Am Applaus, den die beiden Bewerber für ihre Vorstellung und ihre Antworten erhielten, kann man nicht festmachen, wen die Sozialdemokraten am Ende der Briefwahl auf den Schild heben werden. Der Beifall war bei beiden Kandidaten gleich stark. Festzustellen ist jedoch zweierlei: Erstens ist es der Führungsriege um Parteichef Michael Groschek mittels der neuen Offenheit gelungen, das Interesse der Mitglieder an der eigenen Partei und ihrer Politik zu stärken. Die Formel „Basis statt basta“, wie Groschek es in seiner Eröffnungsansprache auf den Punkt brachte, hat sich als der richtige Weg erwiesen.
Zweitens sind Unterschiede bei den Kandidaten festzustellen. Kämmerer Apostolos Tsalastras setzt auf seine berufliche Erfahrung im Rathaus und seine guten Kontakte in die Landespartei. Der 50-Jährige weiß Bescheid wie kaum ein anderer, leitete fast alle Dezernate im Rathaus und schaffte es, dass Oberhausen endlich wieder einen genehmigten Haushalt und damit Handlungsfähigkeit erhalten hat. Jochen Kamps, der ebenfalls Führungserfahrung besitzt, betont seine guten Kontakte hinein in alle gesellschaftlichen Gruppen, auch zu Nicht-Parteimitgliedern. Zwei starke Persönlichkeiten. Es ist eine schwierige Wahl.