Witten. Lange haben die Burgfreunde die Stadt Witten gedrängt, den matschigen Weg zur Ruine instandzusetzen. Jetzt tut sich dort überraschend etwas.

Die Burgfreunde freuen sich über ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Denn es tut sich was am Hardensteiner Weg. „Wir sind angenehm überrascht, dass die Stadt Witten die Strecke offenbar endlich instandsetzen lässt“, sagt Vereinsvorsitzender Hans Dieter Radke. Denn der Wanderweg zur Ruine – einem beliebten Ausflugsziel – war bislang matschig und zugewuchert. Der Streit darum, er schwelte schon seit Jahren.

Hans Dieter Radke, Vorsitzender der Burgfreunde, kritisiert seit Jahren den schlechten Zustand des Hardensteiner Wegs, der von Vormholz zur Ruine führt.
Hans Dieter Radke, Vorsitzender der Burgfreunde, kritisiert seit Jahren den schlechten Zustand des Hardensteiner Wegs, der von Vormholz zur Ruine führt. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Die Stadt sei ihrer Verpflichtung trotz mehrfacher Nachfragen seitens der Burgfreunde nicht nachgekommen, die Strecke zumindest auf den 500 Metern ab der Schranke bis hinab zum Fähranleger, zum Haltepunkt des Museumszuges und zur Ruine zu pflegen und zu unterhalten. Dabei, so Radke, sei der Pachtvertrag mit dem Besitzer des Geländes noch rechtskräftig, der dies vorsieht. Außerdem gebe es einen Entwässerungsplan für das Naturschutzgebiet Hardenstein.

Wittener Verein kümmerte sich um den Weg

In den letzten 20 Jahren kümmerte sich dann der Verein um den Weg, schnitt Brombeeren und Brennnesseln zurück und säuberte die Querrinnen, über die das Regenwasser ablaufen soll – „obwohl das eigentlich nicht unsere Aufgabe ist“. Vor allem das untere Stück sei dennoch in einem „miserablen Zustand“, so Radke.

Dort laufe das Wasser bei Regen direkt auf den Weg, weil der vor vielen Jahren parallel zum kleinen Bach Deipenbecke angelegte Graben zur Ableitung von Hochwasser völlig verschlammt sei. Aufgrund der Steillage verschlimmere sich das Problem bei Starkregen. Beim Hochwasser 2021 waren Splitt, Kies und Steine bis in die Vorburg geschwemmt worden. Damals immerhin, sagt Radke, habe die Stadt geholfen.

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Im Falle der eigentlichen Sanierung des Weges wollte sie vor Ostern schon tätig werden, sagt der langjährige Vereinsvorsitzende. Doch passiert sei nichts. Deshalb war Radke umso erfreuter, als er in der vergangenen Woche zur Ruine kam und vor Ort eine Wuppertaler Firma für Landschaftsbau bei der Arbeit sah. „Damit haben wir nicht gerechnet.“ Denn eine entsprechende Information seitens der Stadt sei nicht erfolgt.

Hans Dieter Radke hofft, dass die Witterung mitspielt und vor Weihnachten alles fertig wird. Was er außerdem hofft: Dass die Entwässerungsrinnen dortbleiben, wo sie bisher waren. Und dass sie in Zukunft regelmäßig, also etwa alle sechs Monate, gereinigt werden. Schließlich begeht der Verein im August 2024 sein 50-jähriges Jubiläum. Wäre doch schön, wenn er bis dahin keinen Grund zu klagen hätte.