Neviges. Die Begegnungsstätte „Glocken-Treff“ in Velbert-Neviges startet ein neues Projekt: Zur Gestaltung des Sinnesgartens werden noch Ideen gesucht.

Wenn in Kürze in Velbert-Neviges zwischen Dom und Glocken-Saal der Startschuss fällt für den professionell angelegten „Rosengarten“, dann wächst auch in der Begegnungsstätte Glocken-Treff die Vorfreude. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Zielgruppe ab 55 Jahren, möchte die engagierte Glocken-Treff-Leitung hier einen kleinen Sinnesgarten kreieren – eine Erlebnisoase zum Riechen, Schmecken, Fühlen, Hören und natürlich Sehen, wie es heißt. „Jeder ist herzlich willkommen, wir freuen uns auf viele Ideen und Teilnehmer“, sagt Corinna Kinnen, die den Treff gemeinsam mit Julia Schneider leitet. Wer sich mit guten Einfällen und auch mit Tatkraft einbringen möchte: Das erste Treffen ist am Donnerstag, 20. April, um 10 Uhr im Glocken-Treff. Wer mag, kann da auch schon ein paar Materialien mitbringen.

Duftende Kräuter schmücken den neuen Gemeindegarten in Velbert-Neviges

Auf dieser Fläche zwischen Dom und Glocken-Saal soll nach den Planungen des Landschaftsarchitekten Martin Straßen (r.) der neue Gemeindegarten entstehen. Die Idee dazu hatte Abbé Thomas, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Maria, Königin des Friedens.
Auf dieser Fläche zwischen Dom und Glocken-Saal soll nach den Planungen des Landschaftsarchitekten Martin Straßen (r.) der neue Gemeindegarten entstehen. Die Idee dazu hatte Abbé Thomas, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Maria, Königin des Friedens. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

„Etwa altes Besteck, Töpfe, Fahrradklingeln und Hupen, es muss nur alles witterungsbeständig sein“, zählt Julia Schneider auf. Mit ausrangierten Messern und Gabeln könnte man zum Beispiel ein Windspiel gestalten. „Und Hupe und Fahrradklingel können wir an das Sinnesbrett hängen, das uns der Schreiner Guido Häger herstellt“, ergänzt Corinna Kinnen. Die beiden sind voller Tatkraft, auch wohl riechende Kräuter wie Minze, Thymian und Rosmarin sollen in dem Sinnesgarten Platz finden – ebenfalls gern gemeinsam gepflanzt mit den Teilnehmern. Was das Pflanzen betrifft, müsse man abwarten, wo genau das Hochbeet, das schon jetzt hinten am Glocken-Saal steht, im neuen „Rosengarten“ letztlich einen Platz finde. Neben diesem Hochbeet haben fleißige Glocken-Treff-Gäste auch die beiden großen Blumenkübel vorn am Eingang der Jahreszeit entsprechend bepflanzt und gepflegt, mit tatkräftiger Hilfe von Julia Schneider und Corinna Kinnen.

Rosen nehmen Motiv des Domfensters in Neviges auf

Während der kleine Sinnesgarten von Laien gestaltet werden soll, liegt die Planung des Rosengartens in hoch professionellen Händen – wohl dem, der einen bundesweit tätigen Landschaftsarchitekten zum Nachbarn hat: Jahrelang war der Platz zwischen Dom und Glocken-Saal während der Sanierung des Domdaches voll gestellt mit Baucontainern und Kränen. Als Abbé Thomas, Wallfahrtsleiter und Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Maria, Königin des Friedens, die Fläche erstmals leergeräumt sah, hatte er eine Idee und klingelte mal eben nebenan an. Und Landschaftsarchitekt Martin Straßen, der an der Tönisheider Straße sein Büro BSS führt, war sofort Feuer und Flamme. Sein Plan: Einen Garten für alle Gemeindemitglieder zu gestalten, mit lauschigen Ecken zu Verweilen, einer Spielwiese für kleine und auch große Menschen und ganz vielen Rosen – angelehnt an das berühmte Rosenfenster des 2021 verstorbenen Star-Architekten und Dom-Erbauers Gottfried Böhm.

Landschaftsarchitekt spendet die Planung

Für den Experten, der mit seinem Team schon mehrmals erfolgreich beim Wettbewerb „Garten des Jahres“ teilgenommen hat, ist die Planung des „Rosengartens“ mehr als nur ein Job, es ist ihm eine Herzensangelegenheit: „Der Dom, das Kloster, die Pfarrkirche, das ganze Ensemble, das ist wichtig für Neviges“, sagt Straßen, der fast die gesamten Planungsarbeiten spendet. Lediglich die Vorplanung hat die katholische Gemeinde als Auftraggeberin bezahlt. Insgesamt steht für den Rosengarten ein Budget in Höhe von 70 000 Euro zur Verfügung, „und die werden wir auch brauchen“, so der Architekt und fährt fort: „Unsere Vorschläge kamen auch bei der Gemeinde gut an, jetzt muss der Denkmalschutz noch mal drauf schauen.“

Obstbäume bilden eine Art Kreuzgang

Und so soll der Rosengarten aussehen, Details können natürlich noch verändert werden: „Es wird ein Ruhegarten mit vier Beeten, jeweils eingefasst von einer niedrigen Hecke“, erläutert Martin Straßen. „Dazwischen Stauden mit Salbei und Lavendel, da fühlen sich auch Insekten wohl.“ Geplant sind auch duftende Rosenbögen, im Sommer spenden rundherum Obstbäume Schatten und sollen eine Art Kreuzgang bilden. Auf der Wiese neben dem Glocken-Saal – zurzeit noch ein Schotterplatz mit parkenden Autos – bleibt auf dem Rasen genügend Platz zum Spielen, Ausruhen, auch bei Bedarf für Zelte der Pfadfinder. „Eine multifunktionale Rasenfläche, damit die Aktivitäten auch nach draußen verlegt werden können“, so Straßen. Und darauf freuen sich auch die Gäste des Glocken-Treffs.

>>> Regelmäßige Treffen geplant

Der Glocken-Treff, Tönisheider Straße 8, ist eine Einrichtung der katholischen Kirchengemeinde Maria, Königin des Friedens.

Nach dem ersten Treffen der Sinnesgarten-Teilnehmer am 20. April, 10 Uhr, sind je nach Wunsch der Teilnehmer weitere Termine geplant.