Mülheim. Erneut bestimmte ein Großbrand die Schlagzeilen in Mülheim. Unser meistgelesene Text des Jahres 2021 berichtet von einer Naturkatastrophe.

Ein tragischer Unfall, zwei Kriminalitätsfälle, einer der größten Feuerwehreinsätze der jüngeren Vergangenheit und das Hochwasser bestimmten die Themenlage im Mülheimer Jahr 2021. In zwei der zehn meistgelesenen Texte ging es aber auch um jede Menge Geld.

Platz 10: Corona-Ausbruch im St. Marien-Hospital

Das St. Marien-Hospital in Mülheim hatte Ende Januar mit einem massiven Corona-Ausbruch zu kämpfen.
Das St. Marien-Hospital in Mülheim hatte Ende Januar mit einem massiven Corona-Ausbruch zu kämpfen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Wie zahlreiche andere Kliniken in ganz Deutschland hatte auch das Mülheimer St. Marien-Hospital mit einem massiven Ausbruch von Corona-Fällen zu tun. War zuerst nur eine Station betroffen, wurde wenige Tage später auch eine zweite Station abgeschottet.

Angehörige von Patienten, aber auch Beschäftigte des Krankenhauses übten Kritik an der Informationspolitik des Krankenhauses. Ein Mitglied der Belegschaft forderte etwa einen sofortigen Aufnahmestopp.

Platz 9: So hoch sind die Gehälter der Stadt-Manager

Sparkassenvorstand Martin Weck führt die Liste der Mülheimer Top-Manager an.
Sparkassenvorstand Martin Weck führt die Liste der Mülheimer Top-Manager an. © FUNKE Foto Services | Tamara Ramos

Bei vielen Managern der städtischen Töchter sind die Gehälter im Jahr 2019 im Vergleich zu 2018 gestiegen. Ganz oben dabei waren nach wie vor die Vorstandsmitglieder der Sparkasse, wenngleich die Einnahmen des Vorstandsvorsitzenden Martin Weck wegen niedrigeren Leistungszulagen um etwa 8000 Euro sank. Mit insgesamt 437.772,57 Euro führte er aber nach wie vor die Liste der Mülheimer Top-Manager an.

Bevor sein Vorstandskollege Frank Werner auf Rang vier kommt, folgen noch die beiden Ruhrbahn-Geschäftsführer Uwe Bonan und Michael Feller. Bonan hat die Ruhrbahn nach einem Skandal mittlerweile verlassen. Mit der MST-Chefin Inge Kammerichs gehörte nur eine Frau zu den Top 10.

Platz 8: Kultstätte Schifferhaus kommt unter den Hammer

Das Schifferhaus an der Löhstraße wurde im März versteigert.
Das Schifferhaus an der Löhstraße wurde im März versteigert. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

In den 1960er-Jahren machten Jazzmusiker den Gewölbekeller des Mülheimer Schifferhauses zu einem Szenetreff. Legendäre Partys sind vielen Mülheimerinnen und Mülheimern in Erinnerung geblieben. Im Februar wurde bekannt, dass die Kultstätte an der Löhstraße unter den Hammer kommt.

Nach langer Suche nach Pächtern trafen die beiden letzten Besitzer – darunter der ehemalige Bezirksbürgermeister Peter Pickert – die Entscheidung, sich von der Immobilie zu trennen. Bei der Versteigerung wurde ein Startgebot von 225.000 Euro aufgerufen.

Platz 7: Frau verstirbt nach Unfall auf Rewe-Parkplatz

An der Unfallstelle in Mülheim-Speldorf legten die Menschen Blumen, Kerzen und Bilder nieder.
An der Unfallstelle in Mülheim-Speldorf legten die Menschen Blumen, Kerzen und Bilder nieder. © Daniel Zschocke

Es war eine der Tragödien des Jahres: Auf einem Rewe-Parkplatz an der Duisburger Straße in Speldorf verlor ein 86 Jahre alter PKW-Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen. Durch die plötzliche Beschleunigung überfuhr er eine Begrenzung und riss zwei Personen mit, ehe die Mercedes-E-Klasse vor eine Mauer krachte.

Während sich ein 47-jähriger Mann schwere Verletzungen zuzog, kam eine 68-jährige Speldorferin durch den Unfall ums Leben. Sie starb in einer Essener Klinik.

Platz 6: Lkw-Fahrer wird nach Tanklaster-Brand auf der A40 festgenommen

Der schwere Unfall ereignete sich am 17. September 2020 auf der A 40 bei Mülheim-Styrum.
Der schwere Unfall ereignete sich am 17. September 2020 auf der A 40 bei Mülheim-Styrum. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Fast ein Jahr lang war der Lkw-Fahrer, der im September 2020 den schweren Brand auf der A40 verursacht hatte, flüchtig. Doch Ende August wurde der 42-jährige deutsche Staatsbürger von Beamten der Bundespolizei am Düsseldorfer Flughafen festgenommen.

