Oberhausen. . Eine Mehrheit der Befragten des NRZ-Bürgerbarometers ist für eine Finanzhilfe der Stadt beim Stadionumbau. Sportdezernent Tsalastras muss leider abwinken, da sich die Stadt nicht beteiligen dürfe. Er will dieses Votum aber im Hinterkopf behalten.
Der SC Rot-Weiß hat schon immer eine besondere Rolle in unserer Stadt gespielt. Die Ergebnisse und Aktivitäten des Klubs von der Landwehr sind seit jeher Stadtgespräch – auch wenn nur die wenigsten regelmäßig die Heimspiele im Stadion besuchen. Apostolos Tsalastras ist kein gebürtiger Oberhausener und daher überrascht. „Ich hätte gedacht, 50 Prozent sind dafür und 50 dagegen.“ Da lag der Sportdezernent aber ziemlich schief. Unter den 512 Befragten beim NRZ-Bürgerbarometer wären mehr als die Hälfte dafür, wenn sich die Stadt Oberhausen finanziell am Umbau des Stadions Niederrhein beteiligte. Lediglich 22 Prozent sind dagegen.
Große Akzeptanz
Auch wenn die Frage angesichts der finanziellen Situation der Stadt (und auch des Vereins) zweifelsfrei hypothetischer Natur ist, sagt die starke Tendenz doch einiges aus. „Ich finde das gut. Entgegen allen Diskussionen zeigt sich bei so etwas, dass RWO doch eine höhere Akzeptanz in der Stadt hat, als so manch einer uns glauben lassen will“, versteht Tsalastras dieses Ergebnis auch als Demonstration pro RWO. Denn die Zuschauerzahlen spiegeln dieses Ergebnis ja bekanntermaßen nicht wider.
Tsalastras, den die NRZ gerade auf dem Sprung zu einem seiner vielen Termine in Düsseldorf erwischte, sieht aber nicht nur rot-weiß: „Letztlich hilft es uns nicht, weil wir es nicht dürfen.“ Punkt. Langfristig gesehen will er dieses Votum aber im Hinterkopf behalten.
Und kurzfristig ist die Stadt ja gerade dabei, ein Gesamtkonzept für den Oberhausener Sport aufzustellen, von dem eben auch RWO profitieren würde. „Der Sportentwicklungsplan stellt den Jugend- und Schulsport voran und bettet ihn als tragenden Faktor in ein Gesamtkonzept ein.“ Bekanntlich sollen der Bau des Jugendleistungszentrums und die Vermarktung der Landwehr einen Domino-Effekt für die gesamte Sportinfrastruktur in Oberhausen auslösen.
Im Alter kritischer
Den haben aber vermutlich die wenigsten der Befragten im Hinterkopf gehabt, als sie sich für die städtische Unterstützung aussprachen. Dennoch ist auffällig, dass die jüngeren Generationen in noch höherem Maße dafür sind. Mit zunehmendem Alter dagegen stehen die Befragten einem finanziellen Engagement der Stadt beim Stadionumbau kritischer gegenüber. Vielleicht ist es der jugendliche Idealismus, der sie trotz leerer Stadtkasse von einer modernen Arena träumen lässt.
Und der ist geschlechterunabhängig. Marginal nur der Unterschied zwischen Männern und Frauen bei den Befürwortern. Vielleicht schon der erste Erfolg des Bemühens von RWO, die Familien verstärkt anzusprechen. Größer ist dagegen der Unterschied in Bezug auf die Stadtteile. Hier erweisen sich die Osterfelder als die größten Anhänger – für sie ist der Weg schließlich auch am kürzesten.