Mülheim. Der Wünschewagen des ASB ermöglicht Schwerkranken einen Ausflug zu Zielen ihrer Wahl. Welche das sind, zeigt eine Ausstellung am Berliner Platz.

Noch einmal mit seinem dreijährigen Sohn ins Schwimmbad gehen - das war der größte Wunsch des schwerkranken Georg. Vier Jahre ist dieses Erlebnis her, kurz nach dieser letzten großen Fahrt starb der 33-jährige Vater. Für die Fahrer des Wünschewagens ist dies immer noch einer der emotionalsten Einsätze.

Der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes begleitet Menschen in der letzten Lebensphase noch einmal zu ihren Wunschzielen. Welche das sind und wie diese Fahrten ablaufen, zeigt noch bis zum 24. Mai eine Ausstellung in der Kundenhalle am Berliner Platz. „Ob eine Fahrt zum Meer, zum Fußballstadion oder zur Konfirmation der Enkeltochter. Die Wünsche, die an uns herangetragen werden, sind so vielfältig wie die Menschen selbst“, sagt Amelie Hecker, Projektleiterin des ASB, die sich ebenfalls noch an die Fahrt mit Georg erinnern kann. „Kein einfaches Thema“, sagt Sparkassensprecher Frank Hötzel, „aber die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, um was es im Leben eigentlich geht.“

Der Wünschewagen erlaubt einen Panorama-Blick

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2014 entstand die Idee zu diesem Projekt beim ASB Regionalverband Ruhr. Heute sind bundesweit 23 Wünschewagen unterwegs. Begleitet werden die Fahrgäste von ehrenamtlichen Wunscherfüllerinnen und Wunscherfüllern, von denen eine Person mindestens die Qualifikation des Rettungssanitäters oder der Rettungssanitäterin besitzt und eine weitere Person ausgebildete Pflegefachkraft ist. Das Angebot richtet sich speziell an Familien, die sich einen Ausflug mit ihrem schwerkranken Angehörigen nicht mehr zutrauen, oder wenn Menschen liegend transportiert werden müssen.

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Die Fahrzeuge sind speziell ausgerüstet. Dazu gehören besondere Stoßdämpfer und eine verspiegelte Rundum-Verglasung für einen Panorama-Blick in die Umgebung. Außerdem verfügen alle Wünschewagen über eine moderne notfallmedizinische Ausstattung für den Notfall. Das Projekt wird komplett aus Spenden finanziert.

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