Mülheim. . Josef Djakovic vom Verein Bujindo-Mülheim machte seine sportliche Leidenschaft für Jiu Jitsu und Jiudo zu seiner Berufung. Wegen seiner Verdienste im Verband und in der Lehre wurde er für den Wettbewerb „Menschen machen’s möglich“ vorgeschlagen.
Beeindruckende zehn Seiten wurden eingereicht, um Josef Djakovic für den Wettbewerb „Menschen machen’s möglich“ vorzuschlagen.
Dem Saarner ist es etwas unangenehm, engagiert er sich doch gerne ehrenamtlich und brennt für seine beiden Sportarten Jiu Jitsu und Jiudo. „Ich hatte das Glück, mit 13 Jahren den Großmeister Hans-Gert Niederstein vom Verein Bushido Mülheim kennengelernt zu haben. Der hat die Freude zum Jiudo-Sport aus mir rausgekitzelt.“ Dann habe er zwei Jahre darauf das Jiu Jitsu Training beobachtet, und – fasziniert von dem Kampfsport – sofort beides trainiert.
Testamentarisch verpflichtet
Der Großmeister habe ihn 1985 testamentarisch verpflichtet, die Kinder- und Jugendarbeit fortzuführen, so Djakovic, der 1993 den Bujindo-Mülheim e.V. mit sieben jungen Dan-Trägern gegründet hat. Trainiert wird in der Halle an der Hölter-Schule. Von Anfang an hätten sie immer zwischen 100 und 130 Mitglieder gehabt, der Schwerpunkt liege auf der Kinder- und Jugendarbeit, so der Vater dreier Söhne, die, ebenso wie seine Frau Dinka, leidenschaftliche Anhänger der japanischen Sportart sind, die übersetzt, „Weg des Lichts“ heißt.
„Wir machen’s möglich“
Die WAZ hat mit der Aktion „Menschen machen’s möglich“ gemeinsam mit der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft aufgerufen, Mülheimer zu benennen, die sich ehrenamtlich engagiert haben. Zehn Kandidaten stehen nun fest, die wir in der WAZ nacheinander in einem Porträt vorstellen.
Nach der Vorstellung aller Ehrenamtler können Sie, verehrte Leserinnen und Leser, für einen der Kandidaten stimmen. Die drei Mülheimer mit den meisten Stimmen erhalten Geldpreise. Die Preise werden dann beim Bürgerempfang am 21. August durch Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld vergeben.
Mittlerweile besitzt der 54-jährige Netzwerkadministrator den 8. Dan im Jiu Jitsu und den 2. Dan im Jiudo. Von Anfang steht er seinem Verein vor. Zudem ist er ehrenamtlich eingespannt als Vorsitzender des deutschen Jiu Jitsu-Bundes und der Korporation Internationaler Dan-Träger. Es sei enorm wichtig, auch auf höherer Ebene für seinen Sport etwas zu bewegen, obwohl „ich auf der Matte zu Hause bin“, strahlt er. Seine große Leidenschaft aber gilt der Lehre. „Ich möchte den Kindern die gleiche Freude mitgeben, die ich selber bei meinem Meister Niederstein erfahren habe“, sagt Josef Djakovic schlicht. Das versuche er, ganz ohne Druck zu erreichen, indem er Begeisterung wecke. Die Kinder, die dabei blieben, lernten viel für ihr Leben – Respekt, Geduld, Disziplin, ist Djakovic überzeugt. Obwohl Medaillen und Pokale des Vereins zahlreich sind, sei das Ziel nicht auf den Wettkampf ausgerichtet. Sie nähmen nur einmal im Jahr teil.
Der Großmeister stellt fest, dass Kinder zunehmend weniger beweglich, oft übergewichtig seien. Man hätte darauf reagiert mit einem Training in einer anderen Halle, in der die jungen Sportler in ihrem Tempo und ohne Druck beide Sportarten erlernen könnten.
Auch auf die Generation Ü 40 habe man sich eingestellt, ein Training mit weniger Würfen entwickelt, schmunzelt Djakovic. Das nächste große Projekt sei die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft 2016 in Mülheim. Für die aufwändige Organisation werden die vier Vereine aus dem Jiu Jitsu Mülheim zusammen arbeiten. Darauf freut sich Djakovic besonders.