Oberhausen. Rege Mitgliederversammlung mit Apostolos Tsalastras und Jochen Kamps. Die Oberhausener Sozialdemokraten stellten den beiden unter anderem Fragen zum Image der Stadt, zur Bildung und zur Wirtschaftspolitik.
Welcher Sozialdemokrat hat die besten Aussichten, im September 2015 von den Oberhausenern zum Oberbürgermeister gewählt zu werden? Gut 200 Parteimitglieder nutzten am Montagabend im Haus Union die Gelegenheit, den beiden Bewerbern um die Spitzenkandidatur, Apostolos Tsalastras und Jochen Kamps, Fragen zu stellen.
Ein besseres Stadtimage
Jochen Kamps: Positives muss positiver verkauft werden. Wir müssen dafür ein Konzept entwickeln.
Apostolos Tsalastras: Wir müssen besser die neuen Medien nutzen und bedienen. Oberhausen hat viel zu bieten, etwa bei Kultur oder Wohnen.
Sollte die Stadt wieder über das Stahlwerksgelände verfügen?
Kamps: Das Gelände muss man gemeinsam mit Wirtschaftsförderern, IHK und anderen voranbringen. Auch mit dem Eigentümer ist intensiv zu reden.
Tsalastras: Vielleicht sollte man die eine oder andere Fläche auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände wieder zurückerwerben, wenn man mit dem Eigentümer keine Einigung erzielt.
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Wie sehen Sie die Aufsichtsratsgelder für den Oberbürgermeister?
Kamps: Die kann ein OB nicht für sich reklamieren, da er schließlich nicht als Privatmann in diese Gremien gekommen ist, sondern Kraft Amt. Bezüge, die der Kommune zustehen, sind abzugeben.
Tsalastras: Die Bezahlung eines Oberbürgermeisters ist hoch genug. Was die Aufsichtsratstantiemen betrifft: Es gibt genügend wohltätige Organisationen in Oberhausen, die Unterstützung brauchen.
Bildung und Wirtschaft
Kamps: Wir konnten leider die Eltern nicht von der Sekundarschule überzeugen und es gibt auch keine Primusschule. Wir brauchen eine deutlich bessere Kommunikation. Ich wünsche mir hier mehr Mut. Bei der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit brauchen wir ein Umsteuern. Das werde ich zu einem Schwerpunktthema machen.
Tsalastras: Wir benötigen bei der Bildung eine engere Verzahnung von Schulen, Arbeitsagentur und anderen. Wir müssen prüfen, ob wir vielleicht weniger Schulen brauchen, aber dafür besser ausgestattete. Auch mit wenigen Mitteln kann es gelingen, konkrete Verbesserungen zu schaffen. In der Wirtschaftspolitik brauchen wir neue Initiativen, da ist eine Menge zu tun. Im Bereich Arbeit müssen wir für die Menschen neue Perspektiven schaffen.
Die Finanzlage der Stadt
Kamps: Mit Bund und Land müssen wir uns viel stärker anlegen. Geld darf nicht nach Himmelsrichtungen verteilt werden.
Tsalastras: Land und Bund müssen ihre Versprechen halten.