Witten: Diese Großbaustelle soll pünktlich fertig werden
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Witten. In Witten-Annen entsteht ein neues Bildungsquartier inklusive Dreifachsporthalle. Das Projekt kostet 30 Millionen - und wann wird es fertig?
Im Erdgeschoss des neuen Bildungsquartiers in Witten-Annen steht derzeit noch das Wasser. Besucher müssen aufpassen, wo sie hintreten oder sich noch besser an die extra ausgelegten Holzbretter auf dem Boden halten, um trockenen Fußes durch den Neubau zu kommen. Das Großprojekt schreitet in großen Schritten voran. Der Rohbau steht - wenn auch bislang ohne vollständiges Dach. Und gute Neuigkeiten gibt es noch dazu: Das Bildungsquartier ist voll im Zeitplan - und auch bei den Kosten läuft nichts aus dem Ruder.
Die Stadt lässt auf einem 2,2 Hektar großen Gelände nordwestlich des Bahnhofs Annen Nord und angrenzend an den „Park der Generationen“ ein zweigeschossiges Quartierszentrum errichten. Dort soll schon zum Schuljahr 2025/26 unter anderem die Baedekerschule einziehen. Daneben entsteht als Ersatz für die Märkische Halle, die abgerissen wird, eine Dreifachsporthalle.
Startschuss fiel Anfang 2022
Anfang 2022 fiel der Startschuss für die Arbeiten. 612 Tonnen wogen allein die Betonplatten, aus denen im Februar dieses Jahres innerhalb kürzester Zeit die erste von zwei Geschossdecken entstand. Mittlerweile vermittelt der Rohbau zwischen Westfeldstraße und Märkische Straße schon einen Eindruck davon, wie es hier bald aussehen wird: Großzügige, hohe Räume, viel Licht und klare Strukturen.
„Sehr zufrieden“ zeigte sich Stadtbaurat Stefan Rommelfanger bei einer Vor-Ort-Begehung mit Vertretern aus Politik und Vereinen. Seit der Helene-Lohmann-Realschule, die 2002 eröffnete, sei dies der erste Schulneubau in Witten. Das betonte auch Bürgermeister Lars König. Zusammen mit dem Neubau des Hallenbads zeige sich an dieser Stelle deutlich, wie viel in der Stadt derzeit bewegt werde - allen Unkenrufen zum Trotz und trotz klammer Kassen. „Und wir sind im Zeit- und Budgetplan“, so König.
Mensa, OGS, Kindertreff und Räume für Initiativen im Erdgeschoss
Im Erdgeschoss des Gebäudes kommen künftig sowohl Mensa als auch OGS, Kindertreff und Vereine unter. Die Veranstaltungsräume, die von Initiativen aus dem Stadtteil angemietet werden können, erhalten mobile Trennwände, erklärt Johannes Bajer, Projektleiter von Kuckert Architekten, die sich mit ihrem Entwurf für das entstehende Bildungsquartier durchsetzen konnten. So könne man flexibel auf Bedarfe reagieren. Das Obergeschoss ist ausschließlich für die Baedekerschule reserviert.
Nebenan wird derzeit die Bodenplatte für die Sporthalle gegossen. Doch nur zur Hälfte. Denn zunächst muss ein dort verlaufender Kanal der Emschergenossenschaft verlegt werden, wie Peter Lauff vom Amt für Gebäudemanagement erläutert. Aktuell halte eine Pumpe die Baugrube trocken. Bis Mitte nächster Woche soll die Maßnahme aber abgeschlossen sein. Dann kann es mit der Sporthalle weitergehen, die über eine Brücke mit dem Schulgebäude verbunden wird.
Zunächst soll mobiles Blockheizkraftwerk die Schule versorgen
Beheizt werden die Neubauten künftig mit Nahwärme vom angrenzenden Hallenbad Annen. Die Stadtwerke planen dazu zwei Blockheizkraftwerke, die zum einen das Bad selbst, zum anderen das Bildungsquartier und die Sporthalle versorgen sollen. Doch auch das in die Jahre gekommene Hallenbad selbst muss abgerissen und neu errichtet werden. Neu eröffnen wird es nach aktueller Planung wohl erst 2027.
Weil das Bildungsquartier aber auch davor schon Wärme braucht, muss eine Zwischenlösung her. „Wir überlegen, ein mobiles Blockheizkraftwerk anzumieten oder zu kaufen, das die Schule versorgt“, sagt Stadtwerkesprecher Mathias Kukla. Dieses soll in einem Überseecontainer Platz finden und mit Biogas betrieben werden.
Stadt Witten hat Projektsteuerung an externes Büro abgegeben
Die Stadt arbeitet für das Großprojekt mit dem Büro „Hitzler Ingenieure“ zusammen. Es hat die Projektsteuerung übernommen - in Kooperation mit Stadt-Architekt Peter Lauff. Rund 30 Millionen Euro kosten das neue Quartierzentrum und die Sporthalle. Das geht nicht ohne Fördermittel: Sie belaufen sich laut Stadt auf insgesamt 7,5 Millionen Euro.
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