Mülheim. .

„Ich kann nur jedem Menschen empfehlen, sich im Ehrenamt umzusehen“, sagt Petra Kleinschmidt überzeugt. Sie selbst hat mit ihrem Engagement begonnen, weil sie aus Krankheitsgründen ihren Beruf als selbstständige medizinische Fußpflegerin nicht mehr ausüben konnte. „Als mein Mann und ich dann unser Haus auf der Heimaterde fertig gebaut hatten, stellte ich mir die Frage: „Wie geht es jetzt weiter? Was kann ich Sinnvolles tun?“

Über das Centrum für bürgerschaftliches Engagement bekam sie den Tipp, es doch bei der Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes am Löhberg zu versuchen. Dort arbeite sie nun seit vier Jahren mit zehn ehrenamtlichen Kollegen einmal wöchentlich, nehme Kleidung entgegen, sortiere und verkaufe sie an bedürftige Mülheimer. Die Kleiderkammer sei wochentags täglich von 10 bis 12 Uhr geöffnet. „Wir haben bereits über erweiterte Öffnungszeiten nachgedacht. Dafür fehlen uns momentan allerdings weitere ehrenamtliche Kollegen“, so die 47-Jährige engagiert.

Sie betreut Koch- und Kaffeerunde

Damit war Petra Kleinschmidt zeitlich jedoch nicht ausgelastet, begann im gleichen Jahr mit ihrer Tätigkeit im Ev. Wohnstift Raadt. Seither begleitet sie zuverlässig die wöchentliche Kaffeerunde im Foyer. „Dann holen wir Bewohner aus allen Stationen nach unten, und die Musikerin des evangelischen Krankenhauses, Petra Stahringer, macht Musik und singt mit den Bewohnern“, so die Heimaterdlerin. Das sei jedes Mal eine große Freude für die Menschen.

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Einmal im Monat koche sie mit den Senioren, überlege mit einer Kollegin, was ihnen schmecken könne – Reibekuchen, Heringsstipp oder Eintöpfe.

"Wenn ich an einer Sache Spaß habe, dann bin ich voll dabei"

„Die Bewohner helfen bei den Vorbereitungen mit, soweit sie können. Dann kochen wir, machen Ratespiele, lesen vor und essen schließlich gemeinsam“, so Petra Kleinschmidt. Sie achteten darauf, dass auch demente Menschen an der Runde teilnähmen. Es sei schön zu sehen, wie Erinnerungen zurück kämen und sie Freude an den Kochrunden hätten.

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Eine ehrenamtlichen Tätigkeit sei verbindlich, man lege sich fest, übernehme Verantwortung, findet Petra Kleinschmidt, die darüber viele nette Menschen kennengelernt habe.

Sie habe Zeit, sei finanziell abgesichert. „Wenn ich an einer Sache Spaß habe, dann bin ich voll dabei, dann interessiert mich Geld nicht“, bekräftigt die Mülheimerin, die zurzeit überlegt, ob sie - zeitlich gesehen - noch eine weiteres Ehrenamt leisten kann.

„Ich würde gerne, habe aber auch das Malen für mich entdeckt und verbringe viel Zeit mit meinem Vater.“