Mülheim. Von 120.000 bis zu knapp 440.000 Euro: So viel hat Mülheims Stadtspitze verdient. Ein Überblick über die Manager-Gehälter der Stadt.

Über eine jährliche Gehaltserhöhung würde sich jeder Arbeitnehmer freuen, doch was für viele nicht die Regel ist, ist im öffentlichen Dienst Usus – auch bei den Managern der Mülheimer Stadttöchter. Während bei einigen die Vergütung nur minimal gestiegen ist, haben andere ordentlich zugelegt. Ein Manager hat allerdings auch auf einige tausend Euro verzichtet. Ein Vergleich der vergangenen beiden Beteiligungsberichte der Stadt.

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Stets an der Spitze der Gehälter stehen die Vorstände der Sparkasse. Doch deren Vorsitzender hat laut Jahresabschlussbericht 2019 etwas weniger verdient als noch 2018. 1.005.230,73 Euro zahlte die Sparkasse insgesamt an Vorstandsgehältern, 1,19 Millionen Euro waren es noch im Vorjahr. Das Besondere: Ralf Dammeyer war bereits ab dem 9. November 2018 freigestellt worden, erhielt aber noch bis zum 30. Juni 2019 Bezüge – im Jahr 2019 insgesamt 191.699,09 Euro.

Sparkasse Mülheim: Vorstandsvorsitzender verringert sein Gehalt

Die Managergehälter.Marc BüttnerVorstandsvorsitzender Martin Weck reduzierte seine Einnahmen im Verhältnis minimal. Bei ihm sank das Gehalt von 2018 zu 2019 von 445.723,91 auf 437.772,57 Euro; Grund ist eine deutlich niedrigere erfolgsabhängige Leistungszulage. Bei Frank Werner stiegen die Bezüge von 371.514,16 auf 375.759,07 Euro.

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Die Ruhrbahn-Vorstände erhöhten ihr Einkommen hingegen deutlich. Das liegt allerdings daran, dass Uwe Bonan und Michael Feller 2018 aufgrund des hohen Defizits des Betriebs auf ihre Tantieme verzichtet hatten. 2019 erhielt Bonan 416.000 Euro, bei Feller waren es 395.000 Euro – inklusive 31.000 beziehungsweise 48.000 Euro Tantieme. Allerdings ist dies nicht das ausgezahlte Gehalt: Teil der Summe sind bei Bonan 168.000 Euro Altersvorsorge und bei Feller 136.00 Euro; dabei handelt es sich um Rückstellungen, die nicht ausgezahlt werden. Das Corona-Jahr 2020 hat der Ruhrbahn weitere Millionenverluste eingebracht.

Mülheims Ex-Wirtschaftsförderer Dönnebrink: Der Mann der vielen Posten

Weit oben auf der Gehaltsliste der Stadtmanager steht auch einer, der einen Teil seiner Tätigkeiten im vergangenen Jahr abgegeben hat: Hendrik Dönnebrink. 313.000 Euro hatte er als Vorstand der Mülheimer Beteiligungsholding 2018 verdient, 2019 bekam er 6000 Euro mehr Gehalt sowie 3000 Euro mehr Tantieme.

Für seine anderen Geschäftsführerposten in 2019 – bei Ruhrbania, beim JSG-Job.Service, bei der Medl, der Ruhrbahn, der Stadtentwässerung, der Mülheimer Gesellschafts für soziale Stadtentwicklung sowie als Interimschef bei Mülheim & Business (M&B) – erhielt er keine Vergütung.

Gehalt des Oberbürgermeisters

Der Oberbürgermeister der Stadt Mülheim, Marc Buchholz, liegt mit seinem Gehalt im Vergleich zu den Stadt-Managern eher im unteren Bereich.

Als Oberhaupt einer Stadt zwischen 150.000 und 250.000 Einwohnern wird er nach Besoldungsgruppe 9 (B9) bezahlt und erhält monatlich 11.546,61 Euro.

Ab 500.000 Einwohnern verdienen Oberbürgermeister nach B11 und damit 14.105,40 Euro monatlich. Oberbürgermeister sind verbeamtet.

Den Posten als Wirtschaftsförderer hatte Dönnebrink im Sommer 2020 hingeworfen, zum Ende des Jahres löste die Stadt „Mülheim & Business“ komplett auf. Dönnebrinks Vorgänger Jürgen Schnitzmeier, der zum 1. Mai 2019 die Geschäftsführung bei M&B aufgab, verdiente in den ersten vier Monaten des Jahres noch 63.139 Euro.

Mülheimer Stadt-Manager: Gehaltssteigerungen von über vier Prozent

Um gut vier Prozent ist das Gehalt des SWB-Geschäftsführers Andreas Timmerkamp (Service-, Wohnungsvermietungs- und -baugesellschaft) gestiegen: auf 159.298 Euro im Jahr 2019. Seine Tantieme verdoppelten sich von 10.000 auf 20.000 Euro. Auf ähnlichem Gehaltsniveau befindet sich Alexander Keppers, Chef der Mülheimer Seniorendienste. 157.206 Euro verdiente er 2019 – ebenfalls gut vier Prozent mehr als im Vorjahr.

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Die nächste in der Gehaltstabelle ist die einzige Frau unter den Spitzenkräften der Mülheimer Stadttöchter: Inge Kammerichs, Geschäftsführerin der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST), verdiente 154.777 Euro und damit 4,5 Prozent mehr als Vorjahr – ihr Grundgehalt stieg um rund sechseinhalb tausend Euro.

Theater an der Ruhr hat künftig nur einen Geschäftsführer

Bereits vor zwei Jahren hatte Helmut Schäfer bekanntgegeben, die Geschäftsführung des Theaters an der Ruhr 2021 abzugeben. Verdient hat er in 2019 noch 128.000 Euro und damit 3000 Euro mehr als im Vorjahr. Der Vorstand des Theaters wird damit entschlackt: Sven Schlötcke führt künftig alleine die Geschäfte. 2019 hatte er dafür 118.000 Euro verdient.

Knapp darüber liegt das Gehalt von Joachim Exner, Geschäftsführer der Betriebe der Stadt Mülheim: 120.000 Euro brutto standen 2019 auf seinem Gehaltszettel.