Witten. Die Zahl der Wittener, die die Stadt für ihre Arbeit verlassen, ist im Jahr 2022 angestiegen. Besonders viele fahren in diese Nachbarkommune.

Im vergangenen Jahr haben 27.155 Wittener laut „Pendleratlas NRW“ die Stadtgrenze verlassen, um zur Arbeit zu gelangen. Das sind noch einmal mehr als 2021 (26.577). Die Zahl der Einpendler lag 2022 bei 23.527, auch hier ist die Zahl im Gegensatz zu 2021 (22.982) gestiegen.

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Die beliebteste Stadt für Arbeitnehmer ist dabei Bochum, 5770 Wittener zog es in die Nachbarkommune. Danach folgen Dortmund (5237), Hagen (1712), Wetter (1373) und Essen (1368). Den größten Anteil der Auspendler macht dabei mit 12.194 die Altersgruppe zwischen 45 bis unter 67 Jahre aus. Auch um in Witten Geld zu verdienen, kommen die meisten Berufstätigen aus Bochum (4572). Beliebt scheint der Wittener Arbeitsmarkt zudem bei den Dortmundern (4380), Wetteranern (1308), Hagenern (1181) und Hattingern (1115) zu sein.

Große Industrieunternehmen in Witten ziehen Arbeitnehmer an

Eine große Anziehungskraft haben laut Stadt insbesondere die großen Industrieunternehmen wie Ardex, die Deutschen Edelstahlwerke (DEW), Evonik, ZF, Pilkington oder Lohmann. Aber auch beim Einrichtungshaus Ostermann oder bei Amazon arbeitet ein Teil der Beschäftigten aus anderen Kommunen.

Auffällig bei der Statistik ist, dass die Zahl derjenigen, die in ihrer Heimatstadt bleiben mit 21.674 am geringsten ist. Im Vergleich zu 2021 ist die Zahl allerdings leicht angestiegen (21.273). Und noch etwas fällt auf: Deutlich mehr Vollzeitkräfte sind unter den Pendlern. Sowohl bei den Arbeitskräften, die nach Witten kommen, als auch unter denen, die die Stadt zum Arbeiten verlassen, ist der Großteil in Vollzeit beschäftigt. Lediglich rund 9000 der 27.155 Auspendler verlassen die Stadt für einen Job als Teilzeitkräfte.

Die Deutschen Edelstahlwerke (DEW) ist einer der großen Arbeitgeber, der Beschäftigte von außerhalb nach Witten zieht.
Die Deutschen Edelstahlwerke (DEW) ist einer der großen Arbeitgeber, der Beschäftigte von außerhalb nach Witten zieht. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Der Pendleratlas NRW weist darauf hin, dass die Ergebnisse auf Auswertungen des Wohn- und Arbeitsortes basieren und die potenzielle Mobilität der Beschäftigten darstellt. Der Weg zum Arbeitsort muss dabei nicht zwingend täglich zurückgelegt werden.

Genaue Zahlen, wie dieser Weg in Witten gemeistert wird, gibt es nicht. In ganz NRW nutzen laut Statistikamt allerdings 70 Prozent der Berufspendler das eigene Auto, 12,5 Prozent fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zehn Prozent mit dem Rad, knapp sechs Prozent gehen zu Fuß. Das sorgt insbesondere in Stoßzeiten morgens zwischen sechs und neun Uhr und am Abend von 16 bis 19 Uhr für volle Straßen. In Witten sind davon insbesondere die Hauptverkehrsrouten wie die Ruhr-, die Ardey-, die Crengeldanz- oder auch die Pferdebachstraße betroffen.

Daten können Planungsamt helfen

Auch auf den Straßen zur Autobahn und an den Bahnhöfen sowie an großen Knotenpunkten des öffentliche Personennahverkehrs, wie am Marien Hospital oder am Rathaus, müssen Autofahrer zu den Hauptverkehrszeiten Geduld aufbringen. Diese Erhebungen können für das Planungsamt von Bedeutung sein.

„Für die Planung der Straßeninfrastruktur nutzen wir Daten aus unterschiedlichen Messungen und Modellierungen“, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer. Die Pendlerdaten könnten dabei als eine von mehreren Eingangsgrößen in einer Modellierung genutzt werden. Für eine konkrete Planung seien sie allerdings zu grob. Unter anderem gibt die Statistik nicht an, wie viele Arbeitnehmer mittlerweile im Home Office bleiben. Klar ist aber: Der Großteil verdient sein Geld nicht in der Ruhrstadt.

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