Witten. Mit wochenlangen Staus ist wegen der neuen Baustelle in der Ruhrstraße in Witten zu rechnen. Gäbe es keine bessere Lösung? Das sagt die Stadt.
Die Stadt sieht keine „vernünftige Alternative“ zu der Umleitung auf der halbseitig gesperrten Ruhrstraße. Durch die neue Innenstadt-Baustelle kann es zu langen Staus im Berufsverkehr kommen.
Das Straßennetz gebe keine bessere Variante her, so die Verwaltung auf Anfrage. „Die aktuelle ist die beste unter allen schlechten Möglichkeiten“, erklärt Stadtsprecherin Lena Kücük. Wie berichtet, verlegt Open Grid Europe (OGE) in Höhe von Café del Sol eine neue Gasleitung. Die Ruhrstraße wurde dafür Anfang der Woche halbseitig gesperrt und ab Gasstraße zur Einbahnstraße.
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Alle, die raus aus der Stadt wollen, etwa nach Bommern, müssen nun einmal um den „Pudding“ fahren und dabei längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Sie biegen an der Gasstraße nach links in die Wetterstraße ab, um dann am Hohenstein vorbei über den Ruhrdeich (B 226) zum Ziel zu gelangen. „Stop and Go“ ist zumindest morgens und nachmittags vorprogrammiert. Auf der Ruhrstraße staut sich der Verkehr bis weit in die City hinein und auch auf der Bundesstraße geht dann stadteinwärts nichts mehr. So stellte sich die Situation zumindest zu Beginn der neuen City-Baustelle dar.
Eine Baustellenampel, die den Verkehr in Höhe von Cafe del Sol abwechselnd in beiden Richtungen an der 15 mal 15 Meter großen Baustelle kurz vorm Mühlengraben vorbeiführen könnte, kam für das Tiefbauamt letztendlich nicht in Frage. Die „perfekt aufeinander abgestimmten“ Ampelkreuzungen Ruhrdeich und Gasstraße wären so stark beeinträchtigt worden, dass es nicht nur Rückstaus in die Innenstadt, sondern auch auf dem Ruhrdeich und in Richtung Bommern gegeben hätte, heißt es. Das wäre, so Sprecherin LenaKücük, dann ein „doppelter Kollaps“.
Stadt Witten wollte „doppelten“ Verkehrskollaps vermeiden
Die Stadt hätte sich gewünscht, dass man zumindest dem Umleitungsverkehr eine mobile Ampel spendiert hätte, da der sich nun mühsam von der Wetterstraße auf den Ruhrdeich einfädeln muss. Doch diese Ampel hätte sich wiederum nicht leistungsfähig mit der Baustellenampel auf der B 226, wo Straßen NRW die Fahrbahn neu macht, synchronisieren lassen, so die Verwaltung.
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Nun, zumindest an einer Stelle will sie nachbessern. Der Verkehrsfluss von der Ruhrstraße in die Wetterstraße – also in Höhe Gasstraße – soll verbessert werden, vermutlich durch eine andere Ampeltaktung. Momentan rutschen hier nur wenige Linksabbieger bei Grün durch, was den Rückstau in die City enorm erhöht. Schaffen es mehr Pkw gleichzeitig als jetzt, dürfte sich allerdings wiederum der Zufluss an der Einmündung Wetterstraße/B 226 erhöhen. Mögliche Folge: noch mehr Stau auf dem Ruhrdeich stadteinwärts, etwa nach Bommern.
Die Stadt weist darauf hin, dass die Einbahnstraßenregelung auf der Ruhrstraße als „Vorzugsvariante“ mit allen Beteiligten abgestimmt worden sei. Dass Straßen NRW gleichzeitig auf der B 226 arbeitet, finden Anwohner der Wetterstraße mehr als unglücklich. Dazu die Stadt: „Open Grid Europe hat ihre Maßnahme mit dem Landesbetrieb abgestimmt. An den Gesprächen waren wir nicht beteiligt.“
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Ursprünglich hatte die Stadt eigenen Angaben zufolge gehofft, die von Open Grid ursprünglich schon 2022 geplante Ruhrstraßen-Baustelle noch in die Sommerferien legen zu können. Doch dann habe Straßen NRW für seine (Asphalt)- Arbeiten die B 226 (Ruhrdeich/Wetterstraße) voll gesperrt. Stadtsprecherin Lena Kücük: „Das machte eine dortige Umleitung unmöglich und hätte zu einem totalen Kollaps geführt.“ So sei der jetzige Termin zustande gekommen, der aus Sicht von Open Grid Europe „auch nicht mehr weiter zu verschieben war“.
In einem weiteren Punkt verspricht die Stadt noch Nachbesserung auf der Ruhrstraße: Die Umleitung, auf die Verkehrsteilnehmer erst vor der Unterführung hingewiesen werden, soll früher ausgeschildert werden.