Witten. Die IG Metall in Witten kämpft mit Warnstreiks am Mittwoch um eine Lohnerhöhung. Die Firma Lohmann bietet den Mitarbeitern bereits mehr Geld an.
Wittens Stahlarbeiter rufen an diesem Mittwochmorgen (8.6.) zum Warnstreik auf. Gefordert wird eine dauerhafte Entgelterhöhung: 8,2 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Wittener Traditionsfirma Friedr. Lohmann dagegen hat ihren Mitarbeitern eine prozentuale Lohnerhöhung plus eine „Einmalzahlung für die gestiegenen Energiekosten“ vorgeschlagen.
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„Wir wissen um die Inflation und wollen dabei helfen, dass unsere Mitarbeiter ihre Lebenshaltungskosten decken können“, sagt Geschäftsführerin Katja Lohmann-Hütte. Lohmann ist seit 2005 nicht mehr tarifgebunden, die neuen Lohnrunden werden innerhalb des Familienunternehmens verhandelt. „Wir wollen so handeln können, dass es dem Unternehmen und den Mitarbeitern gut geht“, erklärt Katja Lohmann-Hütte die damalige Entscheidung.
In der neuen Lohnrunde für 2022 wird den Angestellten angeboten, das Monatsentgelt ab Juli um 5,1 Prozent zu erhöhen. Außerdem ist eine Einmalzahlung für zwölf Monate à 50 Euro vorgesehen, um die Beschäftigten „bei den Mehrbelastungen für Strom, Gas und Benzin zu unterstützen“. Die Angestellten bekommen die Einmalzahlung in gleicher Höhe, egal wie hoch der eigene Verdienst ist.
Starker Preisanstieg auf den Rohstoffmärkten
Dabei hat der Spezialstahlhersteller selbst mit den stark steigenden Preise an den Rohstoffmärkten zu kämpfen. „Die Preissteigerungen sind klar da. Wir haben auch schon die ein- oder andere Preisrunde bei unseren Kunden machen müssen“, so Lohmann-Hütte.
Wie sehr die gestiegenen Spritpreise die Mitarbeiter belasten, sehe man auch daran, dass immer mehr Lohmann-Angestellte aufs Rad umsatteln. Die Anträge für eine Beteiligung der Firma am E-Bike-Leasing hätten deutlich zugenommen.