Witten. Weil die Wetterstraße gesperrt ist, sollen Autofahrer in Witten eine Umleitung nach Wengern nutzen. Doch diese funktioniert nicht. Die Gründe.
Lange Staus, entnervte Autofahrer, Busse, die nicht vorankommen: Viele Leute empfinden die Wengernstraße seit Tagen nur noch als Zumutung. Dabei sollte es doch hier eigentlich flott vorangehen, schließlich handelt es sich um eine Ausweichstrecke für eine Vollsperrung. Bei der Stadt gehen reihenweise Beschwerden ein. Was ist da los?
Zum Start der Sommerferien hat der Landesbetrieb Straßen NRW auf der Wetterstraße, der Bundesstraße 226, eine Baustelle eingerichtet. Auf einer Länge von fünf Kilometern in Richtung Wetter bekommt die Trasse eine neue Fahrbahndecke. Dazu erfolgte bereits knapp vier Wochen lang eine Vollsperrung zwischen Ruhrdeichkreuzung und der Einmündung Kohlensiepen. Die gehört zwar inzwischen der Vergangenheit an, doch längst gibt es eine weitere Sperrung, dieses Mal zwischen der Ruhrbrücke und der Ender Talstraße in Herdecke.
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Ampel sollte eigentlich für zügigen Verkehrsfluss sorgen
Die Umleitung für diese Sperrung führt auf Wittener Gebiet über die Wengernstraße und den Bodenborn. Genau an der Kreuzung, an der beide Straßen sowie die Elberfelder Straße zusammenkommen, machten die Planer allerdings eine brenzlige Stelle aus. Wer nämlich von der Wengernstraße in Richtung Bodenborn weiter will, muss anhalten. Dazu fordert ein Stopp-Schild auf.
Die Sorge bestand nun darin, erläutert Andreas Berg, Sprecher des Landesbetriebs, dass der Verkehrsfluss ins Stocken geraten könnte. Mit täglich rund 11.000 Fahrzeugen, die ansonsten auf der Wetterstraße unterwegs sind, entstehe nämlich eine ganz enorme Verkehrslast. „Also hat an der Kreuzung eine mobile Ampelanlage ihren Platz gefunden, damit die Autos aus Richtung Wetter durch die Grünphasen schneller vorankommen“.
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Wie so oft steckt die Tücke im Detail. Denn einige hundert Meter weiter, an der Kreuzung Bodenborn/Bommerfelder Ring, steht eine fest installierte Ampel. Die Taktzeiten wurden dann aber nicht miteinander abgestimmt, erläutert Berg. Die Folge: Es bildeten sich immer wieder neue Rückstaus. Die Ampel, die eigentlich für freie Fahrt sorgen sollte, entwickelte sich zu einem Pfropfen im Stadtverkehr.
Auch die Stadtwerke richten eine Baustelle auf der Strecke ein
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Doch damit nicht genug: Hinzu kam jetzt noch, dass die Stadtwerke in Höhe des Feuerwehrgerätehauses von Bommern und des Seniorenheimes Haus Buschey mit einer weiteren Baustelle starteten und – zur Verkehrsregelung – Ampeln aufstellten. Manchmal blinkte nur das gelbe Licht, dann konnten die Autos daran vorbeirollen, häufiger jedoch, wenn der Einsatz von Transportern und Lkw erforderlich waren, schaltete die Anlage auf Rot. Mitunter soll es zu recht chaotischen Zuständen gekommen sein.
Nun soll alles anders werden. „Wir haben das Problem erkannt“, sagt Berg, zumal sich wohl auch verärgerte Autofahrer beim Landesbetrieb gemeldet haben. Die Ampel an der Ecke Wengernstraße/Bodenborn bleibt jetzt abgeschaltet.
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Die Ampel in Höhe von Feuerwehr und Haus Buschey wird hingegen nicht abgeschaltet, aber hier solle nur noch das gelbe Licht zur Warnung blinken, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer. Die Baustelle selbst wird laut Stadtwerken noch zwei bis vier Wochen dauern, die Ampelanlage möglicherweise anschließend versetzt.
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Wenn alles nach Plan verläuft, wird die Ausweichstrecke für die Wetterstraße ohnehin bald passé sein: Denn die Vollsperrung will der Landesbetrieb zum Ende der Sommerferien aufheben. Da aber die Bauarbeiten noch weitergehen, kommt es in den nächsten vier bis fünf Wochen auf der B 226 noch zu halbseitigen Sperrungen und damit auch zu Verkehrsbehinderungen.
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