Mülheim. . Marlies Diedrich sorgt ehrenamtlich dafür, dass beim CBE die Zahlen stimmen. Ihr Fachwissen und ihre langjährige Berufserfahrung stellt die Frau aus der Wirtschaft der Ehrenamtsagentur schon seit zehn Jahren zur Verfügung.

Mit Zahlen konnte Marlies Diedrich schon immer gut umgehen, hat ihr ganzes Berufsleben lang mit dafür gesorgt, dass der Zahlungsverkehr im Betrieb lief, die Abrechnungen stimmten, das Personal seinen Lohn bekam. Seit zehn Jahren stellt die Kauffrau, der man die 72 Jahre nicht anmerkt, dem Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) ihr Wissen zur Verfügung. Sorgt als Fachfrau aus der Wirtschaft ehrenamtlich dafür, dass Rechnungsabschlüsse passen und Verwendungsnachweise stimmen.

Ein Job in der Verwaltung, der im Verborgenen geschieht, aber ohne den kein Laden läuft. Mit über 45 Jahren Berufserfahrung war Marlies Diedrich ein Geschenk für die damals noch junge Mülheimer Ehrenamtsagentur, deren Aufbau sie begleitet hat. Als junges Mädchen, das mit 14 Jahren eine kaufmännische Lehre gemacht hat („Das war früher eben so und hat mir nicht geschadet.“), lernte sie von der Pike auf, dass in jeder Firma die Einnahmen, die Ausgaben stimmen müssen, dass die korrekte Buchhaltung das A und O ist. Ihr Berufsleben beendete sie mit 60 Jahren als Unternehmerin, als Geschäftsführende Gesellschafterin eines Gleisbauunternehmens mit 50, 60 Leuten. „Eine Männerwelt“, schmunzelt die selbstbewusste Frau, der man anmerkt, dass sie es gelernt hat, sich durchzusetzen.

Nach dem frühen Tod ihres Mannes orientierte Marlies Diedrich sich neu. „Ich war ja“, sagt die Mutter zweier erwachsener Kinder, „mein ganzes Leben lang immer berufstätig gewesen.“ Ihr Faible für Zahlen führte sie zum CBE, wo sie sich über ein geeignetes Ehrenamt informierte. „Ich wollte gern den Menschen helfen, die mit ihrem Geld nicht so gut über die Runden kommen. Als Kauffrau hat man dafür ja einen Blick“, erinnert sie sich. Dann hat sie im CBE-Beratungsladen anderen Ehrenamtlern geholfen, einen passenden Einsatzort zu finden. Und als durch einen personellen Engpass das CBE plötzlich dringend eine erfahrene Kauffrau brauchte, lag es nahe, dass sich Marlies Diedrich selbst kümmerte.

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Das tut sie bis heute mit Begeisterung, drei Tage pro Woche von 9 bis 17 Uhr in ihrem aufgeräumten Büro in der Wallstraße. Den Rest macht sie zu Hause. „Das ist fast schon Vollzeit“, schmunzelt Marlies Diedrich, die ihre Arbeit nie als Belastung empfunden hat. „Ich brauche das pulsierende Arbeitsleben um mich herum“, sagt die zweifache Großmutter. „Mein Tag muss ausgefüllt sein und muss mich fordern.“ Als Ziel hat sie sich gesetzt: „Wenn ich gesund bleibe, möchte ich noch ein paar Jahre machen.“ Das CBE dürfte froh darüber sein.

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