Mülheim. Mülheim will bei der Internationalen Gartenbauausstellung 2027 mit zwei Vorzeigeprojekten punkten, zusammen 6,6 Millionen Euro schwer.
Sechs Jahre sind keine allzu lange Zeit für große Stadtentwicklungsprojekte. Die Stadt Mülheim bereitet sich dennoch darauf vor, bis zur Internationalen Gartenbauaustellung 2027 (IGA) zwei Großprojekte zu realisieren. Kommt es dazu, dürften Bürger ihre Freude daran haben.
Im Planungsausschuss zuletzt gab die Stadtverwaltung nicht nur einen aktuellen Zwischenstand zur IGA-Planung preis, sie bekam von der Politik auch einhellige Unterstützung für das Ansinnen, sich für zwei der drei noch im Rennen befindlichen Mülheimer IGA-Projekte um Fördermittel zu bewerben: für eine Modernisierung der Müga, die als Landesgartenschau 1992 konzipiert worden war. Und für einen grünen Stadtring, der zwischen Innenstadt, Broich und Saarn eine attraktive Rad- und Fußverbindung bieten will, mit Vernetzung in die Stadtteile hinein.
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Müga-Park soll 30 Jahre nach ihrer Eröffnung eine Frischzellenkur erhalten
Zunächst zur Müga als zentralem Park der Stadt. Hier ist das Vorhaben schnell erklärt. Der beliebte Ort der Naherholung soll in Teilbereichen einer Frischzellenkur unterworfen werden. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität noch zu steigern, ebenso die bioklimatische Bedeutung des Parks. Die Eingangsbereiche insbesondere am Schloßberg und an der Stadthalle sollen aufgewertet werden. Die Stadt plant eine Bürgerbeteiligung, um am Ende nach erster grober Schätzung mit Hilfe von Fördergeldern 1,8 Millionen Euro in die Müga zu stecken.
Einen besonderen Reiz versprüht Projekt 2: der grüne Stadtring, der sich zwischen Radschnellweg im Norden und Florabrücke im Süden erstrecken soll. Geplant ist ein zentraler Fuß- und Radwegering rund um die Ruhr, an den sich rechts und links der Ruhr jeweils zwei weitere Grünwegschlaufen anschließen, die noch zusätzlich attraktive Wege aus den Stadtteilen an die Ruhr versprechen.
Investitionen in Ruhrinselweg, Fossilienweg und Weg über die Schleuseninsel
Projektideen rund um den Stadtring
Im IGA-Konzept zum Grünen Stadtring finden sich auch Anknüpfungspunkte für Projekte, die ringsum entstehen könnten, eines davon ist die Revitalisierung der Müga.
Daneben existiert etwa die Idee für eine schwimmende Bühne inmitten des Ruhrbania-Hafenbeckens für Aufführungen und Konzerte. Für das Steinbruch-Areal Rauen in Broich existieren schon länger Ideen, wegen der einzigartigen Geologie vor Ort ein Geo-Zentrumzu schaffen, in dem 300 Millionen Jahre Erdgeschichte erlebbar werden. Für die Schleuseninsel ist an einen Wasserexperimentierspielplatz gedacht. . . Nur, so schön die Ideen auch sein mögen: Für all dies ist vorerst kein Geld da.
Um durchgängig jenen Grünen Stadtring attraktiv zu machen, sind verschiedene Abschnitte auszubauen. So etwa der Ruhrinselweg zwischen Florabrücke und altem Wasserkraftwerk, der in Teilen sehr schmal ist und wegen heraustretender Wurzeln eine Huckelpiste. Zudem soll der Fossilienweg asphaltiert werden, damit er zu Regenzeiten besser nutzbar ist. Auch auf der Schleuseninsel soll der Weg überarbeitet werden. Die Stadtplaner wollen den gesamten Ring beleuchten, ohne dass Fauna oder Flora beeinträchtigt werden. Aktuell ist nur rund die Hälfte der Wegstrecke mit Licht ausgestattet. Künftig könnten die Wege so auch attraktiver für Jogger werden.
Spannend sind die Schlaufen, die vom Stadtring ausgehend die angrenzenden Stadtteile erschließen sollen. So soll Saarn eine Radwegverbindung über die Trasse der ehemaligen Unteren Ruhrtalbahn bekommen. Ein Anschluss an den Fossilienweg soll über eine neue Brücke über den Heuweg hergestellt werden. Der Radweg soll dann seitlich am THW-Gelände vorbeiführen bis zum Saarner Damm.
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Broich soll direkte Fuß- und Radverbindung zur Ruhr erhalten
Auch Broich ist im Konzept mitgedacht, auch hier soll ein Zugang für Fußgänger und Radfahrer zur Ruhr geschaffen werden. Gedacht ist an eine direkte Verbindung vom Fossilienweg über das Areal des Steinbruchs Rauen bis hoch zur Holzstraße. Im Westen soll der Weg über eine Vernetzung von Holzstraße und Frankenallee hin zur Müga führen.
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Rechts der Ruhr sind Schlaufen hoch zu den grünen Arealen rund um Freilichtbühne, Altstadtfriedhof und Kluse-Park vorgesehen. 4,8 Millionen Euro kalkuliert die Stadt, um den Grünen Stadtring samt Schlaufen bis 2027 Wirklichkeit werden zu lassen. Stadtplaner Maximilian Klar sieht darin die Chance, zum IGA-Jahr noch einmal besonders herauszustellen, dass Mülheim im Ruhrgebiet als einzige Stadt eine grüne Innenstadt zu bieten habe.