Oberhausen. .

Das „Sport-Concept“-Debakel hat in den vergangenen Wochen die Sparkassen-Mitarbeiter in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt. Viele Kunden fragten besorgt nach der Zukunft ihres Geldinstituts und künftiger Geschäfte.

Diese Unruhe haben sogar die früheren Stadtsparkassen-Vorstände Wolfgang Flesch und Elmar Oertel erlebt. Nach eigenem Bekunden haben sie aus „vielen Gesprächen den Eindruck gewonnen, dass Oberhausener deutlich zu pessimistische Erwartungen“ beim Blick auf die Sparkasse hätten. Deshalb schalten sich die Beiden nun mit der folgenden Stellungnahme in die Debatte ein - und beziehen sich dabei vor allem auf das Interview mit Finanz-Professor Stephan Paul, der prophezeite, dass die Sparkasse nun ihr Kreditgeschäft zurückführen müsse. Wir zitieren:

„Ohne die fachliche Qualifikation von Herrn Professor Paul in Zweifel ziehen zu wollen, muss man doch feststellen, dass eine Beurteilung aus der Ferne nicht immer sachgerecht und hilfreich sein kann. Hier gilt es doch, die tatsächlichen Fakten bei der Stadtsparkasse Oberhausen zu werten.

  • 1) Inwieweit der Ausfall des Kredites oder dessen nötige Wertberichtigung zum echten Verlust und in welcher Höhe in der jeweiligen Jahresbilanz führt, ist u.a. davon abhängig, in welchen Perioden die Wertberichtigung vorzunehmen war und wie die gesamte Ertragssituation sich darstellt. Sicher ist, dass es zu keiner Belastung der Sicherheitsrücklage der Sparkasse kommen wird. Darüber hinaus stellt die Rücklage nur einen Teil des von Paul angesprochenen haftenden Eigenkapitals dar.
  • 2) Auch die Aufnahme von Eigenkapital oder eine Einlage der Kommune wird nicht nötig sein. Die bestehenden, aufsichtsrechtlich erforderlichen Risikotragfähigkeitssysteme sind so ausgestattet, dass ein Ausfall verkraftbar ist, ohne künftige geschäftliche Aktivitäten einzuschränken.
  • 3) Die Aussage von Paul, das Neugeschäft werde belastet, stimmt konkret auf die Stadtsparkasse Oberhausen bezogen, so nicht bzw. entbehrt jeder Grundlage. Die Möglichkeit, weiterhin Kreditgeschäft zu betreiben und die notwendigen Finanzierungen der Oberhausener Wirtschaft und der Privathaushalte vorzunehmen ist nach wie vor sichergestellt. Die hierfür maßgebliche aufsichtsrechtliche Kennzahl wird von der Stadtsparkasse komfortabel erfüllt.
  • 4) Auch der Anmerkung von Prof. Paul hinsichtlich der Einschränkung der Möglichkeiten soziale und kulturelle Projekte zu unterstützen, muss entschieden widersprochen werden. Zum einen hat die Stadtsparkasse bereits vor Jahren selbstständige Stiftungen gegründet und mit viel Kapital ausgestattet, zum anderen wird aus Gewinnen der Zukunft sicherlich auch eine direkte Unterstützung durch die Sparkasse erfolgen.

„Aus unserer Einschätzung heraus können wir allen Bürgern und der Oberhausener Wirtschaft versichern, dass die Stadtsparkasse Oberhausen diese belastende Situation meistern wird, ohne dass die Sparkassenkunden oder die Oberhausener Bevölkerung dies spüren werden.“