Mülheim. Für Umplanungen auf dem Aldi-Gelände in Mülheim musste der Fuß- und Radweg hinter den alten Hallen verlegt werden. Der neue Weg ist asphaltiert.
Mehrere Wochen lang versperrten Gitter die Durchfahrt, jetzt ist der Rad- und Fußweg endlich wieder frei, der von der Broicher Bergstraße über die blaue Styrumer Brücke bis zur Siegfriedbrücke in Styrum führte. Besonders Radler wissen den Weg im Grünen über die Ruhr zu schätzen. Und nun vielleicht umso mehr, denn der neue Weg ist asphaltiert: Schlaglöcher ade.
Vor gut einem Jahr waren Spaziergänger, die am Broicher Damm lustwandelten, jäh geschockt: Das Unternehmen Aldi ließ auf dem brachliegenden Gelände hinter dem Logistikzentrum gut 106 Bäume – Robinien, Feldahorn, Birken – fällen. Der optische Kahlschlag hatte seinen Grund: Aldi plante seine Logistik zu erweitern, riss die alten Industrie- und Eisenhallen ab. So musste eben auch der Fuß- und Radweg, der hinter den alten Hallen nach Norden hoch zur Siegfriedbrücke verlief, verlegt werden.
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Neuer Weg ist länger, dafür aber asphaltiert
Aus der geraden Strecke ist nun ein Bogen geworden, der vor den alten Hallen nach rechts über das neu erschlossene Gelände führt, um dann in einem Schlenker erst ein Stück parallel zur Hauskampstraße und schließlich auf Höhe von Medl auf die alte Strecke und unter die Brücke zurückzufinden.
Ein Stück länger muss man schon strampeln, dafür aber auf asphaltierter Strecke. Kein schlechter Tausch, denn die vorherige Schotterpiste wurde immer wieder durch Regen ausgewaschen, Pfützen sammelten sich – eine Buckelpiste. Die Optik mit kopfhohen, grünen Zäunen hat aktuell noch den Charme eines Freilaufs im Hochsicherheitstrakt. Doch hinter dem Gitter sieht man bereits die Baumpflanzungen. Im Frühling schon kann das schon einladender aussehen – und wer ehrlich ist: Schön war es zuvor auch nicht, entweder auf die Hallenwand oder die Brache zu schauen, die nur an ihren besten Tagen „Industriecharme“ versprühte.
Angekündigte Entlastung der Moritzstraße ist ungewiss
89 Bäume hat der Konzern vor Ort neu gepflanzt, weitere in Styrum, am Auberg, Raadt, Ickten. Der Rad- und Fußweg bekommt noch eine insekten- und fledermausfreundliche Beleuchtung. Die Kosten für die Maßnahme, sprich Bepflanzung und Herstellung des Radwegs, trägt das Unternehmen.
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Allerdings ungewiss ist, ob und wann die vielfach angekündigte Entlastung der Anwohner der Moritz- und Burgstraße umgesetzt wird. Sie sollten von einer neuen Zufahrt auf das Aldi-Gelände an der Oberhausener Straße nahe der Thyssenbrücke profitieren, die den Lieferverkehr entzerren könnte. Die Stadt verweist darauf, dass es sich um eine Konzernentscheidung handle. Bislang liegt einzig ein vorhabenbezogener Bebauungsplan vor, der es dem Unternehmen ermöglicht, dies innerhalb von drei Jahren umzusetzen.