als Hindernisparcours herhalten. „Da geht es bis zu viereinhalb Meter in die Tiefe. Das ist einfach zu gefährlich“, so Radke. Die Burgfreunde kümmern sich seit 1974 um den Erhalt der Burgruine Hardenstein – im kommenden Jahr feiert der Verein sein 50-jähriges Bestehen. In dieser Zeit wurden Wände gesichert, eingestürzte Mauern wieder aufgebaut und sogar ein alter Brunnen wieder in Betrieb genommen.

Um die Ruine noch mehr Besuchern zugänglich zu machen, sind die Zuwege mittlerweile barrierefrei. Weil all dies viel Zeit und vor allem Geld kostet, nutzen die Burgfreunde das Picknick auch zum Spendensammeln. Und so kamen am Ende alle auf ihre Kosten.

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