Die Werbegemeinschaft Saarn unterstützt mit einem Spendenlauf in Mülheim das Team vom Wünschewagen. Was mit dem Geld passiert – ein Interview.

MülheimWarum unterstützt die Werbegemeinschaft Saarn mit ihrem Lauf für die Liebe diesmal den Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes Ruhr?

Peter Brill: Ich selbst bin in Saarn zu Hause und habe gute Kontakte zur Werbegemeinschaft und den Saarner Kaufleuten, von denen einige auch schon den ASB-Wünschewagen mit Spendenaktionen unterstützt haben, für den ich mich seit einigen Jahren ehrenamtlich als Organisationshelfer und als Begleitperson engagiere.

Warum sind Sie im Team des spendenfinanzierten Wünschewagens aktiv?

Auch interessant

Peter Brill: Ich habe das in den Niederlanden entstandene und dann über Israel auch nach Deutschland gelangte Projekt schon vor einigen Jahren kennengelernt, als ich noch für die Arbeiterwohlfahrt tätig war, und es als hoch sinnvolles Angebot für von Mensch zu Mensch erlebt habe. Das ehrenamtlich arbeitende Wünschewagen-Team, das aus einer Begleitperson, einer ausgebildeten Pflegefachkraft und einem ausgebildeten Rettungssanitäter besteht, erfüllt schwerkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase bisher unerfüllt gebliebene Wünsche, in dem es sie gut behütet zu ihrem ganz persönlichen Wunschziel bringt. Deshalb lautet das Motto des Wünschewagens auch: „Letzte Wünsche wagen!“

Welche Ziele werden zum Beispiel angesteuert?

Peter Brill: Das sind ganz unterschiedliche Ziele. Das kann ein Fußballstadion und das Spiel des Lieblingsvereins sein. Das kann eine Fahrt zum Meer oder in die Berge sein. Das kann aber auch der Besuch einer Zirkus- oder einer Musical-Vorstellung sein. Das kann aber auch ein letzter Besuch in der eigenen Wohnung oder bei Freunden und Familienangehörigen sein.

Wie oft ist der Wünschewagen unterwegs?

Peter Brill: Durch die Corona-Pandemie haben sich die Fahrten sehr reduziert. Vor der Pandemie hatten wir jedes Jahr mehr als 100 Fahrten. Und jetzt steigen die Anfragen auch wieder deutlich an.

Entstehen den Fahrgästen Kosten?

Peter Brill: Nein. Alle Kosten: Vom Sprit bis hin zu Eintrittskarten oder manchmal auch notwendigen Übernachtungen zahlt der ASB Ruhr aus seinem Wünschewagen-Spendentopf. Das gilt auch für eine weitere Begleitperson des eigenen Vertrauens, die die Fahrgäste des Wünschewagens mitnehmen dürfen.

So sieht der ASB-Wünschewagen aus.
So sieht der ASB-Wünschewagen aus. © ASB

Welche Stimmung herrscht an Bord des Wünschewagens?

Peter Brill: Es herrscht sehr oft eine erstaunliche heitere Gelassenheit. Unabhängig von ihrem Alter haben wir es mit Fahrgästen zu tun, die sich mit der Tatsache ihres baldigen Todes abgefunden haben und sich jetzt ganz auf die Erfüllung und das Erleben ihres Wunsches konzentrieren.

Erleben Sie auch Trauriges?

Peter Brill: Das gehört dazu. Wenn wir zum Beispiel einen Fahrgast im Hospiz abholen wollen und er in der vorangegangenen Nacht gestorben ist.

Was motiviert Sie als ehrenamtlicher Begleiter?

Peter Brill: Mir gefällt, dass ich bei diesem Ehrenamt sehr direkt und sehr persönlich etwas für Menschen tun kann. Ich kann hier auch selbst bestimmen, wann und wie oft ich ehrenamtlich aktiv sein möchte. Aber vor allem habe ich auf den Fahrten des Wünschewagens starke Menschen kennengelernt, die uns zeigen, was im Leben wichtig und was nicht wichtig ist und was es bedeutet, den Tag zu nutzen.

Lauf der Liebe

Zum fünften Mal lädt die Werbegemeinschaft Saarn am 1. Mai zum Lauf der Liebe durch die Saarner Ruhrauen. Diesmal kommt der Reinerlös des Benefizlaufes dem spendenfinanzierten Wünschewagen des Arbeitersamariterbundes (ASB) zugute. Für 15 Euro sind die Benefizläufer dabei. Zur Auswahl stehen Laufstrecken zwischen zweieinhalb- und zehn Kilometer.

Für ein Rahmenprogramm ist gesorgt. Musikalisch mit von der Partie ist die Band Mondays on the Backporch. Außerdem werden Kunstwerke des Mülheimer Künstlers Peter Torsten Schulz zugunsten des spendenfinanzierten Wünschewagens versteigert. Wer am Lauf der Liebe teilnehmen möchte, kann sich bei der Werbegemeinschaft Saarn über deren Internetseite: www.meinsaarn.de: anmelden. Kontakt zum Wünschewagen kann man telefonisch unter der Rufnummer 0201-870010 oder per E-Mail an: wuenschewagen@asb-ruhr.info aufnehmen.