Velbert. Rund ums Schloss Hardenberg in Velbert-Neviges werden Besucher von der Marktgilde in ein anderes Jahrhundert entführt. Doch es gibt auch Kritik.
Pünktlich zum ersten Adventswochenende eröffnet die Marktgilde zu Hardenberg die Velberter Weihnachtsmarktsaison am gleichnamigen Schloss Hardenberg. Und schon von weitem sieht man: Das ist kein normaler Markt, wie man ihn in jeder zweiten Innenstadt finden kann.
Vergeblich sucht man wild blinkende Lichter, Fahrgeschäfte für Kinder und dieselben drei Weihnachtssongs in Dauerschleife: Bekleidet mit handgenähten mittelalterlichen Gewändern und Pelzen stechen die Aussteller und Händler aus der Menge hervor. Auch der ein oder andere Besucher hat sich in Schale geworfen. Kinder laufen mit Holzschwertern durch die Gegend und auf einem Holzsessel sitzt in der Vorburg der Weihnachtsmann in grün-braunem Gewand.
Neunte Auflage des Mittelalter-Weihnachtsmarktes ist die bislang Größte in Velbert
Von Apfelwein über Wildschweinbraten bis hin zu Met vom Zeidler ist die Auswahl an den fast vierzig Ständen groß, wenn auch ein wenig ungewöhnlich. „Krankheitsbedingt sind leider einige Händler ausgefallen“, bedauert Organisatorin Andrea Hofer. Dennoch ist die diesjährige, neunte Auflage des mittelalterlichen Weihnachtsmarkts die größte bisher. „Es ist sehr gut besucht hier“, stellt Hofer fest.
Auch die Händler zeigen sich sehr zufrieden. Verschiedene Musiker sorgen für eine angenehme Atmosphäre und eine Märchenerzählerin begeistert die jüngeren Besucher mit ihren Geschichten. Das musikalische Tier, ein Lautenspieler mit unheimlich echt aussehendem Eselskopf, zupft auf seinem Instrument altertümlich anmutende Melodien, während die Besucher sich zwischen wohlriechenden Seifen, kunstvollem Schmuck und verschiedensten Kleinigkeiten nach dem nächsten Weihnachtsgeschenk umgucken.
Kritik an den Eintrittspreisen bleibt nicht aus
Für ein wenig Kritik sorgen jedoch die Eintrittspreise. Eine Besuchergruppe aus Wuppertal findet: „Vier Euro Eintritt pro Person und dann noch mal drei Euro für den Parkplatz, um überhaupt reinzukommen, das ist schon happig für eine ganze Familie. Dafür ist es dann doch sehr klein im Vergleich zu Märkten in der Umgebung.“ Die Warteschlange an der Kasse kann sich trotzdem sehen lassen: Bei Anbruch der Dunkelheit warten mehrere Dutzend Personen auf ihren Einlass. Eine Besucherin an der Kasse erzählt: „Wir sind jedes Jahr hier, das ist einfach eine tolle Atmosphäre, gerade wenn es dunkel ist, ist es hier total gemütlich.“
Ein Großteil der Händler und Aussteller ist den Gästen wohlbekannt. Sie sind auch beim jährlichen Mittelaltermarkt am Schloss im Sommer vertreten und kommen jedes Mal gerne wieder. Manche schon seit mehr als zehn Jahren. Andrea Hofer erzählt: „Ja, wir sind eigentlich eine große Familie hier untereinander.“ Das mache den Markt für sie als Organisatorin auch so einzigartig. „Man verflucht jedes Jahr die Arbeit, die man mit der Organisation hat, aber die Freude der Besucher, wenn es dann endlich losgeht, ist der eigentliche Lohn“, lacht sie.
>>> Nächste Weihnachtsmärkte
- Der mittelalterliche Weihnachtsmarkt findet jedes Jahr am ersten Adventswochenende am Schloss Hardenberg statt und zieht Besucher aus Velbert und Umgebung an.
- In Velbert-Mitte startet der Weihnachtsmarkt am Offersplatz nächste Woche am Freitag und findet sowohl am zweiten als auch am dritten Adventswochenende statt.