Witten. Das Land NRW hat die Pendlerstatistik für das Jahr 2021 veröffentlicht. Die Wittener arbeiten besonders gern in zwei großen Nachbarstädten.

NRW und vor allem das Revier bleiben Pendlerhochburg Nummer eins in Deutschland. Jüngste Statistikdaten bestätigen den Trend grundsätzlich auch für Witten. Allerdings liegen die Zahlen hier im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie im Schnitt etwas niedriger. Laut „Pendleratlas NRW“ gab es im Jahr 2021 in der Ruhrstadt 70.832 tägliche Pendlerbewegungen. 2019 lag die Zahl bei 71.150.

Die Gesamtquote teilt sich in drei Bereiche auf. 26.577 Menschen sind demnach im Jahr 2021 zum Arbeiten aus Witten in andere Städte gefahren. 2013 – um einmal einen länger zurückliegenden Zeitraum zu vergleichen – lag die Zahl zum Beispiel noch unter 17.000. Mehr Menschen pendeln aus der Stadt hinaus als hinein. „Nur“ 22.982 zog es aus anderen Städten nach Witten, um hier ihr Geld zu verdienen. Am niedrigsten ist die Zahl der Einwohner, die ihren Arbeitsplatz direkt in Witten haben, also nur innerörtlich pendeln: Das sind 21.273.

Große Arbeitgeber locken Pendler nach Witten

Eine große Anziehungskraft für Pendler aus anderen Städten hätten die größten Arbeitgeber, hatte das Planungsamt schon bei vergangenen Statistiken erklärt. Ein Teil der „Einpendler“ arbeitet beim Baustoffhersteller Ardex, den Deutschen Edelstahlwerken (DEW), beim Einrichtungshaus Ostermann oder bei Amazon.

Die meisten Menschen, die von außerhalb kommen, um in Witten ihr Geld zu verdienen, reisen aus Bochum (4375), Dortmund (4237), Wetter (1342), Hagen (1125) und Hattingen (1040) an. Umgekehrt fahren die meisten Wittener nach Bochum (5583), Dortmund (5118), Hagen (1728), Wetter (1341) und Essen (1283) zur Arbeit.

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Interessant ist die Aufteilung nach männlichen und weiblichen Berufstätigen. Bei jenen, die zum Arbeiten aus Witten in eine andere Stadt fahren, oder umgekehrt, überwiegt der Anteil der Männer. Er liegt in beiden Fällen bei über 14.000 – während nur knapp 12.000 Frauen „auspendeln“ und knapp 9000 „einpendeln“. Bei jenen, die in Witten wohnen und arbeiten, hält sich das in etwa die Waage. Es sind 10.587 Frauen und 10.686 Männer.

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Auch beim Alter zeigen sich Unterschiede. So ist der Großteil der Menschen, die in anderen Städten ihr Geld verdienen, zwischen 45 bis 66 Jahre alt. Ähnlich sieht das auch bei den Männern aus, die zum Arbeiten nach Witten kommen. Der Anteil der 25- bis 44-jährigen Frauen liegt hier etwas höher. Die meisten innerörtlich Pendelnden sind ebenfalls zwischen 45 und 66 Jahre alt.

Die Zahl der teilzeit- und vollzeitbeschäftigten Frauen ist bei Ein- und Auspendlern sowie den innerstädtischen Pendlern ungefähr gleich. Bei den Männern überwiegen generell die Vollzeitbeschäftigten. Keine Angaben gibt es darüber, wie oft die Pendler inzwischen
möglicherweise im Homeoffice bleiben.

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