Neviges. Der Erbauer des Mariendoms Prof. Gottfried Böhm ist mit 101 Jahren gestorben. „Seine Kirche in Neviges“, wie er selbst sagte, lag ihm am Herzen.

Sein Dom in Neviges lag ihm von vielen seiner weltberühmten sakralen Bauten besonders am Herzen: Am Mittwoch, 9. Juni, ist der Erbauer des Mariendoms Prof. Gottfried Böhm im Alter von 101 Jahren gestorben. Noch im November 2020 ist er mit 100 Jahren gemeinsam mit Sohn Peter, Erzdiözesanbaumeister Martin Struck und Mitarbeitern der Baufirma Torkret hoch auf das Dach des Domes gefahren, um sich ein Bild von der höchst komplizierten Sanierung des Daches zu machen. Die Sanierung der C-Pyramide ist inzwischen abgeschlossen.

Selbst die Dachfarbe ausgesucht

Der 100-jährige Gottfried Böhm hoch auf dem Domdach im November 2020.
Der 100-jährige Gottfried Böhm hoch auf dem Domdach im November 2020. © Martin Struck | Martin Struck

Von seiner Vitalität zeigte sich nicht nur Abbé Diradourian, Wallfahrtsleiter der Katholischen Kirchengemeinde, beeindruckt: „Es ist schade, dass er die Innensanierung der Wände nicht mehr erlebt.“

Auch auf die Farbe des neuen Daches hatte der hochbetagte Dom-Erbauer persönlich bestanden, wie sich Polier Frank Wiemhoff erinnert: „Prof Böhm wusste genau, was er wollte.“ Warum ihm sein Mariendom besonders am Herzen lag: „Mit dem Dach wollte ich eine Einheit aus Wand und Dach schaffen. Das habe ich in Neviges am stärksten von all meinen Objekten gemacht“, sagte Prof. Böhm 2018 bei einem Gespräch mit der WAZ anlässlich des 50-jährigen Domjubiläums.