Witten. Die Projektsteuerer fürs Bildungsquartier Annen haben eine neue Kostenprognose vorgelegt. Aber passt die überhaupt zur Haushaltssperre in Witten?

Der Bau des Bildungsquartiers Annen liegt bislang gut im Plan. Und schon bald steht ein nächster Meilenstein an: Am 28. August soll der Grundstein für Wittens größtes Neubauprojekt gelegt werden.

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Paula Bach und Stefan Schugt von der externen Projektsteuerung gaben jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klima (ASUK) einen Überblick über den Stand der Dinge. Die Bauarbeiten im Bildungsquartier seien plangemäß gestartet. Mit der Fertigstellung rechnen sie weiterhin Ende nächsten Jahres. Schule und Sporthalle sollen gleichzeitig übergeben werden und im ersten Quartal 2025 in Betrieb genommen werden. Ursprünglich war noch von Ende des Jahres 2024 die Rede.

Die Baedekerschule soll Anfang 2025 ihr neues Gebäude in Betrieb nehmen können.
Die Baedekerschule soll Anfang 2025 ihr neues Gebäude in Betrieb nehmen können. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Beeinträchtigt Wittens Haushaltssperre den Neubau?

Die Kosten fürs Bildungsquartier an der Märkischen Straße sind laut der Projektsteuerer von 27 Millionen Euro auf 30 Millionen gestiegen. Die drei Millionen seien allerdings als „Puffer“ für mögliche Kostensteigerungen gedacht, wie Paula Bach erklärte. Ein Puffer, den es in der bisherigen Kalkulation nicht gegeben habe. Es sei aber gut möglich, dass diese drei Millionen gar nicht gebraucht würden. Denn schon jetzt gebe es Vergabegewinne in Höhe von 1,2 Millionen Euro bei Rohbau, Dach und Fenstern – heißt: Die Aufträge konnten günstiger vergeben werden als in der Kostenkalkulation ursprünglich angenommen.

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Dennoch bereitet die Finanzierung einigen Ausschussmitgliedern große Sorge. Hatte doch der Kämmerer erst vor wenigen Tagen eine „investive Haushaltssperre“ verhängt und in diesem Zusammenhang auch gefragt, ob zum Beispiel fürs Annener Bildungsquartier in diesem Jahr noch 9,5 Millionen Euro verbaut werden müssten. „Ist wirklich gewährleistet, dass der Ablaufplan wie geplant abgewickelt wird, oder könnte er auch ins Stocken geraten?“, wollte daher Holger Jüngst (SPD) von Stadtbaurat Rommelfanger wissen.

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Der versicherte, das Projekt Bildungsquartier könne seines Erachtens nicht unter die Haushaltssperre fallen. Dafür würden in diesem Jahr allerdings nicht 9,5, sondern – wie geplant – 7,4 Millionen Euro ausgegeben. Es sei auch keineswegs sinnvoll, die Abwicklung anzuhalten. „Unsere Verträge müssen eingehalten werden“, betonte der Dezernent. „Denn alles andere brächte erhebliche Nachteile für die Stadt.“