Mülheim. “Menschen machen's möglich“ heißt die Aktion von WAZ und RWW in Mülheim, bei der wir auch in diesem Jahr wieder drei Ehrenamtliche auszeichnen. Hier finden Sie die Portraits der zehn Kandidaten und können für Ihren Favoriten abstimmen.
Die WAZ-Redaktion Mülheim hat mit der Aktion „Menschen machen’s möglich“ gemeinsam mit der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft aufgerufen, Mülheimer zu benennen, die sich ehrenamtlich engagiert haben.
Zehn Kandidaten stehen nun fest, die wir in der gedruckten WAZ und online nacheinander in einem Portrait vorstellen. Sie können für einen der Kandidaten stimmen. Die drei Mülheimer mit den meisten Stimmen erhalten Geldpreise. Die Preise werden dann beim Bürgerempfang am 21. August durch Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld vergeben.
--> Hier geht es zum Online-Voting.
Alle Ehrenamtler-Portraits sehen Sie hier:
Marlies Jacob ist die gute Seele von Schloß Broich
Marlies Jacob läuft schnellen Schrittes von ihrer Wohnung an der Schloßstraße zum Schloß Broich. „Die Aufsicht im Historischen Museum ist für mich eine reine Freude und keine Arbeit“, erzählt sie fröhlich. Bei Wind und Wetter geht sie den Weg zu Fuß.
Seit 1983 ist die Rentnerin Mitglied des Mülheimer Geschichtsvereins. Schon seit 20 Jahren begleitet die Ehrenamtliche Besucher, die sich für das Schloß Broich interessieren.
Sie ist zuverlässig – und springt auch für ihre Kollegen ein, übernimmt deren Dienste. Wenn Besucher Fragen zum Schloss haben, beantwortet Marlies Jacob diese sehr gerne. Sie will die Gäste auf die ausgestellten Fundstücke wie Scherben oder alte Waffen aufmerksam machen.
Seit 1954 wohnt die gelernte Medizinisch-technische Assistentin in Mülheim. Hier unterstützte sie ihren Mann in seiner Praxis. Sie reisten viel und erkundeten die Welt. Nach dem Tod ihres Mannes suchte Marlies Jacob eine neue Aufgabe. Sie interessiere sich schon immer für Geschichte, erzählt die äußerst rüstige Seniorin. Da war es naheliegend, dem Geschichtsverein beizutreten und an vielen Touren zu denkwürdigen und geschichtsträchtigen Orte teilzunehmen. Deshalb freut sie sich auch immer auf ihren Dienst im Schloss, in dem Mülheim dereinst Wurzeln geschlagen hat.
Das älteste Gebäude der Stadt
Die agile und fröhliche Frau will so lange wie möglich fit bleiben und dem Schloss ihre Treue halten. Für sie ist es das schönste Gebäude in Mülheim und sie liebt es, auf viele unterschiedliche Menschen zu treffen: „Wir sind glücklich, wenn viele Leute kommen und sich für das schöne Schloss und seine Geschichte interessieren.“ So erzählt sie, dass schon viele weit gereiste Gäste das Schloss besuchten. Engländer, Amerikaner und Holländer schauen sich häufig im ältesten Gebäude Mülheims um und haben Fragen zu ausgestellten Funden.
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„Nur Mülheimer kommen irgendwie nicht“, beklagt Marlies Jacob. Woran das liegt, weiß sie auch nicht. „Eigentlich müsste jeder Mülheimer das Schloss kennen, nicht nur von außen. Wahrscheinlich interessieren sich die Leute einfach nicht für Geschichte, das ist schon sehr schade“, sagt die Rentnerin. Drei Stunden, von 11 bis 14 Uhr, macht Marlies Jacob an einem Samstag im Monat Dienst mit einer Kollegin.
Ihr Lieblingszimmer: das Luisen-Zimmer. Dort steht eine Statue der Königin Luise mit ihrer Schwester Frederike.
Im Schloss verkauft sie außerdem noch Literatur zum Mitnehmen, damit jeder die Geschichte über das Schloß Broich noch einmal nachlesen kann.