Der Mann war bei der Grenzkontrolle aufgefallen, nachdem er einen Flug nach Antalya gebucht hatte. Seit Februar war der Tatverdächtige gesucht worden. Ihm werden Gefährdung des Straßenverkehrs, fahrlässige Körperverletzung und fahrlässige Brandstiftung vorgeworfen.

Platz 5: Bewaffneter Mann bei Polizeieinsatz erschossen

Die untere Aktienstraße in Mülheim wurde Anfang Januar zum Tatort – mit einem tragischen Ausgang.
Die untere Aktienstraße in Mülheim wurde Anfang Januar zum Tatort – mit einem tragischen Ausgang. © ANC-News

Szenen wie in einem Krimi spielten sich gleich zu Beginn des Jahres in Eppinghofen ab. In einem Haus an der Aktienstraße war ein 65-jähriger Mann mit einer Langwaffe bewaffnet und lieferte sich einen Schusswechsel mit der Polizei. Er wurde dabei so schwer getroffen, dass er starb.

Die Aktienstraße blieb für die Tatortuntersuchung sowohl im Haus selbst als auch im Bereich zwischen der Sandstraße und der Engelbertusstraße noch bis in die späteren Abendstunden gesperrt. Die Staatsanwaltschaft prüfte den Fall, sah bei der Polizistin, die den tödlichen Schuss abgegeben hatte, aber kein Vergehen.

Platz 4: Millionen-Villa Magis in Mülheim vor der Zwangsversteigerung

Auf einem Hügel oberhalb des Ruhrtals in Mülheim liegt die Villa Magis.​
Auf einem Hügel oberhalb des Ruhrtals in Mülheim liegt die Villa Magis.​ © HO

Das spannendste Immobilien-Thema beschäftigte sich mit der Villa Magis in Menden. Ihr drohte im Januar die Zwangsversteigerung, nachdem ein Verkauf zum aufgerufenen Preis von 2,88 Millionen Euro nicht zustande gekommen war.

Besitzer war Günther Dahms, Chef der ehemaligen Modekette „Coast“, der mit seinem Unternehmen einst auch das gleichnamige Radsportteam gründete. Star der damaligen Mannschaft und heute Gläubiger der auf der Villa lastenden Schulden: Jan Ullrich.

Platz 3: Massenschlägerei: Haben Jugendgruppen die Stadtmitte im Griff?

Eine Schlägerei zwischen 50 bis 100 Jugendlichen in Mülheims Innenstadt hielt die Polizei im April in Atem.
Eine Schlägerei zwischen 50 bis 100 Jugendlichen in Mülheims Innenstadt hielt die Polizei im April in Atem. © ANC-NEWS

Es war eines der Aufregerthemen des Jahres: Ein „Streit unter Heranwachsenden“ führte rund um die Haltestelle Mülheim-Stadtmitte im April zu einer Massenschlägerei von 50 bis 100 Jugendlichen. Die Polizei nahm vier Personen vorläufig fest.

Der Vorfall führte zu einer breiten Sicherheitsdebatte in der Mülheimer Politik und Verwaltung. Laut Händlern und Anwohnern gibt es in dem Bereich schon länger Probleme mit umherziehenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Platz 2: Großbrand am ehemaligen Real-Markt in Mülheim

Der Einsatz am ehemaligen Real-Markt im Mülheimer Hafengebiet dauerte tagelang an und wurde durch die eisigen Temperaturen erschwert.
Der Einsatz am ehemaligen Real-Markt im Mülheimer Hafengebiet dauerte tagelang an und wurde durch die eisigen Temperaturen erschwert. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Es war einer der größten Einsätze in der jüngeren Geschichte der Mülheimer Feuerwehr. In der Nacht auf den 8. Februar brannte der ehemalige Real-Markt an der Weseler Straße lichterloh. Das Gebäude stand auf einer Fläche von 150 mal 100 Metern in Flammen.

350 Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren waren im Einsatz. Ihre Arbeit wurde durch Temperaturen weit unter Null Grad erschwert. In dem geretteten Gebäudeteil wurde mittlerweile das neue Hafencenter inklusive eines großen Edeka-Centers eröffnet.

Platz 1: Das Ruhr-Hochwasser hält die Stadt im Juli in Atem

Das Hochwasser hielt Mülheim im Juli in Atem: An der Ruhrtalbrücke schwamm ein Wohnwagen im Wasser.
Das Hochwasser hielt Mülheim im Juli in Atem: An der Ruhrtalbrücke schwamm ein Wohnwagen im Wasser. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Bis zum Sommer hätten wohl die meisten noch auf Corona als das wiederum bestimmende Thema das Jahres getippt. Doch dann kam das Hochwasser, das in Mülheim zwar zum Glück kein Leben kostete, aber jede Menge Sachschaden anrichtete.

Im meistgelesenen Text des Jahres wurden erste Evakuierungen angekündigt, vom Abkochgebot für das Trinkwasser berichtet, die Moornixe war bereits spektakulär gesunken. Es sollten im Laufe des zweiten Halbjahres Dutzende weitere Texte über die Folgen der Flut folgen.