Witten. Die Wetterstraße in Witten soll neuen Asphalt bekommen. Bürger sagen aber, der Zustand sei noch ganz gut. Müsste man andere Straßen vorziehen?
Zehn Wochen Baustelle mit Vollsperrung auf der Wetterstraße ab Montag (26. Juni): Der Landesbetrieb lässt die Fahrbahndecke erneuern. Doch es hagelt Kritik. So schlimm sei der Zustand doch gar nicht, die Sanierung anderer Straßen viel dringlicher.
Andreas Berg, Sprecher von Straßen.NRW., kennt den Unmut und die Bedenken aus der Bevölkerung. Seitdem das Projekt angekündigt wurde, haben sich schon zahlreiche Bürgerinnen und Bürger gemeldet, die die Notwendigkeit des Vorhabens anzweifeln. Auch der WAZ-Redaktion sind Stimmen bekannt.
Prüfer haben Risse im Asphalt entdeckt
Berg rechtfertigt die Instandsetzung der insgesamt fünf Kilometer langen Strecke für immerhin 1,6 Millionen Euro. Bei einer regelmäßigen Überprüfung des Abschnitts, der bis nach Herdecke reicht, hätten Fachleute jede Menge Netzrisse im Asphalt bemerkt. Die würden Autofahrern wahrscheinlich kaum auffallen, Fußgängern oder Radfahrern dagegen schon eher.
Das Tückische an diesen kleinen Rissen: Durch sie dringt Wasser in die Oberfläche ein. Über kurz oder lang entstehen Lücken, später große Löcher. Wenn ein solcher Zustand erreicht sei, werde eine Sanierung erst recht teuer, warnt der Straßen.NRW-Sprecher. Dann müsse man mit mehreren Millionen Euro rechnen. Schließlich handele es sich um einen recht langen Abschnitt.
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„Da ist es nun mal deutlich preiswerter, wenn der Landesbetrieb die vier Zentimeter dicke Asphaltschicht abfräsen und erneuern lässt“, so Berg. Mit über 11.000 Autos, die Tag für die Tag über die Wetterstraße rollen, sei die Fahrbahn einer enormen Belastung ausgesetzt. Das führe eben auch sehr schnell zum Verschleiß.
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Griffigkeit der Fahrbahn weist Mängel auf
Außerdem haben die Prüfer festgestellt, dass die Griffigkeit der Fahrbahn-Oberfläche erhebliche Mängel aufweist. Dadurch sieht der Landesbetrieb die Verkehrssicherheit gefährdet. „Auch deshalb haben wir uns zu dem Vorhaben entschlossen.“
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Der Sprecher kennt aus Gesprächen mit Bürgern Vorschläge, welcher Straßen sich der Landesbetrieb doch unbedingt in nächster Zeit annehmen solle. Dabei werde öfter auch die Herbeder Straße ab Ruhrdeich genannt. Um den Zustand der Straße sei es sicherlich nicht allzu gut bestellt, räumt Berg ein. Da in absehbarer Zeit die Ruhrbrücken neu gebaut werden, werde die L 924 aber dringend als Ausweich- und Umleitungsstrecke benötigt. Die Einrichtung einer weiteren Baustelle komme daher nicht in Betracht
Die Arbeiten auf der Wetterstraße beginnen mit einem ersten Teilstück zwischen Ruhrdeichkreuzung und der Einmündung Kohlensiepen. Der Abschnitt wird vier Wochen voll gesperrt. Es gibt eine Umleitung in beiden Fahrtrichtungen über Ruh-/Husemann-/Ardeystraße und Kohlensiepen. Gleichzeitig richtet der Landesbetrieb ab Kohlensiepen bis zur Ender Talstraße (Herdecke) nacheinander jeweils 300 Meter lange Bauabschnitte ein. Hier ist dann jeweils eine Straßenseite befahr, Ampeln regeln den Verkehr. Anschließend folgen Arbeiten auf weiteren Streckenteilen. Läuft alles nach Plan, ist man Ende August fertig.
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