Oberhausen. . Die beiden Vorstände der Sparkasse Oberhausen dürfen zunächst weiter im Amt bleiben. Als Konsequenz aus der Kredit-Affäre verlässt Thomas de Koster die Bank mit einem Auflösungsvertrag. Ulrich Salhofens Vertrag läuft normal weiter, er muss aber auf den Posten als stellvertretender Vorstandsvorsitzender verzichten.

Die beiden Vorstände der Sparkasse Oberhausen erhalten nicht die fristlose Kündigung und bleiben zunächst beide weiter im Amt. Das hat der Verwaltungsrat des Geldinstituts am Freitag nach einer langen Sitzung entschieden. Als Konsequenz aus der Kredit-Affäre um die Firma Sport-Concept aus Königshardt verlässt Thomas de Koster die Sparkasse aber zum 30. Juni mit einem Auflösungsvertrag. Bis dahin darf de Koster aber weiterhin seinen Amtsgeschäften nachgehen, er wird also nicht beurlaubt.

Die Mitglieder des Verwaltungsrates hielten ihm zugute, dass de Koster erst im Frühjahr 2009 in den Vorstand gerückt ist, aber auch er trage für die vergangenen beiden Jahre eine Mitschuld an dem Kreditdebakel um die Pleite-Firma "Sport Concepts". Eine Abfindung soll de Koster nicht gezahlt bekommen, hieß es - ob diese aber bereits Bestandteil seines Vertrages ist, wollte der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Wolfgang Große Bröhmer, aber nicht sagen.

Der Vertrag von Ulrich Salhofen läuft normal weiter und endet erst 2016. Salhofen hätte zwar intervenieren können, war im Gegensatz zu seinen beiden Vorstandskollegen aber nicht verantwortlich, befanden die Mitglieder des Verwaltungsrates. Verzichten muss Salhofen aber auf den Posten als stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Als neues stellvertretendes Vorstandsmitglied wurde Oliver Mebus berufen, der bis jetzt den Bereich Vorstandsstab geleitet hat. Mebus war bislang auch als Verhinderungsvertreter des Vorstands benannt. Diese Personalie wird nun der Bankenaufsicht BaFin mitgeteilt. Nicht ausgeschlossen ist, dass der Vorstand der Sparkasse Oberhausen künftig zweiköpfig bleibt.

Keine Fusion mit der Sparkasse Mülheim

Einer möglichen Fusion mit der Mülheimer Sparkasse erteilte das Aufsichtsgremium damit eine Absage. Gespräche mit dem Vorstand in Mülheim habe es aber gegeben, erklärte Wolfgang Große Bröhmer (SPD) nach der Sitzung. Um künftig Pannen bei der Kreditvergabe zu vermeiden, beauftragte der Verwaltungsrat außerdem die Beratungsfirma PWC, die interne Geschäftsordnung zu überprüfen. Damit solle der Informationsfluss verbessert werden.

Damit trägt der ehemalige Vorstandsvorsitzende Karlheinz Merzig die Hauptlast in der Kreditaffäre, die das Geldinstitut erschüttert hat. Merzig hatte bereits am Montag die außerordentliche und fristlose Kündigung erhalten. Er erhält keine Abfindung und auch kein Übergangsgeld, behält allerdings seinen rechtlichen Anspruch auf eine Altersversorgung.